Hennings schießt KSC zurück auf Platz drei
Der Aufstiegstraum des Karlsruher SC lebt weiter: Durch einen 2:1 (0:1)-Erfolg über die SpVgg. Greuther Fürth und den Patzer von Konkurrent Darmstadt ist die Mannschaft von Trainer Markus Kauczinski in der 2. Fußball-Bundesliga auf Relegationsplatz drei zurückgekehrt.
Karlsruhe. In dieser Phase der Saison, auf der Zielgeraden im Aufstiegsrennen, »zählen nur noch Ergebnisse«, kommentierte Sportdirektor Jens Todt den 2:1-Sieg des KSC über Greuther Fürth. Soll heißen: Wie die Resultate zustande kommen, ist nebensächlich. Und Diskussionen darüber, ob ein Sieg »verdient« oder »unverdient« war, erübrigen sich. Fakt ist: Die Wildparkprofis sind nun seit zwölf Spielen ungeschlagen und haben Relegationsplatz drei erobert.
Dass man den 30. Spieltag aus Karlsruher Sicht so würde zusammenfassen können, danach sah es eine Stunde lang allerdings nicht aus. »Unsere Mannschaft war kompakt. Der KSC hatte aus dem Spiel heraus keine Chance. Alles läuft nach Plan«, blickte Gästetrainer Mike Büskens auf die ersten 60 Minuten zurück. »Dann aber geben wir das Spiel innerhalb von 87 Sekunden aus der Hand. Wahnsinn!«
Der erste Schnitzer von Benedikt Röcker (58.) kann noch in die Rubrik »Kann mal passieren« und als »Stellungsfehler« eingeordnet werden. Denn auch KSC-Spieler Enrico Valentini war beim 1:0 der Gäste durch Marco Rapp (13.) ähnlich schlecht positioniert. Wie sich der Innenverteidiger der Gäste aber bei einem aufgesprungenen Ball verschätzte (60.), war unverzeihlich und spielentscheidend. »Am Ende des Tages gehören auch Fehler des Gegners dazu«, räumte Markus Kauczinski ein. Der Karlsruher Cheftrainer ließ den Anteil seiner Mannschaft am 1:1 und 2:1 aber nicht unter den Tisch fallen. »Die muss man aber erstmal ausnutzen. Da muss man da sein.«
Das war sowohl nach einer Flanke von Philipp Max, als auch nach einem langen Ball von Daniel Gordon jeweils Rouwen Hennings. Der zweifache Familienvater schnürte schon zum fünften Mal in dieser Saison einen Doppelpack und zog mit seinen Treffern Nummer 14 und 15 in der Torjägerliste mit Spitzenreiter Simon Terodde (VfL Bochum) gleich. »So einen Lauf hatte ich bisher noch nie«, freute sich der Karlsruher Torgarant. »Und ich hoffe natürlich, das geht noch vier Spiele so weiter.«
Seine Mannschaft habe in der zweiten Halbzeit »alles dafür getan, das Spiel zu drehen«, lobte Kauczinski und hob zwei Spieler heraus. Martin Stoll (32) war in der 2. Liga zuletzt am 11. Mai 2014 im Einsatz gewesen und bei seinem »Comeback« hoch konzentriert. Er zeigte eine, so Kauczinski, »abgezockte« Leistung. Auch mit Jungbin Park, der das Karlsruher Offensivspiel nach der Pause als zweite Spitze belebte, war der KSC-Coach sehr zufrieden. »Diese Jungs, die hinten dran stehen und auf ihre Chance warten, stärken der Mannschaft den Rücken. Das macht auch eine Mannschaft aus.«
Für das Restprogramm mit den noch vier Spielen in Aue, gegen Darmstadt, in Braunschweig und gegen 1860 München, war für den Karlsruher Cheftrainer wichtig, »zu sehen: wir sind für alles gerüstet.«