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Transporter nun deutlich mehr Pkw

Friedbert Weizenecker
Lesezeit 4 Minuten
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29. Juli 2014

Die Chromspange lässt den Vivaro auch im Rückspiegel als Opel erkennen. ©Jan Weizenecker

Nutzfahrzeuge müssen vor allem eins sein: Praktisch. Das gilt auch weiterhin. Zunehmend wird aber auch das Design eines Transporters bedeutender. Und Opel darf zu Recht stolz sein auf die gelungene, strömungsgünstige Linienführung des neuen Vivaro, der ansonsten aus einer deutsch-französisch-japanischen Zusammenarbeit stammt. So gibt es den Vivaro bei Renault als Traffic und bei Nissan als Primastar. Gebaut wird der Vivaro im britischen Opel-Werk in Luton, wo rund 1000 Mitarbeiter beschäftigt sind.
Der neue Transporter wartet neben etlichen Pkw-Standards, wie einer im Serienumfang enthaltenen Blue­tooth-Freisprecheinrichtung oder der Rückfahrkamera, mit zahlreichen Ideen und viel Nutzwert auf. Im gewohnt pflegeleichten Kunststoff-Cockpit geht es nun deutlich geräumiger zu, als in vielen anderen Kastenwagen.

Lendenwirbelstütze serienmäßig: Der Fahrersitz ist ausgesprochen bequem. Auch auf längeren Fahrten wird der Fahrer mit einem vielseitig verstellbaren Fahrersitz, ausziehbarem Lenkrad und serienmäßiger Lendenwirbelstütze und Mittelarmlehne verwöhnt. Die Beifahrer (bis zu zwei Personen) sind dagegen deutlich schlechter gestellt, weil die Rückenlehne ziemlich steil steht und sie an ihrem Gestühl nichts verstellen können.

Die Lehne des Mittelplatzes lässt sich bei Bedarf umklappen. So entsteht quasi ein mobiler Schreibtisch mit der Möglichkeit, ein integriertes Klemmbrett aufzustellen.

Zahlreiche praxistaugliche Fächer und Ablagen bieten ausreichend Stauraum (75 Liter, davon 24 Liter allein im Bereich des Armaturenbretts), in dem sich selbst große Wasserflaschen unterbringen lassen. Praktisch ist auch eine Klappe unter dem Beifahrersitz, die eine Art Durchlademöglichkeit schafft. So können lange Gegenstände wie Rohre oder Latten (bis 2,94 Länge), die länger sind als der eigentliche Laderaum, trotzdem mitgenommen werden.

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»Toter Winkel« gut sichtbar: Eine überdimensionale Sonnenblende, in die Opel einen großen Spiegel integriert hat, soll auf einfache Weise den »Toten Winkel« besiegen. Was der Außenspiegel nämlich nicht erfasst, wird in diesem Innenspiegel gut sichtbar.
Kaufentscheidendes Kriterium für einen Transporter ist das Ladevolumen. Der Opel Vivaro ist in zwei Längen (5,00 und 5,40 Meter) und in zwei Dachhöhen (1,97 und 2,46 Meter) zu haben. Das führt zu zwei verschiedenen Ladevolumina.

Im besten Fall packt der Transporter 8,6 Kubikmeter Ladung. Im geringsten Fall sind es 5,2 Kubikmeter. Schon die kurze Ausführung bietet gegenüber dem Vorgänger 22 Zentimeter mehr Ladelänge. So kann der Vivaro nun drei Euro-Paletten wegpacken. Stolze 18 Verzurr­ösen helfen, das Transportgut auf der Fahrt zu fixieren.

Verbrauch um die sechs Liter: Die Käufer können aus Motoren zwischen 90 und 140 PS Leistung wählen. Alle werden auf der Basis eines 1,6-Liter-Diesel realisiert, den Renault beisteuert. Die 90 PS-Variante kostet mindestens 28 072 Euro (inklusive Mehrwertsteuer). Der Norm-Verbrauch für alle Aggregate liegt um die sechs Liter auf 100 Kilometer. Der reale Verbrauch im Alltagsbetrieb dürfte ein bis zwei Liter höher liegen. Mit der optionalen Stopp-Start-Automatik lässt sich der Durst der 90 PS Maschine um einen knappen halben Liter auf 100 Kilometer auf 6,1 Liter (Normwert) drosseln. Alle Antriebe sind an ein Sechsgang-Getriebe gekoppelt, das die Kraft an die Vorderachse leitet.

Wer übrigens nicht nur Waren, sondern Passagiere bewegen möchte, muss sich noch bis zur Nutzfahrzeug-IAA im September gedulden. Dann feiert der »Combi« offizielle Premiere. Ab 30 327 Euro wird der Combi erhältlich sein. Ich hatte die Gelegenheit, ein Vorserienmodell begutachten zu können. Insbesondere die Sitze überraschten mich mit erstaunlich hohem Komfort. Die beiden Sitzbänke bieten jeweils drei Sitzplätze. Beide Bänke lassen sich komplett ausbauen.

Mein Fazit: Auch wenn Opel mit dem Vivaro nicht das Luxus-Segment der ebenfalls neuen Mercedes V-Klasse erreicht, stellt er mit seinem »Premium-Appeal« einen gewaltigen Schritt nach vorn dar. Bei Anmutung und Fahrverhalten ist er nun deutlich mehr Pkw. Mit diesen Eigenschaften möchte er seine »Kollegen« von Ford Volkswagen und Renault ins Visier nehmen. Der Opel Vivaro kann schon bestellt werden, ausgeliefert wird er ab Herbst.

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