Keine Wolke war am Himmel über Berghaupten zu sehen während der Wettbewerbe im Rahmen der 46. Kronen Race Days am Waldsee. Stattdessen mussten tausende Besucher und die Aktiven tapfer tropische Temperaturen von bis zu 40 Grad ertragen. Stadionsprecher Georg Smolinski sah es von der praktischen Seite: »Wenigstens kein überdurchschnittlicher Dauerregen wie vergangenes Jahr, als der komplette Rennsonntag ersatzlos abgesagt werden musste.«

Hatten die Berghauptener Organisatoren im Vorfeld »heiße Wettbewerbe« versprochen, so bezog sich das nicht ausschließlich auf das Wetter. Spannung herrschte in den meisten der ausgeschriebenen Konkurrenzen. Der Königswettbewerb bestand in der Deutschen Langbahnmeisterschaft der Seitenwagen mit internationaler Lizenz. Markus Venus/Markus Heiß (Pfarrkirchen) lieferten sich ein packendes Kopf-an-Kopf-Rennen mit Marco Hundsrucker/Corina Günthör (Obergrafendorf). Am Ende konnte sich Markus Venus ganz knapp mit 16:15 Punkten den Gesamtsieg sichern, seinen mittlerweile dritten deutschen Meistertitel in Folge.

Hoffnungen auf eine vordere Platzierung hatten sich auch die Gengenbacher Brüder Achim und Christian San Millan gemacht. Sie erreichten zwar das Finale, blieben dort aber punktlos und schafften damit nicht den Sprung aufs Podest.

»Lachender Dritter«

Mit Spannung geizten auch die Rennen um den Grasbahn-Supercup nicht. Im Verlauf des Nachmittags lief alles auf den Generationen-Vergleich zwischen dem Lokalmatadoren Bernd Diener (Gengenbach) und dem Cupsieger von 2012 und 2013, Martin Smolinski (Olching), hinaus. Punktgleich erreichten beide das Finale der besten sechs Akteure, doch auch der bereits im Training stark agierende Josef Franc (Tschechien) hielt sich stets klug im Windschatten der beiden Hauptkonkurrenten auf. Und im Finale zeigte der Tscheche dann auch, dass das Sprichwort vom »lachenden Dritten« durchaus seine Berechtigung hat. Josef Franc legte einen Raketenstart hin und ließ seine direkten Konkurrenten im Verlauf der vier Runden Staub schlucken. Franc siegte im Finale, was ihm trotz Punktgleichheit mit Martin Smolins­ki letztlich den Gesamtsieg sicherte. Bernd Diener musste sich trotz eines starken Renntags letztlich mit Rang drei begnügen.

David Pfeffer im Pech

Für einen weiteren Erfolg aus Sicht des MSC Berghaupten sorgten in der nationalen B-Lizenz Seitenwagen Manuel Maier/Lydia Neuendorf (Gengenbach/Memmingen) mit Rang zwei. Pech hatte dagegen der Hohberger David Pfeffer in der nationalen B-Lizenz-Soloklasse. Immer wieder führte Pfeffer das Feld an, konnte aber nur einen Lauf gewinnen. Technische Defekte und Stürze warfen ihn wiederholt zurück, sodass eine vordere Platzierung nicht machbar war.

Bereits am Samstagabend hatten die Veranstalter allen Grund zur Freude gehabt. Vor geschätzten 1500 Zuschauern besiegten die DMV »White Tigers«, das gemeinsame Speedway-Erstliga-Team von MSC Berghaupten und MSC Diedenbergen, zum Saisonabschluss vor heimischem Publikum die »Sharks« des MC Norden überlegen mit 61:25 Punkten. In den »Tiger«-Reihen trug auch Kapitän Max Dilger aus Lahr-Sulz mit neun Punkten seinen Teil zum Teamerfolg bei. Die Debütsaison der DMV »White Tigers« fiel unter dem Strich mit Rang vier erfolgversprechend aus.