Ex-Topclub Haslach kickt gegen den Bezirksliga-Abstieg
Verkehrte Fußball Welt beim Bezirksligisten SV Haslach – kickten die Kinzigtäler in der zurückliegenden Runde noch um die Relegation, steht der SVH in der neuen Saison nach drei Spielen auf dem zweitletzten Platz (15./1 Punkt/4:8 Tore). SVH-Coach Axel Klausmann überrascht die ungewohnte Tabellenlage nicht gänzlich: »Wir haben rund eine halbe Mannschaft an Leistungsträgern und Ergänzungsspielern verloren – wir müssen ernsthaft damit rechnen, diesmal gegen den Abstieg zu spielen«.
Der Saisonauftakt gibt ihm recht: Auf die 2:4-Heimniederlage gegen den VfR Willstätt folgte ein glattes 0:2 beim SV Oberharmersbach – erst am Wochenende ergatterte der SVH gegen den FSV Seelbach daheim den ersten Punkt (2:2).
Ein kleiner Hoffnungsschimmer, von dem sich Klausmann allerdings nicht blenden lässt: »Ich gehe von einer knüppelharten Bezirksliga-Saison aus«, warnt er, »wenn man sieht, dass die stark eingeschätzten Teams FV Unterharmersbach (16./Letzter) und FV Rammersweier (14.) mit uns derzeit das Schluss-Trio bilden, kann man sich ausrechnen, was uns in dieser Klasse noch erwartet«.
Nach gravierenden Abgängen zu Rundenbeginn musste der SVH laut Klausmann seine Mannschaft total umkrempeln. Alex Ghita, der wichtige Sechser, ging zum Verbandsligisten SC Lahr, Torgarant Benny Bruckner (20 Treffer) hat eine Auszeit genommen, Sturmkollege Gürkan Balta verstärkt den Landesligisten SV Hausach.
Heftiger Aderlass
»Bruckner und Balta haben zuletzt zusammen in der Runde 30 Mal eingelocht«, rechnet Klausmann vor, »so was fängt man nicht mit links auf«.
Damit nicht genug: Da auch die nicht unwichtigen ergäntungsspieler Ahmet Celik und Sedat Kirömeroglu (beide Offensive) den Verein Richtung Ankara Gengenbach (Kellerliga) verlassen haben, sah es zu Rundenbeginn – und sieht es noch – beim SVH auf der Bank ziemlich dünn aus.
Das führte beim jüngsten 2:2 gegen Seelbach dazu, dass Trainer Klausmann in den letzten paar Minuten der Partie selbst die Stiefel schnürte: »Unser Allrounder Patrick Schmidt bekam in der Schlussphase Krämpfe«, erklärt er dazu, »da habe ich mich eingewechselt, um den Punkt wenigstens zu halten«.
Ganz nebenbei: Klausmann ist inzwischen 48 Jahre alt. Sein Glück: Lediglich drei Minuten bei tropischer Hitze waren leistbar. Oldie Klausmann und sein SVH retteten schließlich das 2:2 gegen Seelbach über die Runde.
Am Mittwoch hoffen der Coach und sein Team auf ein Erfolgserlebnis im Pokal: Es geht gegen Kellerligist TSG International aus Kehl.
»Ein Sieg täte uns gut«, versichert Klausmann, »und den peilen wir in Kehl an«.
Am folgenden Wochenende kicken die Kinzigtäler dann beim SC Lahr II, der auch in der Bezirksliga hinten drin steht. »Dort sind wir auch wieder unter Druck«, so Klausmann, der sich freut, dass die Urlauber David Favara und Julian Moser (beide Defensive) sowie Patrick Schmidt seit letztem Wochenende wieder dabei sind.
Schmerzhaft verzichten müssen die Haslacher demnächst dagegen auf die Gesperrten Jonathan Benz und Marco Müller (beide Abwehr), die beide ihre roten Karten abbrummen.
»Jeder fehlende Spieler ist derzeit einer zuviel für uns«, klagt Klausmann, der aber auch sagt, »wir müssen die momentane Situation annehmen – es gibt keine andere. Wir müssen einfach noch weiter zusammenwachsen. Unser Ziel ist der Klassenerhalt«.henz