Komfortabel, flexibel und sicherer
Der Familien-Van Touran von Volkswagen hat ein dynamischeres, klarer geschnittenes Kleid bekommen, das Kraft und Sportlichkeit stärker betont. Auch im Innenraum wurde vorsichtig Hand angelegt. Und selbstredend profitiert nun auch dieses Modell von den Entwicklungen des Konzerns bei modernen Assistenzsystemen.
Bei leicht gewachsenen Außenmaßen könnten die Entwickler durch ein Bündel von Maßnahmen das Gewicht des Touran um 62 Kilo reduzieren. Das macht sich natürlich positiv beim Fahrverhalten und auch beim Verbrauch bemerkbar. Auf unseren ersten Testfahrten rund um Amsterdam konnten wir das »erfahren«. Kombiniert mit dem kraftvollen 150 PS leistenden 2-Liter-Diesel (kombinierter Normverbrauch 4,5 Liter) ist der Touran für die Anforderungen an ein solches Familienauto gut gerüstet. Er fährt sich ähnlich leicht wie ein Golf.
Der kleinere 1,6 Liter Diesel (kombinierter Normwert ebenfalls 4,5 Liter) mit 110 PS zieht zwar auch munter los. Allerdings fehlt es ihm im häufig gefahrenen Geschwindigkeitsbereich zwischen 80 und 120 Stundenkilometern doch etwas an Dynamik und damit an Fahrvergnügen. Wer diesen Anspruch nicht hat, der sollte mit der 110 PS-Maschine durchaus glücklich werden.
Während meiner Testfahrten haben die beiden Diesel-Maschinen im Touran übrigens rund 6,5 Liter verbraucht. Die beiden aktuell verfügbaren 4-Zylinder-Benziner leisten auch 110 und 150 PS.
Im Boden versenkbar: Im Innern wurde die Flexibilität zwischen Gepäckraum und Raum für Passagiere weiter verbessert. Die neue Falttechnik der Sitze führt zu einem komplett ebenen Nutzraum hinter den Vordersitzen. Denn die zweite und auch die dritte Sitzreihe lassen sich quasi in den Boden versenken. Die Faltvorgänge lassen sich mühelos auch von zierlicher Frauenhand bewerkstelligen.
In Abhängigkeit von der Stellung der Sitze lassen sich im neuen Touran zwischen 743 und knapp 2000 Liter Gepäck verstauen. Wer besonders lange Güter transportieren möchte, der kann die Lehne des Beifahrersitzes umklappen (ohne Aufpreis ab Comfortline) und dann Gegenstände bis zu geschätzten 2,30 Meter ans Ziel bringen.
Praktisch finde ich die beiden Ablagefächer unter der Decke. Beliebt sind auch die Klapptische an der Rückseite der Vordersitze zum spielen für die Kleinen (ohne Aufpreis ab Comfortline).
Allergene werden aus dem Innenraum gefiltert und neutralisiert. Über das Lautsprechersystem kann die Stimme des Fahrers in der passenden Lautstärke nach hinten zu den Kids übertragen werden. Eine 3-Zonen-Klimaautomatik sorgt auf jeder Sitzreihe für das gewünschte Klima. Ein 1,4 Quadratmeter großes Panorama-Schiebedach lässt (gegen Aufpreis von 1400 Euro) viel Licht und frische Luft in den Innenraum.
Neun Airbags sorgen nun im Fall der Fälle für den Schutz der Insassen. Der »Emergency Assistent« übernimmt die Kontrolle über das Fahrzeug, falls der Fahrer ausfallen sollte und bringt den Wagen kontrolliert zum Stand auf dem Seitenstreifen. Der Stauassistent fährt den Touran im Stopp-and-Go-Verkehr völlig selbstständig. Der Trailer-Assistent hilft dem Fahrer, der mit einem Anhänger unterwegs ist, komfortabel und sicher zu rangieren. Mit dem Infotainement-Baukasten lassen sich nun auch Smartphones in das Kommunikationssystem des Autos integrieren. So können Inhalte des Smartphone-Displays mühelos auf den 5-Zoll-Touchscreen des Autos übertragen. Im Handy vorhandene Navigationssoftware kann damit sicher und komfortabel im Auto genutzt werden.
Fazit: Für mich ist der Touran mit seinem Raumangebot und seiner Flexibilität das nahezu perfekte Familienfahrzeug. Auch an Komfort und Sicherheit mangelt es nicht. Zwar ist der neue Touran ab 23 350 Euro zu haben. Aber schon mit dem kleinen Diesel kostet der Touran mindestens 26 325 Euro. Und bis die ganzen Feinheiten im Paket sind, wird ein Touran kaum unter 35 000 Euro vom Hof des Händlers fahren.