Gastbeitrag

Wir lassen uns nicht beschränken

Hans-Jochen Schiewer
Lesezeit 3 Minuten
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24. Oktober 2016

Unser Gastautor Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Jochen Schiewer ist Rektor der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. ©Uni Freiburg

Die Wissenschaft ist seit jeher nicht an Grenzen gebunden. Universitäten und anderen Hochschulen ist eine weltoffene und kulturell vielseitige Denklandschaft wichtig. »Von dieser kosmopolitischen Haltung lassen wir uns nicht abbringen«, meint Hans-Jochen Schiewer, Rektor der Uni Freiburg.

Die Universität ist Modell für eine von gegenseitiger Toleranz und Offenheit getragene, internationale und pluralistische Gesellschaft. Die Albert-Ludwigs-Universität vereint über 100 Nationen unter ihren Studierenden und setzt auch im Regionalen mit dem European Campus, dem Oberrheinverbund der Universitäten Basel, Freiburg, Mulhouse, Strasbourg und Karlsruhe, ein Zeichen, dass sich ihre Zukunft auch im Regionalen multinational entwickeln wird. Auch die Hochschule Offenburg ist in der Trinationalen Metropolregion ein wichtiger und unverzichtbarer Partner.

Diese Mischung aus regionalem Bezug und internationaler Dimension durchzieht alle unsere Wissenschaftsbereiche. Die Umweltwissenschaften haben genauso den Schwarzwald wie auch die Amazonaswälder als Forschungsgegenstand. Wissenschaft ist per se nicht durch Grenzen beschränkbar. Jede geistige und personelle Limitierung wäre der Tod der Universität und würde Kreativität lähmen und Fortschritt verhindern. Was wir brauchen, sind »bright minds«, also kluge Köpfe, die ungeachtet aller religiösen oder ethnischen Einschränkungen helfen, unsere Welt Tag für Tag ein Stück besser zu machen.

Die Universität Freiburg ist eine weltoffene Universität, in der verschiedene Kulturen zusammenleben und wertgeschätzt werden. Wir heißen Mitmenschen aller Länder und Religionen willkommen, denn sie erweitern und bereichern unsere Gemeinschaft.

Neugier und Offenheit

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Von dieser kosmopolitischen Haltung lassen wir uns nicht abbringen, nicht durch dumpfe Ressentiments und nicht durch unbegründete Vorurteile. Vor diesem Hintergrund hat der Senat der Albert-Ludwigs-Universität jüngst jegliche Form fremdenfeindlicher Aktivität in allen Bereichen der Universität entschieden verurteilt. Er hat deutlich gemacht, dass Forschung und Lehre zur Entfaltung ein Klima brauchen, das nicht durch Hass und Angst, sondern durch Neugier und Offenheit gekennzeichnet ist.

Studentinnen und Studenten, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler machen die Freiburger Universität zu einem »global village«. Wir bilden »global citizen«, Weltbürger, aus. Schon in der Frühzeit der Universitätsgeschichte galt die »licentia ubique docendi«, also das Recht für jeden examinierten Magister oder Doktor, an jeder anderen europäischen Universität zu lehren. Diese universelle Freizügigkeit der Berufsausübung zeigt, wie offen dieses Konzept eines Studium Generale von Anfang an ausgelegt war. Wir werden unseren Horizont nicht beschränken und keine nationalistischen Grenzen ziehen, wo Dialog und gemeinschaftliches Handeln gefragt sind.

Die Universität lebt Internationalität täglich. Internationalität gehört zum Wesen der Wissenschaft. Mehr als 4000 unserer Studierenden kommen aus dem Ausland. 40 Prozent unserer Doktorandinnen und Doktoranden kommen aus insgesamt 123 Ländern. Wir freuen uns über Forschungsaufenthalte von internationalen Kolleginnen und Kollegen, und wir freuen uns über Studierende aus allen Teilen der Welt. Denn: Wissenschaft braucht den internationalen und interkulturellen Austausch!

Dafür ist kein Platz

Dieser Geist prägt uns. Unsere Studierenden leben ein kritisch-aufgeklärtes Weltbürgertum, das gegen engstirniges Denken immun ist. Für die Universität Freiburg gilt: Es gibt bei uns keinen Platz für nationalistische und religiöse Vorurteile. Wir sind Morgenland und Abendland. Wir sind eine internationale Gemeinschaft.

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