Frankreich-Wahl: Macron auch im Elsass vorne
Auch im Elsass stimmten die Wähler am Sonntag bei der Präsidentenwahlen mit knapper Mehrheit für den sozialliberalen Emmanuel Macron. Es gingen allerdings weniger Menschen zur Wahl als noch vor zwei Wochen.
Nach Auszählung von einem Drittel aller Wahlzettel lag Frankreichs neugewählter und jüngster Präsident mit 54,7 Prozent vor der Rechtspopulistin Marine Le Pen. In Straßburg lag Macron in 19 von 149 Wahllokalen bei 79 Prozent. Im nordelsässichen Sarre-Union, wo die Wähler Le Pen vor zwei Wochen noch vor Macron auf Platz eins wählten, kam Macron am Sonntag auf 55,3 Prozent.
Im Südelsass (Departement Haut-Rhin) schienen die Wähler deutlich stärker für Macron gestimmt zu haben. In Mulhouse kam Macron auf 70,6 Prozent, Marine Le Pen auf 29,4 Prozent. Im ersten Wahlgang hatte hier Macron mit 22,8 Prozent nur 17 Stimmen Vorsprung vor dem linksextremen Kandidaten Jean-Luc Mélenchon (22,7 Prozent), Marine Le Pen lag bei 19,7 Prozent. Auch in Colmar lag Macron am Sonntagabend nach Auszählung in 22 von 40 Wahlbezirken mit 66,47 Prozent vorne. In Saint-Louis nahe Basel erhielt Macron 67,2 Prozent, in Altkirch 64,3 Prozent.
Weniger Wahlbeteiligung
Die Wahlbeteiligung in den beiden elsässischen Departements lag am Sonntag deutlich unter der beim ersten Wahlgang, im Bas-Rhin hatten um 17 Uhr 66,01 Prozent der Wahlberechtigten gewählt. Noch vor zwei Wochen waren es 73,34 Prozent.
In einer ersten Reaktion kurz nach Schließung der Wahllokale um 20 Uhr zeigte sich Straßburgs sozialistischer Oberbürgermeister Roland Ries erfreut über den Wahlsieg Macrons. Die Franzosen hätten "eine echte Wahl" getroffen, sagte er. "Die Repulikanische Front hat funktioniert, und das Risiko, dass die Front National an die Macht kommt, ist abgelehnt worden."