Nationalpark: Bürger beteiligen sich
Es geht um die erste Gestalt des Nationalparks Schwarzwald: In diesen Wochen diskutieren die politischen Gremien über eine Gliederung der rund 10 000 Hektar großen Waldflächen. Der Park soll in drei Bereiche, sogenannte Kernzonen, Entwicklungs- und Managementzonen eingeteilt werden – unterstützt durch Anregungen der Öffentlichkeit.
»Es ist uns sehr wichtig, alle Bürgerinnen und Bürger an diesem Prozess zu beteiligen«, sagte Nationalparkleiter Thomas Waldenspuhl bei der Pressekonferenz im Nationalparkzentrum Ruhestein am Dienstag. In den nächsten Wochen diskutieren die politischen Gremien über die Zoneneinteilung des Parks. Der Vorschlag, den die Nationalparkverwaltung mit ihrem Rat und Beirat entwickelt hat, soll zudem online für die Öffentlichkeit zur Diskussion gestellt werden. Die Bereiche Plättig, Hoher Ochsenkopf/Nägeliskopf im Norden, Wilder See/Kleemüsse in der Mitte sowie Buhlbachsee/Hechliskopf im Süden – insgesamt rund 3300 Hektar und damit 32,7 Prozent der Gesamtfläche des Nationalparks Schwarzwald – werden nach dem Vorschlag der Nationalparkverwaltung Kernzonen. Das heißt in diesem Falle, die Natur Natur sein lassen. Rund 2100 Hektar (21,3 Prozent) sind für die Managementzone vorgesehen, zu der unter anderem ein 500 Meter breiter Puffergürtel für die Borkenkäfer-Kontrolle und die Grindenflächen gehören. Die übrigen 4600 Hektar (46 Prozent) sollen zunächst zur Entwicklungszone zählen – und in den kommenden 30 Jahren sukzessive in Kernzonen umgewandelt werden.
Dass die Zonierung kommt, steht seit Anfang an im Nationalparkgesetz. Unklar ist dabei noch, wie groß die einzelnen Zonen gezeichnet werden. In der Entwicklungszone werde man der Natur nach wie vor Impulse geben, erklärte Waldenspuhl. So wie sich die Natur bestimmten Faktoren – etwa dem Klimawandel – anpasse, müsse auch das Konzept des Entwicklungsnationalparks stetige Veränderungen der Umwelt adaptieren – was sich in den Entwicklungs- und Managementzonen niederschlagen wird. Faktoren wie immer wärmere Sommer, der Einfluss von sich ausbreitenden Pflanzen aus anderen Erdteilen, etwa der Douglasie oder dem japanischen Knöterich, machten genaue Vorhersagen schwierig. »Da sind wir ganz am Anfang«, sagte Jörg Ziegler, Leiter des Fachbereichs Wald und Naturschutz. Die Gestaltung der Entwicklungs- und Managementzonen will die Parkverwaltung in den kommenden vier Jahren mit Nationalparkrat, Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Nationalparkbeirat sowie Bürgern abstimmen.
Beteiligung
Um zu zeigen, was sich hinter den drei Parkzonen verbirgt, plant die Nationalparkverwaltung drei Führungen. An diesem Freitag, 17. Oktober, 16 Uhr, startet die erste zum Hohen Ochsenkopf am Parkplatz Hundseck, die zweite am 31. Oktober hat den Huzenbacher See und die Hochlagen als Ziel, und am 7. November steht der Buhlbachsee auf dem Programm. Ab dem 11. November können Interessierte im Internet Anregungen und Wünsche einbringen. (soh) www.schwarzwald-nationalpark.de