Karlsruher SC nicht konsequent genug
Es falle ihm schwer, nach diesem Spiel »die richtigen Worte zu finden«, war Tomas Oral, neuer Trainer des Fußball-Zweitligisten Karlsruher SC, nach der späten 1:2-Niederlage in der ersten Runde des DFB-Pokals beim Ligakonkurrenten TSV 1860 München ziemlich angeschlagen.
In der Nachspielzeit (90.+2) hatte Karim Matmour den Wildpark-Profis mit seinem Last-Minute-Treffer den K. o. versetzt. In den letzten Jahren, so Oral weiter, sei das eine der bittersten Niederlagen für ihn. Denn seine Mannschaft habe vor den 16 800 Zuschauern in der Münchner Allianz Arena »90 Minuten lang eine richtig gute Partie abgeliefert«.
Zwar nutzten die »Löwen« ihre Chancen eiskalt, allerdings leisteten die Gäste aus Baden sowohl beim 1:0 durch Stefan Aigner (60.) als auch beim Siegtor der Gastgeber durch Matmour keine konsequente Gegenwehr. In beiden Szenen gab Jordi Figueras keine gute Figur ab. Der schon früh verwarnte KSC-Innenverteidiger wirkte in beiden Szenen nicht nur unentschlossen, sondern auch behäbig und unbeweglich. Als »nicht konsequent genug« kritisierte Oral aber nicht nur das Abwehrverhalten des Spaniers. »Wir müssen besser verteidigen«, forderte der KSC-Trainer schon für das »Rückspiel« am Samstag im Ligaalltag.
»Naives« Verhalten
Auch Jens Todt war »wahnsinnig enttäuscht« und kreidete den KSClern ein »naives« Verhalten in der Defensive an. Als positiv hob der Sportdirektor hervor, dass Orals Schützlinge recht viele Tormöglichkeiten herausgespielt haben. Wie schon beim Punktspiel gegen Bochum (1:1) war jedoch nur Dimitris Diamantakos in der Lage, erfolgreich abzuschließen (67.).
1860 bestimmte zwar die Startphase der Partie, nach etwa 20 Minuten aber hatte sich der KSC akklimatisiert. »Wir hatten vor der Pause drei, vier richtig gute Chancen«, blickte Tomas Oral bedauernd auf die starken ersten 45 Minuten zurück. Denn Gaetan Krebs (20.), Moritz Stoppelkamp (32./41.), Manuel Torres (35.) und Diamantakos (39.) ließen Gelegenheiten liegen.
Chancen zur Führung
Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit hätte der KSC in Führung gehen können. Aber Stoppelkamps Schlenzer touchierte nur den Außenpfosten (49.) und Enrico Valentini fand in Zimmermann seinen Meister (52.).
Einen Kopfball von Ivica Olic (56.) hätte der KSC schon als Warnung verstehen können, nicht zu offensiv zu werden. Die kalte 0:1-Dusche folgte wenig später. Trotzdem kamen die Gäste durch Diamantakos zurück. Aber Aigner (69.) und Daylon Claasen (76.) unterstrichen die nach wie vor große Gefahr, die von den Löwen ausging. Und Jan Mauersberger köpfte eine Ecke nur ganz knapp am Kastens seiner ehemaligen Kollegen vorbei (76.). Die aber wollten selbst den Sieg und vernachlässigten dann in der Nachspielzeit ihre Abwehrarbeit sträflich, was Matmour eiskalt bestrafte.