Manfred Hellmig kennt sich aus in der Bezirksliga. Sechs Jahre lang stand er beim Zeller FV in dieser Spielklasse in der Verantwortung. Nun kehrt er als Trainer des SV Oberharmersbach nach dreijähriger Ab-stinenz dank der Kreisliga-A-Meisterschaft der vergangenen Spielzeit in das ihm so gut bekannte fußballerische Umfeld zurück. Und stellt dabei auch einige Veränderungen fest. »Die Liga ist stärker und ausgeglichener geworden. Ich sehe keinen klaren Favoriten«, so der 53-Jährige, der beim SVO bereits in seine vierte Saison auf dem Trainerstuhl geht. Da es für sein Team in diesem Jahr vor allem darum gehen wird, den Abstieg zu vermeiden, setzt Hellmig auf die Kompaktheit der vergangenen Saison, in der vor allem die Abwehrreihe mit gerade mal 30 Gegentoren als Beste der Liga glänzte.

Grundsätzlich verordnet der Coach seiner Mannschaft jedoch auch eine Liga höher nicht explizit eine defensive Ausrichtung. Stattdessen wolle er möglichst immer nach vorne spielen lassen und selber Tore erzielen. »Bei gegnerischem Ballbesitz allerdings verteidigt die Mannschaft bisher hervorragend als Einheit«, so Hellmig, »die geringe Anzahl an Gegentoren ist dabei ein schönes Nebenprodukt.« Als solches soll am Ende der Saison auch der Klassenerhalt stehen. Diesen so schnell wie möglich zu sichern, gibt der Trainer daher als einziges Ziel aus. »Von anderen Dingen zu reden, wäre in dieser starken Liga vermessen.«

Neben dem Meisterkader setzt man beim SV Oberharmersbach daher auch auf die Brüder Georg und Roman Boser (beide FC Wolfach) sowie Jan Lukas Schäck (VfR Pfaffenweiler) als externe Neuzugänge. Besonders von Georg Boser, der in der vergangenen Kreisliga-B-Spielzeit 19 Tore erzielen konnte, erhofft sich Hellmig eine sofortige Verstärkung. Hinzu kommen mit Pascal Matt, Steffen Armbruster, Jonas Haubold, Julian Joggerst, Marcel Schwarz und Jan Furtwängler einige Spieler aus der eigenen Jugend, die langsam integriert werden sollen.

Mit dem bisherigen Stand der Vorbereitung zeigt sich Trainer Hellmig sehr zufrieden. Gleich zu Saisonbeginn sieht er seine Mannschaft mit dem Heimspiel gegen den SV Freistett vor einer schweren Aufgabe. Verstecken will sich der Aufsteiger aber keineswegs.

Insgesamt gebe es zehn Mannschaften, die bei optimalem Saisonverlauf um die Meisterschaft mitspielen könnten, so Hellmig: »Ebenso müssen die allermeisten der 16 Bezirksligisten bei unverhofften Ausfällen von Leistungsträgern um den Verbleib in der Spielklasse zittern.« Sollte seine Mannschaft auch in diesem Jahr an die Leistungen der vergangenen Spielzeit anknüpfen, dürfte sie eine sehr realistische Chance auf den Klassenerhalt haben. Das weiß auch Manfred Hellmig, doch der erfahrene Trainer stapelt in der Vorbereitung bewusst tief. Für Träumereien ist er einfach schon zu lange mit dabei.