Rom

Hilfe unter Extrembedingungen nach Erdbeben in Mittelitalien

dpa
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19. Januar 2017
Binnen einer Stunde erschütterten drei schwere Erdstöße am Mittwochvormittag die Region um den bereits zerstörten Ort Amatrice.

Binnen einer Stunde erschütterten drei schwere Erdstöße am Mittwochvormittag die Region um den bereits zerstörten Ort Amatrice. ©dpa - Claudio Lattanzio

Nach der neuen Erdbebenserie in Mittelitalien gehen die Rettungsarbeiten in der eingeschneiten Region weiter. Fünf Monate nach dem verheerenden Beben von Amatrice hatten am Mittwoch vier starke und zahlreiche schwächere Beben das bergige Gebiet heimgesucht.

Schneemassen und Kälte erschweren die Rettungsarbeiten. Einige Orte sind von der Außenwelt abgeschnitten, Tausende Haushalte ohne Strom. In der Gemeinde Farindola in der Region Pescara verschüttete eine womöglich von den Erdstößen ausgelöste Lawine ein Hotel.
Italienische Medien berichteten von einem Hilferuf Eingeschlossener, der per SMS abgesetzt worden sei. «Hilfe, Hilfe, wir sterben vor Kälte», zitierten die Nachrichtenagentur Ansa und die Zeitung «La Repubblica» aus der Textnachricht. Einsatzkräfte der Feuerwehr und der Bergrettung seien unterwegs zu dem Unglücksort, berichtete der Zivilschutz in der Nacht. Der Zivilschutz nannte die Bedingungen für die Helfer angesichts der Temperaturen und des Schnees «extrem».
Am Mittwochabend bargen Einsatzkräfte eine Leiche aus den Trümmern eines Hauses in der Gemeinde Castel Castagna in der Provinz Teramo. Zuvor hatte die Feuerwehr nach eigenen Angaben auf Twitter eine 30-Jährige und einen 17 Jahre alten Jungen gerettet, beide kamen mit Unterkühlungen ins Krankenhaus.
Binnen einer Stunde hatten drei schwere Erdstöße - alle mit einer Stärke über 5 - am Mittwochvormittag die Region um den bereits zerstörten Ort Amatrice erschüttert. Am Nachmittag folgte ein Beben der Stärke 5,1. Die Beben waren auch im 150 Kilometer entfernten Rom deutlich und lange zu spüren.
Die Zentren der Beben lagen laut Erdbebenwarte alle in rund zehn Kilometern Tiefe zwischen der Abruzzen-Stadt L'Aquila und der Stadt Rieti in der Region Latium und damit nahe der Stadt Amatrice. Die Gemeinde hatte bei einem verheerenden Beben am 24. August mit fast 300 Toten die meisten Opfer zu beklagen. Ganze Orte wurden damals zerstört. Im Oktober bebte es wieder. Zehntausende wurden obdachlos oder wohnen seitdem in Übergangsunterkünften.
Italien wird immer wieder von schweren Erdbeben heimgesucht. Grund dafür sind riesige Spannungen, die sich im Untergrund aufbauen. Nach den Erfahrungen der vergangenen 20 Jahre sei auch weiterhin mit Beben zu rechnen, sagte der Seismologe des Potsdamer Geoforschungszentrums, Birger-Gottfried Lühr, der Deutschen Presse-Agentur.

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