Heim- gegen Auswärtsstärke
Am 13. Spieltag der Fußball-Oberliga Baden-Württemberg empfängt der Kehler FV am morgigen Samstag (Anpfiff 15.30 Uhr) im Rheinstadion den SSV Reutlingen (9./16 Punkte).
Am vergangenen Samstag erkämpften sich die Kehler Fußballer (12./14 Punkte) mit einem 0:0 beim FV Ravensburg einen verdienten Auswärtszähler. »Wir hatten nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte zu Beginn des zweiten Abschnitts Glück, dass wir kein Tor kassierten, danach konnten wir das Spiel wieder offener gestalten. Wenn man in Ravensburg hinten die Null stehen hat, muss man zufrieden sein«, analysierte KFV-Coach Helmut Kröll das torlose Unentschieden.
Erstmals in dieser Saison blieb sein Team auswärts ohne Gegentreffer. Einen nicht unerheblichen Anteil daran hatte sicher auch Frank Berger. Der Kapitän und Abwehrchef stand nach seiner langen Verletzungspause wieder von Beginn an auf dem Platz und verlieh der zuletzt etwas schwächelnden Defensive mehr Stabilität. »Er stand nach seiner Zwangspause schon wieder sehr sicher in der Abwehr. Wir sind froh, dass Frank wieder da ist«, meint auch KFV-Spielausschuss-Vorsitzender Jürgen Sax.
KFV tritt auf der Stelle
Nach dem vierten Remis in Folge treten die Grenzstädter aktuell in der Oberligatabelle auf der Stelle, könnten sich morgen mit einem Sieg allerdings etwas Luft im Abstiegskampf verschaffen.
Kein leichtes Unterfangen, denn mit dem SSV Reutlingen stellt sich eines der stärksten Auswärtsteams der Liga – vier ihrer fünf Spiele konnten die Schwaben auf des Gegners Platz gewinnen – im Rheinstadion vor. Die Kicker des ehemaligen Zweitligisten waren mit einem ambitionierten Ziel in die Oberligasaison 2014/15 gestartet. »Wir wollen um den Aufstieg mitspielen«, wurde nach dem siebten Tabellenplatz im Vorjahr rund um die Kreuzeiche kolportiert. Acht neue Spieler wurden verpflichtet, darunter auch »Hochkaräter« wie Torhüter Michael Gurski vom Drittligisten Wehen Wiesbaden und Mittelstürmer Michael Renner vom Drittliga-Aufsteiger SG Sonnenhof Groß-
aspach.
Auswärts konnten Kapitän Giuseppe Ricciardi und Co. mit 12 von 15 möglichen Zählern den hohen Ansprüchen bislang gerecht werden, aber vor heimischem Publikum blieb der »Schwimm- und Sportverein« hinter den Erwartungen zurück. Nach dem 1:2 gegen die U23 der Stuttgarter Kickers am elften Spieltag – der vierten Pleite im fünften Heimspiel – zogen die Verantwortlichen die Reißleine und trennten sich von Trainer Murat Isik. Nur einen Tag nach dessen Entlassung wurde mit Robert Hofacker sein Nachfolger präsentiert. Der ehemalige Zweitligaprofi (Stuttgarter Kickers, SSV Reutlingen) coachte zuletzt den Landesligisten VfL Pfullingen.
»Wir erwarten einen Aufschwung in der Mannschaft, die Zeit der Ausreden ist vorbei«, sagte SSV-Sportvorstand Michael Schuster, der davon überzeugt ist, dass seine Mannschaft noch eine gute Rolle in dieser Oberligasaison spielen wird.
Der neue Coach feierte einen Einstand nach Maß. In seinem ersten Spiel durfte Hofacker am vergangenen Samstag einen 3:0-Erfolg beim Freiburger FC bejubeln und am Mittwoch gelang Reutlingen in einem Nachholspiel vmit einem 3:0 über die U23 des VfR Aalen der erste Heimsieg der Saison.
»Es wird mit Sicherheit kein einfaches Spiel. Reutlingen hat die letzten vier Auswärtsspiele gewonnen und nach dem Trainerwechsel nochmals einen gehörigen Schub erhalten. Es kommen sicherlich auch viele Fans mit, die ihre Mannschaft über die komplette Spieldauer anfeuern werden«, weiß Jürgen Sax, »aber wir sind komplett und brauchen uns mit unserer Heimstärke auf keinen Fall zu verstecken. Wir werden zu Hause auf Sieg spielen, mit einem Dreier hätten wir den Anschluss ans Tabellenmittelfeld geschafft«, fügt er hinzu.