Barthruff setzt auf Teamgeist
Volker Barthruff, der vierte Trainer des Lahrer FV binnen 15 Monaten, soll wieder für Kontinuität beim Fußball-Landesligisten sorgen. Einige Leistungsträger sind gegangen, aber auch erfahrene Akteure gekommen. Am Ende soll zumindest die erneute Pokal-Qualifikation stehen.
Lahr. Zwölf Monate zurückgeblendet, gleichen sich bei Landesligist Lahrer FV die Bilder: Damals Wolfgang Zemitzsch, heute Volker Barth-
ruff – in beiden Fällen präsentierte Lahrs größter Fußballverein neue Trainer, ging mit einigen Hoffnungen in die neue Saison. 2013 ging das beinahe schief, der damalige Verbandsliga-Absteiger kam polternd aus den Startblöcken. Nach der Trennung von Zemitzsch Mitte Februar bewahrte Interimscoach Martin Fies im Endspurt den LFV vor dem Abstieg und sicherte dank einer Serie noch das Minimalziel Pokalteilnahme.
Jetzt rückt der ehemalige LFV-Stürmer Volker Barthruff, zuletzt fünf Jahre beim SV Haslach aktiv, als vierter LFV-Trainer seit Mai 2013 in die Verantwortung. Bei seiner offiziellen Vorstellung hat Barth-
ruff, der seit 25 Jahren als Trainer aktiv ist, klare Vorstellungen geäußert. »Akribisch und mit Disziplin« wolle er seine Aufgabe angehen, mit einer klaren Linie. Die erste frühe Vorbereitungsphase konnte Coach wie Verantwortlichen, völlig ergebnisunabhängig betrachtet, aber nicht gefallen.
Einerseits hat der Kader durch die Abgänge von Akteuren wie Andreas Zuska, Meller Aziz, Markus Baumann und Fabian Kaiser Substanz verloren. Dafür kamen mit Rückkehrer Julian Burg, Domenico Bologna und Benjamin Ziegler umgekehrt Spieler mit Verbandsliga-Erfahrung dazu. Von der Papierform her ein Kader mit Potenzial und Qualität. In ersten Betrachtungen wird der LFV bereits auf den erweiterten Favoritenschild für den Titelkampf gehoben.
Doch hier grätscht Volker Barthruff entschieden dazwischen. »Ich kann und will mich zum jetzigen frühen Zeitpunkt auf keine Prognose festlegen lassen«, unterstreicht er. Hier kommt die andere Seite der Medaille, der Gegensatz zwischen Anspruch und Wirklichkeit, ins Spiel. Kleinere Ausfälle durch Blessuren (Julian Burg) und Urlaubsabwesenheit (Daniel Barthruff) sind normal. Problematischer ist dagegen eine Trainingsbeteiligung, die (noch) nicht gefallen kann. »Der Anfang ist schleppend verlaufen. Ich hoffe, dass jeder Spieler erkennt, dass es in dieser ausgeglichenen Liga nur über Teamgeist gehen kann«, mahnte Barthruff. Ein erster echter Formtest steht am Samstag im Pokalderby beim Ligakonkurrenten FSV Altdorf an.
Die LFV-Mannschaft muss sich frühzeitig am Riemen reißen, wenn die offensiv formulierten Ziele (Mindestziel ist die erneute Pokalteilnahme) verwirklicht werden sollen. Dem anspruchsvollen Saisonstart mit Begegnungen in Schutterwald, gegen Durbach und in Mörsch kommt bereits eine wichtige Bedeutung zu, wie sich beispielsweise im Vorjahr zeigte. Der misslungenen Anfangsphase hechelte der LFV seinerzeit lange hinterher. Wiederholung verboten, lautet nun das Motto.
Der Kader (1. und 2. Mannschaft)
Tor: Dennis Fietzeck, Markus Pilgram, Axel Braun.
Abwehr: Domenico Bologna, Daniel Barthruff, Florian Ziegler, Michael Röderer, Georg Anton, Max Aschentrup, Felix Enseleit, Stefan Finner, Robin Gläser.
Mittelfeld: Julian Burg, Benjamin Ziegler, Johannes Wirth, Violand Kerrelaj, Mario Lauer, Nico Koch, Timo Mendritzki,Timo Remlinger, Thomas Schreiber, Daniel Schweiger, Thomas Vogel, Dennis Schrempp, Karsten Müller.
Sturm: Henrik Singler, Markus Neu, Andreas Neu, Maurizio Moog, Jonas Rottler, Deniz Yasar.
Neuzugänge: Benjamin Ziegler, Domenico Bologna (beide FV Schutterwald), Julian Burg (FC Bötzingen), Maurizio Moog (FV Herbolzheim), Violand Kerrelaj (ASV Nordrach), Timo Mendritzki (FV Dinglingen), Mario Lauer (SV Dörlinbach), Timo Remlinger (FV Rammersweier), Axel Braun (SV Stadelhofen), Thomas Schreiber (SV Heiligenzell).
Abgänge: Andreas Zuska, Meller Aziz, Chris Giedemann (alle FV Schutterwald), Jan Brunner (FV Herbolzheim), Fabian Kaiser, Timo Erb, Max Distl (alle SV Kippenheim), Markus Baumann (SV Mörsch), Florian Schaudt (VfR Willstätt), Alexander Ell (SC Kuhbach/Reichenbach), Michael Moser (FSV Seelbach), Loran Kalu (SpVgg Lahr).
Trainer: Volker Barthruff (LFV I)/Friedrich Martens (LVF II/beide 1. Saison).
Saisonziel: Pokal-Qualifikation.