Ein Sportfest-Highlight gegen FC Basel
Zwei bekannte Gesichter werden am kommenden Sonntag beim Vorbereitungsspiel des Erstligisten SC Sand und dem Schweizer Pokalsieger FC Basel im Sander Kühnmattstadion (13 Uhr Anpfiff) zu sehen sein. Basels Mittelfeldspielerin Kerstin Boschert (stammt aus Bad Peterstal) schnürte drei Jahre für den SC Sand die Kickschuhe und Torwarttrainerin Marisa Brunner hatte ein kurzes Gastspiel in der Ortenau.
Seit Jahren ist das Einlage-
spiel der Frauenfußballerinnen der Höhepunkt beim Sportfest des SC Sand. Doch erstmals wird der SCS einen Gegner als Erstligist begrüßen.
Während das Sander Team erst am Beginn der Vorbereitung steht, ist es für Basel der letzte Test vor der eine Woche später beginnenden Saison. Dort möchte der Pokalsieger auch im Rennen um die Meisterschaft neben Zürich und Luzern ein Wort mitsprechen.
Ein Titel wird von Sands neuem Trainer Niko Koutroubis nicht erwartet. Doch auch das Ziel Klassenerhalt ist eine hohe Hürde, die der 45-Jährige in dieser Saison zu bewältigen hat. Der Schwabe mit deutschem und griechischem Pass gibt sich aber nicht nur bei der Wohnungssuche bescheiden. »Ich bin in dieser Hinsicht recht einfach gestrickt«, erklärt Koutroubis bei der Frage nach seiner neuen Wohnung fünf Minuten vom Stadion entfernt. Ein Herd, ein TV-Gerät zur Videoanalyse – viel mehr benötigt der akribische Coach nicht zum täglichen Leben. »Ich hätte auch nach Ludwigsburg pendeln können, möchte aber ganz nahe an der Mannschaft sein«, führt Koutroubis derzeit eine Fernbeziehung. Seine Frau wird immer wieder zu Besuch kommen und er nach der Vorbereitungsphase auch mal für einen Tag nach Hause fahren.
Seine Liebe zum Frauenfußball sieht er in der Ehrlichkeit des Sports: »Manchmal sind männliche Spieler zum Probetraining gekommen und haben erst gefragt, was sie verdienen können. Für das Geld, das Frauen bekommen, würden sich Profifußballer nicht mal die Kickstiefel schnüren.« Seit seinem kurzen Abstecher in den Männerbereich arbeitete er auch als Scout für den Oberligisten TSV Crailsheim und dem damaligen Trainer Saban Uzun zu. »Ich bin jetzt fast 14 Jahre im Frauen-Fußballbereich tätig und seither hat sich einiges geändert«, sieht der Sander Coach die Entwicklung sehr positiv. Athletik, Schnelligkeit und eine professionelle Arbeit auch im Jugendbereich haben dies gefördert. »Früher hatte man drei Spielerinnen im Kader, die den Ball aufs Tor befördern konnten. Das hat schon gereicht«, sagte Koutroubis lächelnd. Auch beim SC Sand sieht er gute Strukturen, um langfristig was aufzubauen. Bei seiner letzten Station in Sindelfingen war er mehr als fünf Jahre tätig. Das spricht für Kontinuität.