Fußball-Verbandsliga

Fußball-Offenburg bleibt rot-weiß

Heiko Rudolf
Lesezeit 4 Minuten
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08. Dezember 2014

OFV-Spieler Marco Petereit (Nr. 21, großes Foto) freut sich mit Lukas Schätzle (Nr. 6) über sein 1:0. ©Ulrich Marx

Marco Petereit hat mit seinem Siegtreffer beim 1:0 (0:0)-Erfolg im zweiten Stadtderby in der Fußball-Verbandsliga gegen den SC Offenburg die Vorherrschaft des Offenburger FV untermauert. 1035 Zuschauer sahen am Samstag bei nasskaltem Wetter ein deutlich intensiveres Duell als noch beim 2:0-Sieg des OFV im Hinspiel: SCO-Schlussmann Künstle und OFV-Stürmer Vollmer mussten mit Rot vom Platz, zudem sah Schlieter bei den Hausherren die Ampelkarte.

Offenburg. »Während das Hinspiel mehr den Eindruck eines Freundschaftsspiels hinterließ, war das ein echtes Derby mit Emotionen«, zog der nur vom Ergebnis enttäuschte Sportliche Leiter des SC Offenburg, Andreas Wolber, nach 90 intensiven Minuten ein Fazit. Kurz zuvor hatten sich vorallem in der Schlussphase die Ereignisse auf dem Platz überschlagen. Nach der berechtigten Gelb-Roten Karte gegen Nico Schlieter (79.) machte der Aufsteiger aus Albersbösch in Überzahl mächtig Druck, warf alles nach vorne, um doch noch den Gegentreffer von Marco Petereit auszugleichen. Der OFV verteidigte mit Mann und Maus, lauerte auf Konter. Bei einem dieser langen Befreiungsschläge verschätzte sich der weit aus dem eigenen Kasten geeilte SCO-Torwart Daniel Künstle, foulte OFV-Stürmer Manuel Vollmer und flog mit Rot vom Platz. »Das war gerechtfertigt, ich habe ihn deutlich getroffen«, bekannte Künstle seine Schuld. Doch damit nicht genug, denn Sekunden später zeigte Schiedsrichter Justus Zorn aus Freiburg auch dem gefoulten Vollmer die Rote Karte. »Er hat mich beleidigt und der Schiri stand direkt daneben«, klärte Künstle die Situation auf, während Vollmer keine detaillierteren Angaben machen wollte.
Von Taktik geprägt
Zuvor sahen die 1035 Zuschauer im Karl-Heitz-Stadion eine von Taktik geprägte Partie. Denn Chancen waren schon in Halbzeit eins, die wie auch der zweite Durchgang aufgrund von gezündeten Rauchbomben, bengalischen Feuern und Böllern im SCO-Fanblock leicht verzögert angepfiffen wurde, Mangelware. Zwar hatten die Gastgeber auf dem tiefen Rasen mehr Ballbesitz und die reifere Spielanlage, richtig gefährlich wurde es aber selten. Der wiedergenesene Schlieter war dann Ausgangspunkt für die beste OFV-Chance vor der Pause. Seinen langen Ball leitete Vollmer direkt auf Junker weiter, dessen Schuss Künstle mit einem tollen Reflex parierte (27.). Der SCO war meist nur nach langen Bällen, Standards oder individuellen Fehlern des OFV gefährlich. So zielte Pleger aus rund 40 Meter über das Tor (37.), Sermanoukians Freistoß köpfte Seger für den geschlagenen Streif von der Linie (39.). Mit dem Halbzeitpfiff wäre der mittlerweile mutigere SCO dann fast in Führung gegangen, doch ein Kopfball von Hartfiel trudelte knapp am Pfosten vorbei.
Nach Wiederanpfiff prüfte Mutlu OFV-Keeper Streif per Freistoß (49.). Im direkten Gegenzug bediente Seger in der Mitte Vollmer. Dessen geblockter Schuss landete bei Kapitän Marco Petereit, der aus der Drehung zur 1:0-Führung ins lange Eck traf, was auch die OFV-Anhänger in der rot-weißen Nordkurve zum Zünden einer Rauchbombe veranlasste. »Wir wurden vom Mann in Gelb um einen Punkt betrogen, dem Tor ging ein Foul von Petereit an Rodas-Steeg voraus. Der Sieg ist für den OFV sehr glücklich«, war SCO-Trainer Rainer Hannig sichtlich angefressen.
Nach dem Führungstreffer wurde die Partie hitziger, die Zweikämpfe härter. Bayer und Sermanoukian sahen auf Seiten der Gäste die Gelbe Karte, beim OFV wurde neben Schlieter auch Torschütze Petereit verwarnt. Vollmer und Seger suchten die Vorentscheidung, aber richtig zwingend wurden die Konter des OFV nie zu Ende gespielt. Doch auch die Gäste, die zwar durch Rodas-Steeg sowie Bayer kleinere Chancen hatten und nach einem Eckball Handspiel von Junker im Strafraum reklamierten, konnten ihre Überzahl in der Schlussphase nicht nutzen. So blieb es beim nicht unverdienten Heimsieg des Offenburger FV, der sich im Tabellenmittelfeld festsetzt, während der SCO auf dem vorletzten Platz überwintert. »Über 90 Minuten sind wir der knappe, aber verdiente Sieger«, meinte OFV-Trainer Martin Heimburger und widersprach seinem Kollegen Hannig.

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Offenburger FV – SC Offenburg 1:0 (0:0)
OFV: Streif – Schätzle, Junker (82. Feger), Seger, Beiser-Biegert, Schmider, Caspar, Vollmer, Baitenger, Petereit (90.+4 Sandhaas), Schlieter.
SCO: Künstle – Hartfiel (82. Cisse), Grüner, Mutlu, Braun, Sermanoukian, Bayer, Pleger (70. Flügler), Burghard, Rodas-Steeg, Bergmann (66. Kempf).
Schiedsrichter: Justus Zorn (Freiburg) – Zuschauer: 1030.
Tor: 1:0 Petereit (49.).
Gelb-Rote Karte: Schlieter (79./OFV)
Rote Karten: Künstle (90.+2/SCO/Notbremse) und Vollmer (90.+2/OFV/Beleidigung).

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