Jetzt handeln
Für die meisten Menschen ist es ein traumatisches Erlebnis, wenn in ihre Wohnung eingebrochen wird. Mindestens genauso stark wie der mögliche Verlust materieller Werte wiegt die abrupte Verletzung der Privatsphäre. Bis zur Veröffentlichung der aktuellen polizeilichen Kriminalstatistik werden zwar noch ein paar Wochen vergehen. Doch was bereits vorab bekannt geworden ist, deutet klar auf eine
Verschärfung des Problems hin. Umso mehr muss sich jeder Bürger selbst fragen, ob er genug für den Schutz der Privatsphäre tut. Viel zu viele sparen hier an der falschen Stelle und nehmen auch die neuen staatlichen Angebote zur Förderung von besseren Wohnungssicherungen nicht an.
Handlungsbedarf besteht allerdings auch für die Politik. Deutschland gilt als reiches Land. Das macht es auch für Einbrecherbanden attraktiv. Zumal sie in den allerwenigsten Fällen auf frischer Tat ertappt werden. Besser sind die Fahndungsaussichten, wenn das Diebesgut verkauft werden soll. Doch tendiert auch hier der polizeiliche Erfolg gegen null, sobald es den Tätern gelingt, ihre Beute ins Ausland zu schaffen. Angesichts der offenen EU-Binnengrenzen scheint das keine übermäßig hohe Hürde zu sein.
Bei der Terrorbekämpfung wird schon länger über die Notwendigkeit einer deutlich stärkeren internationalen Vernetzung der Sicherheitsbehörden diskutiert. Dieser Weg muss auch bei der Bekämpfung der organisierten Einbruchskriminalität gegangen werden. Ansonsten könnte sich für viele Bürger der fatale Eindruck erhärten, dass der Staat vor den alltäglichen Verbrechen kapituliert.