Der Look geht zum Geländewagen
Seit 2010 gibt es ihn nun. Den großen Mini mit den fünf Türen und guter Alltagstauglichkeit. Selbst kleine Familien können den Mini Countryman als Erstfahrzeug nutzen, ohne sich über Gebühr einschränken zu müssen. Zudem ist der Mini auch fürs Grobe nutzbar, weil er gegen Aufpreis mit Allradantrieb zu haben ist. Nun haben die Mini-Verantwortlichen Hand an das bei Magna in Steyr (Österreich) gebaute Erfolgsmodell gelegt. Nach vier Jahren sollen nun technische Verbesserungen und optische Verfeinerungen in die Serie einfließen.
Wichtigste Änderung ist aus meiner Sicht die Anpassung der Motoren an gesetzliche Vorgaben. Alle angebotenen Maschinen erfüllen nun den Euro 6 Standard. Dabei wurden auch die Verbrauchswerte verbessert. Runde 20 Prozent sollen die Motoren nun im Schnitt weniger konsumieren. Etwas mehr Leistung gibt es seit Juli für den Mini Countryman Cooper S.
Leiser geworden: Änderungen an den Aufhängungen der Räder sollen die Abrollgeräusche reduzieren. Das Einbringen von zusätzlichen Dämmmatten soll das Innenraumgeräusch positiv beeinflussen. Diese Maßnahme schien notwendig, nachdem der Countryman von Besitzern als zu laut empfunden worden war. Auf meinen Testfahrten hatte ich tatsächlich den Eindruck, dass der Countryman leiser geworden ist.
Die weiteren Veränderungen beziehen sich auf die Optik des Countryman. Die meisten haben das Ziel, den großen Mini noch mehr nach Geländewagen aussehen zu lassen. So gibt es die Einfassungen der Scheinwerfer nun neben dem klassischen Chrom auch in glänzendem Schwarz. Das Gleiche gilt für die Dachreling.
Von den drei neuen Außenfarben erscheint das Metallic-Grün besonders geeignet zu sein, den SUV-Look des Countryman zu unterstreichen. Besonders gut gefallen mir die neuen, dunkelgrauen 19 Zoll Felgen, denn auch sie bügeln den Countryman auf wild. Auch der neu designte Kühlergrill des Countryman sorgt für eine rauere Anmutung.
Im Innenraum bleibt dagegen fast alles beim Bewährten, allein schwarze Zifferblätter in den Instrumenten kommen ins Angebot. Auch wenn die klassische Mini-Instrumentierung nicht perfekt ergonomisch ist, trägt sie dazu bei, den Mini als Ikone zu bewahren. Und auch außen ist es aus meiner Sicht gelungen, den Mini einerseits noch besser aussehen zu lassen, ohne ihm andererseits seine klassische Identität zu nehmen.
Sportlich ausgelegt: Das gilt auch für sein Fahrverhalten, das nach wie vor sportlich ausgelegt ist. Auch wenn der Countryman das Go-Cart-Feeling des kleinen Mini nicht »eins zu eins« übernommen hat. Das kommt aber seiner Alltagstauglichkeit zugute.
Der verbrauchsgünstigste Diesel-Antrieb (90 oder 112 PS) wird vom Werk mit einem Normverbrauchswert von 4,2 Litern auf 100 Kilometer angegeben. Der 143 PS leistende 2,0 Liter Diesel soll nun, mit dem Zweiradantrieb kombiniert, 4,5 Liter auf 100 Kilometer konsumieren. Der Benzin-Antrieb mit dem geringsten Durst soll sich fortan nur noch 5,7 Liter auf 100 Kilometer genehmigen (Normwert). Auf meinen Testfahrten mit dem maximal 190 PS leistenden 1,6 Liter Benziner mit Allradantrieb waren im gemischten Betrieb wenig mehr als 7,5 Liter verbraucht worden.
Mein Fazit: Nachdem der Mini Countryman in den ersten Jahren nach seiner Erscheinung nur selten im Straßenbild vorkam, ist er heute deutlich präsenter. Die aktuellen Änderungen dürften diese Tendenz weiter verstärken. Zumal die kompakten Sports Utility Vehicles (SUV) das am stärksten wachsende Segment auf dem Automarkt sind und längerfristig bleiben dürften. Ab 20 400 Euro ist ein Mini Countryman in seiner pursten Form auch weiterhin zu haben. Serienmäßig haben alle Countryman-Modelle ab sofort Tagfahrlicht und Reifendruckkontrolle. Der Mini Countryman verbindet die unverwechselbare Optik eines Mini mit den voll im Trend liegenden Eigenschaften eines SUV. Wie so oft würde ich mich beim Antrieb für den verbrauchsgünstigen Diesel entscheiden, der zudem prima zum Charakter des Countryman passt.