Las Vegas

Trump sorgt für Eklat bei TV-Duell

dpa
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20. Oktober 2016
Der republikanische Präsidentschaftspräsident Donald Trump.

Der republikanische Präsidentschaftspräsident Donald Trump. ©dpa - Jim Lo Scalzo, epa/dpa

Donald Trump hat im Rennen um das Weiße Haus auch das dritte TV-Rededuell gegen seine Kontrahentin Hillary Clinton nicht für eine Aufholjagd nutzen können.

Knapp drei Wochen vor der Wahl verlor Trump laut ersten Umfragen bei der zum Teil unerbittlich geführten Redeschlacht deutlich gegen Clinton. Der 70 Jahre alte Immobilienunternehmer sorgte mit beispiellosen
Zweifeln an der Glaubwürdigkeit des US-Wahlsystems für Aufsehen.

«Ich werde mir das dann anschauen. Ich schaue es mir nicht jetzt an», sagte er auf die Frage von Moderator Chris Wallace (Fox News), ob er eine mögliche Wahlniederlage gegen Clinton anerkennen werde. Und Trump fügte hinzu: «Ich lasse Euch zappeln, okay.» Die Aussage erregte über Parteigrenzen hinweg Unmut. Kommentatoren von US-Medien urteilten, dies sei beispiellos in bisherigen Wahlkämpfen. Trumps Wahlkampfmanagerin Kellyanne Conway erklärte, Trump werde die Wahl gewinnen, deshalb sei die Bemerkung nicht relevant.

Dennoch gab es auch innerparteilich Kritik: «In dieser Debatte hat er der Partei und dem Land einen großen Bärendienst erwiesen», sagte der republikanische Senator Lindsey Graham, ein innerparteilicher Trump-Kritiker. Laura Ingraham, eine glühende Trump-Befürworterin bei den Republikaner erklärte auf Twitter: «Er hätte sagen sollen, dass er das Ergebnis der Wahl akzeptieren wird. Es gibt keine andere Möglichkeit, wenn wir nicht eine Nachzählung haben», schrieb sie.

Trump hatte in den vergangenen Tagen mehrmals mit Verschwörungstheorien aufgewartet und den Eindruck erweckt, die Wahl werde unter Beteiligung des Clinton-Lagers manipuliert. Beweise oder Indizien dafür hat er jedoch nicht geliefert. Mit seiner eigenen Parteiführung steht der Kandidat seit langem auf Kriegsfuß. Sein Vizepräsidentschaftskandidat Mike Pence und seine Tochter Ivanka Trump hatten die Aussagen kurz vor der Fernsehdebatte relativiert und erklärt, die Manipulierungsvorwürfe bezögen sich auf die Medienberichterstattung.

Trump liegt in Umfragen weniger als drei Wochen vor dem Wahltermin weit hinter Clinton (68) zurück. Erste Kommentatoren gehen davon aus, dass ihm nur noch ein großer Fehler Clintons oder eine dramatische Wendung zum Wahlsieg verhelfen könnten.

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Inhaltlicher

Clinton und Trump lieferten sich in Las Vegas ein Duell, das in großen Teilen inhaltlicher geführt wurde, als die beiden Veranstaltungen in Hempstead (New York) und St. Louis (Missouri). Die Demokratin und der Republikaner gerieten bei Themen wie Abtreibung, Waffengesetze und auch beim Thema Migration hart aneinander.

Clinton warf Trump vor, mit seiner Kreml-freundlichen Linie Spionage gegen das amerikanische Volk zu unterstützen. Er sei eine Marionette Wladimir Putins. Trump, der während der 90-minütigen Debatte sechs Minuten weniger Redezeit hatte als Clinton, erklärte seinerseits, die demokratisch geführte Regierung habe den Angriff auf Mossul im Irak aus wahltaktischen Gründen eingeleitet. «Sie wollen gut aussehen.»

Clinton erklärte in ihrem Schlussstatement, sie werde sich besonders für Bildung und sozialen Ausgleich einsetzen. Trump forderte mehr Gesetzestreue und Gerechtigkeit im Land. Oftmals tauschten beide in der vom konservativen Sender Fox News ausgerichteten Debatte bereits bekannte Argumente aus, neue Fakten kamen kaum auf den Tisch. Ein Zeichen, wie hitzig die Debatte geführt wurde: Beide Kontrahenten reichten sich weder zu Beginn noch am Ende die Hände.

Trump beschuldigte seine diesmal in einem weißen Hosenanzug gekleidete Konkurrentin, Lügen über sexuelle Übergriffe zu verbreiten. In den vergangenen Tagen waren mehrere Frauen an die Öffentlichkeit getreten und hatten den republikanischen Präsidentschaftskandidaten beschuldigt, sie unziemlich bedrängt zu haben. Trump bezeichnete das als Lügen. «Ich kenne diese Leute nicht», sagte er am Mittwochabend.

«Niemand hat mehr Respekt vor Frauen als ich. Niemand», behauptete Trump. Clintons Wahlkampfteam habe die Frauen dazu gebracht, diese Aussagen zu machen. Es habe auch Leute angeheuert, die auf seinen Veranstaltungen gewalttätig geworden seien. Clinton warf dem 70-Jährigen daraufhin vor, Frauen zu verachten. «Donald Trump denkt, dass es ihn groß macht, wenn er Frauen erniedrigt. Es macht ihn nur zu einem Rüpel.»

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