Fußball

Der Offenburger FV und die Bundesliga

Nico Feißt
Lesezeit 3 Minuten
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24. Mai 2017
Die Aufstiegsmannschaft (st. v. l.): Dominik Gassmann, Chris Baumgartner, Felix Schmider, Benedikt Nell, Sebastian Braun, Adrian Vollmer, Dennis Göhringer, Benedikt Benz, Markus Kopf, Jan Kahle, Max Aschentrup, Dominic Truisi, Jonas Frammelsberger, Trainer Wolfgang Zemitzsch, Co-Trainer Thomas Göhringer. Unten v. l.: Emanuel Kempf, Michael Röderer, Dennis Kopf, Mario Baudendistel, André Siefert, Fabian Kaiser, Martin Weschle, Gökhan Kosan, Luigi Filareti. Es fehlen: Patrick Ben-Aissa, Sascha Roth.

Die Aufstiegsmannschaft (st. v. l.): Dominik Gassmann, Chris Baumgartner, Felix Schmider, Benedikt Nell, Sebastian Braun, Adrian Vollmer, Dennis Göhringer, Benedikt Benz, Markus Kopf, Jan Kahle, Max Aschentrup, Dominic Truisi, Jonas Frammelsberger, Trainer Wolfgang Zemitzsch, Co-Trainer Thomas Göhringer. Unten v. l.: Emanuel Kempf, Michael Röderer, Dennis Kopf, Mario Baudendistel, André Siefert, Fabian Kaiser, Martin Weschle, Gökhan Kosan, Luigi Filareti. Es fehlen: Patrick Ben-Aissa, Sascha Roth. ©Ulrich Marx

Am vergangenen Samstag waren es zehn Jahre her, dass die Jugend des Offenburger FV ihren größten Erfolg feierte: Damals wurden die A-Junioren (Jahrgang 1988/89) zum ersten und bislang einzigen Mal Oberliga-Meister und stiegen in die Bundesliga auf.

 »Die Mannschaft hat einfach einen extremen Zusammenhalt gehabt, auch neben dem Platz. Die Eltern haben sich alle verstanden und waren immer dabei, das findet man in der A-Jugend nur ganz selten«, schwärmt Wolfgang Zemitzsch, der damals mit Thomas Göhringer Trainer der Truppe war, die zum großen Teil schon seit der C-Jugend zusammengespielt hatte.

Auch für Christoph Wetzel-Veilandics, damals Jugendkoordinator beim OFV, war die mannschaftliche Geschlossenheit der Schlüssel zum Erfolg: »Individuell hatten sie nicht die ganz große Klasse. Gegen die U18 des SC Freiburg gab es beispielsweise eine 1:6-Klatsche. Aber sie hatten alle eine gute Einstellung.«

Nachdem das Team am Samstagmorgen regelmäßig »die Disco abgeschlossen habe«, wurde später am Tag aber auch ausgelaufen, sodass die Fitness für Sonntag gewährleistet war. »Und Wolfgang hat ihnen dabei vertraut und ist mit einer guten Mischung rangegangen aus Durchgehen lassen und Strenge«, lobt Wetzel-Veilandics: »Und dann hat das eine Eigendynamik bekommen.« Das unterstreicht auch Jonas Frammelsberger: »Wir haben eigentlich nie so dominiert, das wir gedacht hätten, dass das klappt. Aber irgendwann haben wir gemerkt, dass etwas gehen könnte.«

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Feier war einmalig
Zum entscheidenden Spiel ging es dann im Linienbus, der sich auf der Rückfahrt in einen Partybus verwandelte und am OFV in eine große Feier mündete. »Das war einmalig und habe ich bis heute nicht mehr so erlebt. Am schönsten war unser Zusammenhalt, das war am Ende fast eine Clique«, sagt Frammelsberger.

Nach dem Aufstieg begann der organisatorische Aufwand. »Auf der Rückfahrt vom letzten Spiel habe ich Christian Streich kontaktiert, der damals noch A-Jugend-Trainer beim SC Freiburg war. Am nächsten Tag saß ich mit ihm schon beim Mittagessen, und er hat gesagt, wenn wir uns nicht maximal verstärken, werden wir mit null Punkten absteigen«, erinnert sich Wetzel-Veilandics.

Über den Sportclub kam der Kontakt zu einigen Spielern, andere kamen freiwillig.  »Selbst Marco Petereit kam, das war zur damaligen Zeit unvorstellbar«, sagt Wetzel-Veilandics über den heutigen OFV-Kapitän, der zu jener Zeit noch beim SC Offenburg spielte. Und als am Ende nur noch ein Torwart fehlte, kam zufällig ein Anruf aus Berlin – von Florian Streif, der dann zum OFV wechseln sollte. Der OFV bekam Sponsoren, brachte die Spieler in Wohngemeinschaften unter. Vom Stamm der Aufstiegsmannschaft blieben nur Dennis Kopf und Trainer Zemitzsch übrig, der in der Bundesliga dann von Salvatore Morreale assistiert wurde. Adrian Vollmer wechselte zum SC Freiburg, um ein Jahr später wieder zurückzukehren.
Und auch wenn alle gerne an die Zeit zurückdenken, ist bei Frammelsberger ein bisschen Wehmut dabei: »Alle Spieler des 88er-Jahrgangs sind ja rausgekommen, wir hatten am Ende nichts von unserem Aufstieg. Ich hätte wirklich sehr gerne diese Erfahrung gemacht, in der Jugend-Bundesliga zu spielen.«

5930 Zuschauer gegen den Bayern-Nachwuchs
Der OFV stieg dann erst am letzten Spieltag aus der Bundesliga ab und hatte darunter so großartige Erlebnisse wie das 1:2 gegen den FC Bayern (mit Thomas Müller) vor der Rekordkulisse von 5930 Zuschauern.
Vom 88er-Jahrgang, der damals schon in die Oberliga aufgestiegen war, spielt heute übrigens niemand mehr an der Badstraße. Dominik Gassmann, der am längsten geblieben war, hat es mittlerweile beruflich nach München verschlagen, einige wechselten nach einem Jahr in der Kreisliga B mit der zweiten Mannschaft.

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