Etablierte Parteien müssen gegenüber der Afd klare Kante zeigen
Die Herausforderung ist zweifellos groß für die etablierten Parteien. Denn mit der AfD scheint sich im rechten Spektrum eine politische Kraft zu etablieren, die eben nicht von heute auf Morgen wieder verschwinden wird.
Zu groß ist der Zuspruch der Wähler, zu viele Wahlerfolge hat die Alternative in den letzten Monaten eingefahren.
Obwohl sie in den Landesparlamenten sachpolitisch wenig bis gar nichts zu bieten gehabt hat, wurde sie doch in weitere Landtage gewählt – in acht von 16 ist sie inzwischen vertreten. Und sie ist laut Umfragen auf dem besten Weg, im nächsten Jahr in den Bundestag einzuziehen. Diese Entwicklung eines Mitbewerbers können CDU, SPD, Linke, Grüne und FDP nicht ignorieren. Erst recht nicht, wenn eine Partei mit rechtspopulistischen Losungen das gesellschaftliche Klima negativ verändert und damit augenscheinlich Wähler aus allen Milieus abzieht. Dann müssen die Etablierten reagieren.
Nur wie? Gegen die AfD hilft nur, mutig und selbstbewusst klare Kante zu zeigen. Ihr und ihren Vertretern aus dem Weg zu gehen, hilft nicht. Nur dann lässt sich auf die vielen programmatischen Widersprüche und inhaltlichen Kapriolen der AfD aufmerksam machen. Dann kann man ihre Vertreter und deren teils kruden Ansichten entlarven. Um der AfD den Wind aus den Segeln zu nehmen, müssen Probleme erkennbar und nachhaltig beseitigt werden. Die Zeit des Geredes ist vorbei. Es macht dann auch keinen Sinn, wenn parteipolitische Unterschiede weiter relativiert und sich alle immer ähnlicher werden.
So könnte der weitere Aufstieg der AfD gebremst werden. Noch besteht die Chance für Union, SPD und Co., dass ihnen dies gelingen kann. Sie müssen es aber auch ernsthaft wollen.