Handball

Atemlos – in jeder Beziehung

Michaela Quarti
Lesezeit 4 Minuten
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01. März 2015

Stimmgewaltig: Fabian Huck, David Bindner und Raphael Herrmann (v. l.) feierten den Derby-Sieg mit Helene Fischer ganz »atemlos«. ©www.handball-server.de

Trotz verschlafener Anfangsphase (1:7) gewann Handball-Südbadenligist TuS Schutterwald am Freitag das Derby gegen den HGW Hofweier mit 22:20 (10:9). Da einen Tag später Sinzheim Punkte lassen musste, steht der TuS auf dem zweiten Tabellenplatz nun mit drei Minuspunketn besser da als der Tabellendritte BSV Phönix Sinzheim.

Schutterwald. Passender hätte der Hallen-DJ die Siegeshymne nicht einspielen können. »Atemlos« dröhnte Helene Fischer aus dem Lautsprecher. Atemlos waren nach den 60 Spielminuten auch die Hauptakteure auf dem Feld – ob Sieger oder Verlierer. »Die Grippewelle hat bei beiden Mannschaften Spuren hinterlassen«, sagte TuS-Coach Bernd Junker angesichts des eher durchwachsenen Niveaus in diesem traditionellen Derby, das am Freitagabend rund 600 Zuschauer in die Mörburghalle zog.
Cybulski musste passen
So richtig fit war kein Akteur, der HGW Hofweier hatte mit Manuel Cybulski und Maximilian Schulz sogar grippebedingt zwei Komplett-Ausfälle zu vermelden. Und dennoch erwischten die Gäste einen Traumstart. 3:0 nach fünf Minuten, 7:1 nach 13 Minuten – und Patrick Ruf knallte einen Tempogegenstoß, der das 8:1 bedeutet hätte, an die Latte. Schutterwald war überhaupt nicht im Spiel. »Der Wille war da, aber der Körper hat nicht mitgespielt. Wir waren in unseren Bewegungen viel zu gehemmt«, so Bernd Junker, der zugab: »Ich hoffte innerlich, dass wir noch kommen.«
Peu à peu und mit ein paar Umstellungen wurde es dann tatsächlich besser. Erstmals in dieser Saison kam so auch der seit Monaten verletzte Mannschaftskapitän Fabian Huck aufs Feld und sorgte am Kreis gleich für Betrieb. Beim 8:9 (24.) war Schutterwald dran, und Sven Gieringer hatte sogar die Chance zum Ausgleich, doch der starke Stephan Irslinger im HGW-Tor hielt den Gegenstoß. Eine Minute später machte es Gieringer besser, netzte zum 9:9 ein. (Fast) gleiches Spiel, ein anderer Protagonist: Im Anschluss verwarf Michael Herzog einen Siebenmeter, der die Führung für den TuS bedeutet hätte, wenig später machte er es per Gegenstoß besser. Der Linkshänder brachte den Ball an seinem Cousin im Hofweierer Tor vorbei und Schutterwald nach 1:7-Rückstand mit 10:9 zur Pause in Führung. »Wir haben den Vorsprung zu schnell weggeschenkt. Macht Patrick Ruf das 8:1, sieht es vielleicht auch anders aus«, so HGW-Trainer Ulf Seefeldt nach dem Spiel.
Starker Bindner
In der zweiten Hälfte übernahm Hofweier bis zum 13:12 (37.) noch mal die Führung, danach war aber Schutterwald endgültig im Spiel. Vorne drehte David Körkel auf, hinten war David Bindner im TuS-Tor nur noch schwer zu überwinden. »Da fehlte uns einfach im Rückraum die Durchschlagskraft«, gab Seefeldt zu, nachdem er auch den stark grippe-geschädigten Timo Spraul kaum noch bringen konnte. Bei Hofweier schwanden – mehr noch als bei Schutterwald – die Kräfte, zumal die Gastgeber eindeutig die besseren Alternativen von der Bank hatten. Wie beispielsweise Julian Goos, der in der zweiten Hälfte auf Linksaußen couragiert spielte und nach seinem zweiten Treffer den TuS vorentscheidend mit 19:15 (47.) in Führung geworfen hatte.
Seefeldt nahm nun eine Auszeit, stellte danach auf eine 4:2-Deckung um, und Schutterwald kam in Schwierigkeiten. Vorne lief spätestens nach dem 22:17 (52.) nicht mehr viel zusammen, doch hinten konnte sich die Mannschaft auf David Bindner verlassen. Immer wieder scheiterten die HGW-Angreifer, so dass die Gastgeber am Ende mit 22:20 die Oberhand behielten. »Wir hatten in den letzten Minuten noch so viele Chancen, um einen Punkt zu holen«, stöhnte Ulf Seefeldt, der sich schon ein bisschen ärgerte. »Wenn man beim Tabellenzweiten nur 22 Gegentore kassiert, muss man eigentlich mehr daraus machen. Deshalb ist es bitter heute.« Gleichwohl wollte er mit seinen Akteuren nicht allzu kritisch ins Gericht gehen. »Angesichts der körperlichen Verfassung kann ich keinem einen Vorwurf machen«, so der HGW-Coach.
»Im Grunde haben nur die Torhüter von beiden Mannschaften ihr Potenzial abgerufen«, fand Kollege Junker und wollte den Sieg auch als Ergebnis der Arbeit der vergangenen drei Jahre sehen. »Wir sind gereift. Früher hätten wir so ein Spiel verloren.« Jetzt wartet auf den TuS am kommenden Freitag allerdings der traditionell schwere Gang nach Meißenheim, der HGW hat es dann am Samstag zu Hause gegen den wiedererstarkten TV Herbolzheim aber auch nicht leichter.

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Schutterwald – Hofweier 22:20 (10:9)
Schutterwald: Bindner, Herrmann (n.e.); Scavelli, Heuberger 2, Schindler, Scheer 1, Goos 3, Decker 2, F. Huck 2, M. Herzog 2, Körkel 7/1, Wöhrle Gieringer 2, Lehmann 1.
Hofweier: Herrmann (ab 47.), Irslinger (bis 46.); Zimmermann, L. Groh 1, Eichhorn, T. Stocker 2, H. Einloth 1, Spraul 3, J. Groh 2, Barbon 6, Ruf 3/1, Schade 2, Aschenbrenner, Neff.

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