HTV Meißenheim schwach wie nie zuvor in dieser Saison
Nach der bitteren 26:28 (13:15)-Heimniederlge gegen den TB Kenzingen saß Frank Ehrhardt, Trainer des HTV Meißenheim, am Samstagabend enttäuscht auf der Bank. »Das war mit Abstand unser schwächstes Saisonspiel, ausgerechnet gegen einen Gegner, den man eigentlich schlagen muss«, so Ehrhardt, dessen Blick in weite Fernen schweifte.
Seine Mannschaft hatte zunächst gut begonnen, führte schnell mit 3:0 (6.), die Gäste schlossen überhastet und konzeptlos ab. Dann aber drehte sich das Geschehen, der Riedverein fand mit Ausnahme von Nico Vollmers Versuchen kaum noch einen Weg an der Kenzinger 6:0-Defensive vorbei. Die Beweglichkeit, gerade in direkten Duellen, war nicht gegeben. Über 3:7 (15.) pendelte sich der Abstand danach bis zur Pause bei drei Treffern ein. Auf Gästeseite wussten neben Torhüter Eimantas Mikucionis der stets umtriebige Deivas Eidukonis und der über Außen und vom Siebenmeterpunkt sichere Sebastian Jäger zu überzeugen.
Zu Beginn der zweiten Hälfte schienen die Meißenheimer entschlossen, den Rückstand umzubiegen. Der Weg wurde nun vermehrt über die Außen und, wie vom Trainer im Vorfeld gefordert, im Tempohandball gesucht. Manuel Hügli konnte mit einem Doppelpack zum 17:17 (38.) ausgleichen. Auffällig blieb allerdings die HTV-Fehlerquote. Das Muster blieb erhalten bis zum 21:21 (44.). Der Aufsteiger erlebte danach acht Minuten im kollektiven Tiefschlaf, verwarf freie Bälle, unter anderem Vollmers einzig nicht verwandelten Siebenmeter, kassierte sowie sechs Treffer in Serie zum 21:27 (52.). Ehrhardt reagierte mit einer Auszeit, schwor seinen Kader nochmals ein. Das Team kam bis auf 26:27 (57.) heran. Dann aber parierte Mikucionis einen freien Ball von der Außenposition, Eidukonis verwandelte den folgenden Gegenstoß – aus war der Traum.
Die Enttäuschung auf Meißenheimer Seite war riesig. »Wenn du sechs Treffer in fünf Minuten aufholst, zeigt das, was mit der richtigen Einstellung möglich gewesen wäre«, merkte Ehrhardt an. Kenzingen habe das gespielt, was sie ausmache – genau das, was seinem Team über zu große Strecken an diesem Abend nicht gelungen sei.
Meißenheim – Kenzingen 26:28 (13:15)
Meißenheim: Velz, Irslinger; Bauch, Funke 3, Fortin 1, Vollmer 8/2, Obergfell 1, Schröder, Wilhelm 2, Baumann 2, Geppert 2, Schäfer, Hügli 7.
Kenzingen: Mikucionis; Pommeranz, Michelbach 2, Jäger 9/4, Hüglin 1, Eidukonis 9, Gehring, Winkler 2, Fedorov 2, Rollinger 1, Rasikevicius 2.