Einen Tag nach den Schüssen auf dem Autobahnzubringer bei Rust laufen die Ermittlungen der Polizei auf Hochtouren. Auch am Montag ging die Suche weiter. Felder und angrenzende Grünflächen wurden von rund 30 Einsatzkräften und drei Polizeihunden durchsucht. Die eingerichtete Ermittlungsgruppe suchte im örtlichen Umfeld des Schusswechselortes und dem Fluchtweg nach weiteren Spuren. Die Ermittler gingen der Frage nach, ob sich das Paar bestimmter Dinge bewusst entledigt oder wichtige Beweismittel verloren hat. Unweit der Unfallstelle konnte laut Polizei ein Bekleidungsstück gefunden werden, welches möglicherweise von einem der Flüchtenden getragen wurde.

Mit der Untersuchung der beiden sichergestellten Fahrzeuge beschäftigten sich Beamte der Kriminaltechnik. Noch unklar sei, ob es sich bei dem Loch am Schweller des Audis um ein Einschussloch handele. Auch der VW Golf stand im Fokus der Techniker. Der in Frankreich zugelassene Wagen sei nach derzeitigen Erkenntnissen nicht als gestohlen gemeldet worden.

In direkter Zusammenarbeit mit der französischen Polizei laufen die Ermittlungen laut Polizei parallel auch im angrenzenden Nachbarland. Bei der Polizei sind bereits mehrere Hinweise eingegangen, denen die Ermittler derzeit nachgehen. Trotzdem gebe es weitere konkrete Fragen: Wem sind die beiden Fahrzeuge, der blaue VW Golf mit französischem Kennzeichen und der dunkle Audi A6 aus der Schweiz auf der A5 in südlicher Richtung vor der Anschlussstelle Rust aufgefallen? Wurde das gesuchte Paar von Anhaltern mitgenommen? Hinweise nimmt die Kriminalpolizei Offenburg unter Telefon 0781/21-2810 entgegen.

Pärchen auf der Flucht

Das gesuchte Paar soll nach Polizeiangaben in der Nacht von Samstag auf Sonntag gegen 1.45 Uhr ein anderes Auto ausgebremst haben. Bei dem Manöver zwischen Ettenheim und Rust berührten sich die Autos offenbar. Die Männer aus dem zweiten Auto hatten die Verfolgung aufgenommen und stellten den Mann und die Frau zur Rede. Plötzlich gaben die Unbekannten mehrere Schüsse ab und flüchteten zu Fuß. Zeugen, die das Paar verfolgten, wurden laut Polizei ebenfalls bedroht und ließen von den Tätern ab. Die Täter waren laut Polizei in einem Auto mit französischen Kennzeichen unterwegs. Noch in der Nacht begann die Polizei mit Fahndungsmaßnahmen, bei denen auch auswärtige Einsatzkräfte und ein Polizeihubschrauber eingesetzt wurden.

Das Auto sei nach bisherigen Erkenntnissen nicht gestohlen worden. Eine konkrete Spur, wer am Steuer des Wagens saß, gebe es noch nicht. Die Ermittlungen liefen auf internationaler Ebene, weil der Wagen aus Frankreich kam. Am Tatort fanden die Beamten mehrere Patronenhülsen. Die Polizei will nun ermitteln, um was für eine Waffe es sich gehandelt hat. Auf der Flucht verlor einer der Täter einen Turnschuh. Der Aufenthaltsort der beiden Flüchtenden sei nach wie vor unbekannt.