Nach der Flugzeugkatastrophe

Trauerfeier für die Opfer des Germanwings-Absturzes

dpa/red/maj
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17. April 2015
Kerzen für die Opfer: Deutschland gedenkt der Germanwings-Katastrophe. 

Kerzen für die Opfer: Deutschland gedenkt der Germanwings-Katastrophe.  ©dpa - Daniel Naupold

Mit einem Trauergottesdienst und einem staatlichen Trauerakt im Kölner Dom gedenkt Deutschland heute der Opfer des Germanwings-Absturzes. Die Maschine war am 24. März in den französischen Alpen zerschellt.

Etwa 500 Angehörige werden zu der Trauerfeier erwartet, die etwa eineinhalb Stunden dauern soll. Den Gottesdienst leitet Woelki zusammen mit der Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus. Beim Trauerakt spricht unter anderem Bundespräsident Joachim Gauck. Bundeskanzlerin Angela Merkel nimmt ebenfalls an der Trauerfeier teil. Auch aus Frankreich und Spanien haben sich Regierungsvertreter angekündigt.

Die Trauerfeier soll den Hinterbliebenen zeigen, dass sie in ihrem Schmerz nicht allein stehen, sondern dass viele Menschen mit ihnen fühlen. Bürgerinnen und Bürger können das Geschehen auf Großbildschirmen verfolgen. ARD, WDR, Phoenix, n-tv und N24 übertragen die Trauerfeier live im Fernsehen.

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An der Trauerfeier wollen auch zahlreiche Menschen aus Haltern teilnehmen. 16 Schüler und 2 Lehrerinnen des Joseph-König-Gymnasiums der westfälischen Stadt waren bei der Katastrophe am 24. März ums Leben gekommen. Sie waren auf der Rückreise von einem Austausch in der Stadt Llinars del Vallès bei Barcelona. Auch die Leiterin der spanischen Partnerschule will den Gottesdienst besuchen.

Im Kölner Dom fand am Freitagmorgen um 06.30 Uhr zunächst noch die reguläre Frühmesse statt. Anschließend wird der Dom geräumt und gesperrt. Auch die Domplatte ist danach nur noch eingeschränkt erreichbar.

Hintergrund

Das Geschehen seit dem Absturz von Flug 4U9525

24. März: Der Airbus zerschellt auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf an einer abgelegenen Stelle in den südfranzösischen Alpen.

25. März: Frankreichs Präsident François Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft fliegen über den Unglücksort. - Die Staatsanwaltschaft Marseille ermittelt wegen fahrlässiger Tötung.

26. März: Die Auswertung des Stimmenrekorders nährt einen Verdacht: Copilot Andreas Lubitz steuerte den Airbus wohl mit Absicht in die Katastrophe. Der Pilot sei aus dem Cockpit ausgesperrt gewesen.

27. März: Ermittler geben bekannt, dass zerrissene Krankschreibungen des Copiloten gefunden wurden, auch für den Absturztag. - Bundespräsident Joachim Gauck kommt zu einem Gedenkgottesdienst in Haltern. - Der Germanwings-Mutterkonzern Lufthansa sagt den Hinterbliebenen eine Soforthilfe von jeweils bis zu 50 000 Euro zu. - Viele Airlines führen eine Zwei-Personen-Regel im Cockpit ein.

30. März: Es wird offiziell mitgeteilt, dass Lubitz Jahre vor dem Absturz als suizidgefährdet eingestuft wurde und in Psychotherapie war.

31. März: Die Lufthansa gibt bekannt, dass ihre Verkehrsfliegerschule während der Ausbildung des Copiloten von einer früheren Depression wusste. - Versicherungen stellen nach Lufthansa-Angaben für Kosten der Katastrophe 278 Millionen Euro zurück.

2. April: Einsatzkräfte finden auch den Flugdatenschreiber. - Der Staatsanwaltschaft Düsseldorf zufolge hat sich der Copilot vor dem Absturz der Maschine im Internet über Möglichkeiten der Selbsttötung und über Sicherheitsmechanismen von Cockpittüren informiert.

3. April: Die Analyse der zweiten Blackbox ergibt, dass der Copilot den Airbus bewusst in den Sinkflug brachte und dabei beschleunigte.

5. April: Vor dem Absturz wusste das Luftfahrtbundesamt nach eigener Darstellung nichts über Lubitz' medizinische Vorgeschichte. Die Lufthansa weist den Verdacht zurück, Informationen zurückgehalten zu haben.

7. April: Der Deutsche Fliegerarztverband fordert strengere Untersuchungen von Passagierflugzeug-Piloten.

9. April: Eine Frau soll sich als Angehörige eines Absturzopfers ausgegeben haben, um auf Kosten der Fluggesellschaft nach Südfrankreich zu fliegen. Es wird wegen Betrugsverdachts ermittelt.

13. April: Der Weltpilotenverband Ifalpa kritisiert vorschnelle Schlüsse aus den bisherigen Unfall-Untersuchungen.

15. April: Als Konsequenz aus der Germanwings-Katastrophe schlägt die Deutsche Flugsicherung für Notfälle eine Art Fernsteuerung von Flugzeugen vor.

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