KSC findet kein Mittel gegen Union-Defensive
Der 1. FC Union Berlin hat dem Karlsruher SC in der 2. Fußball-Bundesliga nach acht Spielen wieder eine Niederlage zugefügt. Der Tabellenzweite aus Baden unterlag gestern Abend in Berlin mit 0:2 (0:1), bleibt aber vorläufig auf Position zwei.
Berlin (fal). Das Ende der Karlsruher Erfolsserie nahm gestern Abend im Berliner Stadtteil Köpenick schon früh seinen Lauf. Zwischen dem 1. FC Union und den Wildparkprofis waren noch keine zwei Minuten gespielt, als den Hausherren nach einem Missgeschick von KSC-Spieler Jan Mauersberger das 1:0 gelang. »Das frühe Tor hat uns das Genick gebrochen«, fasste Karlsruhes Rechtsverteidiger Enrico Valentini die anschließenden und letztendlich vergeblichen Bemühungen seiner Mannschaft zusammen, vielleicht doch noch in die Punkte kommen zu können. Mit dem zweiten Tor der Gastgeber (72.) »war das Spiel dann erledigt«, räumte KSC-Trainer Markus Kauczinski nach der 0:2-Niederlage zerknirscht ein.
Seiner »Intuition« folgend, wie der Karlsruher Chefcoach am Tag zuvor gesagt hatte, schickte Kauczinski eine gegenüber dem 3:2-Sieg beim TSV 1860 München auf zwei Positionen veränderte Startformation ins Stadion an der alten Försterei. Reinhold Yabo verdrängte Dominic Peitz aus dem defensiven Mittelfeld auf die Ersatzbank, und Jan Mauersberger bekam in der Innenverteidigung den Vorzug gegenüber Manuel Gulde.
Dummerweise rutschte Jan Mauersberger schon in der zweiten Minute etwa 30 Meter vor dem Karlsruher Tor aus, der Berliner Sebastian Polter schnappte sich den Ball und legte für Christopher Quiring das 1:0 für den 1. FC Union auf.
Anschließend entwickelte sich eine verbissen geführte und temporeiche Auseinandersetzung. Der Ball wechselte häufig den Besitzer. Dass eine Mannschaft einen Angriff zu Ende spielen konnte, kam vor der Pause fast nicht mehr vor. Der KSC allerdings hatte nach einer Hereingabe von rechts von Enrico Valentini die große Chance zum Ausgleich. Rouwen Hennings jedoch bekam den Ball nicht unter Kontrolle (26.). »Das war eine Chance, die man nutzen kann«, ließ Markus Kauczinski nach dem Abpfiff leichte Kritik durchblicken, »ja vielleicht sogar nutzen muss.«
Nach dem Seitenwechsel lief das Spiel dann zwar vorwiegend Richtung Union-Tor. Aber klare Chancen resultierten aus der Karlsruher Überlegenheit nicht. »Union stand sehr eng und hat gut verteidigt«, erklärte der KSC-Coach. »Wir hatten keine klaren Aktionen.«
Und je länger das Anrennen der Gäste erfolglos blieb, desto größer wurde die Wahrscheinlichkeit, dass die Hausherren vielleicht den entscheidenden Konter setzen können. Das war in der 72. Minute der Fall: Nach einer Flanke von Christopher Trimmel köpfte Sebastian Polter das 2:0 für den 1. FC Union, der nun seit vier Spielen ungeschlagen ist. »Ich hatte keine Chance, hoch zu kommen« beschwerte sich Daniel Gordon, auf den sich der jetzt siebenfache Torschütze aufgestützt hatte.