Barron Trump ist in sozialen Medien eine Zielscheibe
»Er verdient die Chance, ein Kind zu sein – so wie jedes andere Kind auch«, verteidigte Chelsea Clinton den »kleinen Donald« auf Facebook und Twitter vor Hass und Spott. Und trotzdem wird Barron Trump nicht verschont.
Der US-Komiker Steven Spinola sieht laut Twitter in Barron Trump, dem zehnjährigen Sohn des Präsidenten, einen »sehr attraktiven zukünftigen Vergewaltiger«: Dann widmete er sich in einem weiteren Tweet der mutmaßlichen Größe des Geschlechtsteils des Jungen, der derzeit noch mit First Lady Melania in New York lebt und dort das Schuljahr beenden will.
Die Schauspielerin Rosie O`Donnell bezeichnete ihn in einem mehr als 2,5 Millionen Mal angeklickten Youtube-Video per Ferndiagnose als »vermutlich autistisch«. Und eine mittlerweile suspendierte Mitarbeiterin der populären NBC-Abendshow »Saturday Night Live« nannte Barron Trump »den nächsten zu Hause geschulten Todesschützen«.
Mobbing in der Schule
Dass der Präsidenten-Sohn sich derzeit beißendem Spott, Häme und abfälligen Unterstellungen ausgesetzt sieht und Berichten zufolge auch in der Columbia Grammar School mit dem Mobbing von Klassenkameraden konfrontiert wird, ist ein weiteres Indiz dafür, wie sehr die Wahl von Donald Trump die Gemüter in den USA erregt und ungewöhnliche Reaktionen provoziert.
Dabei gelten die Kinder von Präsidenten normalerweise als tabu für Attacken jeglicher Art – auch in den Medien. Und wenn sie in der Vergangenheit dennoch stattfanden, gab es stets schnelle und harsche Reaktionen. Als 2014 beispielsweise eine Kommunikations-Expertin der Republikaner die beiden Obama-Töchter wegen ihrer Vorliebe für extrem kurze Röcke und viel Bein ermahnte, sie sollten sich gefälligst respektvoller und nicht wie für einen Barbesuch kleiden, gab es einen Proteststurm, der zu ihrem Rücktritt führte.
Auch der Republikaner John McCain spürte einst an den Reaktionen, dass man besser nicht eine Präsidententochter – damals war es Chelsea Clinton – als »hässlich« bezeichnet. Doch offenbar gibt es keine Schonung für den – im Gegensatz zum Vater – schüchtern und introvertiert wirkenden Barron, des jüngsten von fünf Trump-Kindern. Die Angriffe in den sozialen Netzwerken gingen so weit, dass sich ausgerechnet Chelsea Clinton, Tochter der unterlegenen Präsidentschaftskandidatin Hillary, kürzlich für den Belächelten öffentlich stark gemacht hat.
Brandstifer und Vampir
»Er verdient die Chance, ein Kind zu sein – so wie jedes andere Kind auch«, schrieb die einst wegen ihrer Zahnspangen belächelte und im Fernsehen von Komikern verhöhnte Mutter zweier Kinder auf Facebook und Twitter. Zuvor hatten politisch Andersdenkende den Jungen in Online-Portalen entweder als Brandstifter, Vampir oder Ausgeburt des Teufels bezeichnet.
Harter Tobak für Barron, der neben Englisch auch fließend Slowenisch spricht und der eigentlich am liebsten in New York im Luxus-Penthouse im Trump-Tower bleiben möchte. Er fürchte sich vor einem Umzug ins Weiße Haus, hat Donald Trump einmal über ihn gesagt. Vermutlich, weil Barron dort noch mehr ins Licht der Öffentlichkeit rücken würde.