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Landesmeisterschaften der Reiter: Schutterwald noch nicht fest für 2015

Rüdiger Rüber
Lesezeit 3 Minuten
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21. Juli 2014

Kutschfahrt mit dem Pony-Beauftragten Heinz Bürk (vorne rechts) und dem Präsidenten des Pferdesportverbandes Baden-Württemberg, Gerhard Ziegler (hinten). ©Ulrich Marx

Schutterwald (rue). Sportlich waren die 27. Landesmeisterschaften der Reiter (Springen, Dressur, Ponys) wieder ein voller Erfolg. »In allen Altersklassen ist sehr gut geritten worden. Es gab keine unschönen Bilder«, zog Reiner Osswald, der Vorsitzende des Veranstalters RV Schutterwald, ein positives Fazit. Doch das Sportliche ist nur eine Seite der Medaille, das Wirtschaftliche die andere. Und da dauert die Bestandsaufnahme noch an. Zum Glück spielte das Wetter mit, auch wenn es an den ersten drei Tagen ziemlich heiß war und gestern einige Regenschauer runterkamen. Immerhin rund 1200 Zuschauer am Freitag, 3500 bei der Pferdenacht am Samstag und 1500 am gestrigen Finaltag sorgten für zufriedene Gesichter bei den Verantwortlichen. »Erst wenn in zwei Monate die letzten Rechnungen eintrudeln, können wir eine Aussage treffen, ob es im nächsten Jahr auch die 28. baden-württembergischen Meisterschaften in Schutterwald geben wird. Denn wir müssen mit dieser Veranstaltung Geld verdienen«, betonte Andreas Maile, gemeinsam mit Osswald RV-Vorsitzender, gestern mit Hinweis auf die hohen Kosten des Reitbetriebes über das Jahr und die Verbindlichkeiten des Reitervereins bei der Bank wegen der Sanierung der Plätze vor ein paar Jahren. Immerhin noch ein hoher fünfstelliger Betrag muss getilgt werden.
Gerhard Ziegler hört das nicht gerne. »Wir hätten bei dieser Meisterschaft gerne gewusst, wo die Titelkämpfe im nächsten Jahr stattfinden werden«, erklärte der Präsident des Pferdesportverbandes Baden-Württemberg. Er hat aber auch Verständnis für den Veranstalter. Lediglich 6500 Euro waren 2013 als Gewinn der Titelkämpfe übriggeblieben. Und das bei einem Gesamtbudget von immerhin 400 000 Euro.
Um das Ergebnis 2014 positiver zu gestalten gab es im Vorfeld einige Sparmaßnahmen: Die Platzpflege wurde beispielsweise in diesem Jahr vom Reiterverein in Eigenregie erledigt, was rund 5000 Euro sparte. Zudem fallen wegen Mülltrennung rund 1000 Euro weniger an Entsorgungskosten an.
Neben den Finanzen gibt es aber auch noch einen zweiten Faktor, der für den Veranstalter RV Schutterwald kritisch ist. »Uns fehlt Manpower in Schlüsselpositionen«, erklärte Alexandra Kühne, die mit Osswald und Maile das »Orga-Trio« bildet. Der Wegfall der Voltigiermeisterschaften in diesem Jahr entspannte die personelle Seite allerdings schon sehr. Deshalb kündigte Reiner Osswald auch an: »Voltigieren wird es in Schutterwald nicht mehr geben.«
Kein Plan B
Gemeinsam suchen der Landesverband und der Reiterverein Schutterwald nun eine Lösung. Denn Reiter-Präsident Ziegler fühlt sich mit den Meisterschaften in Schutterwald sehr wohl. »Ich tue alles, damit sie hier bleiben. Wir werden von allen für diese hervorragend organisierten Meisterschaften beneidet. Sie haben eine tolle Atmosphäre und sind mehr als ein normales Turnier.«
»Wir müssen neue Wege gehen«, heißt für alle das Konzept der Zukunft. Wie diese konkret aussehen, ist aber noch offen. Optionen gibt es einige: Der Landesverband könnte beispielsweise finanziell stärker einsteigen oder einen Profiveranstalter mit ins Boot nehmen oder eine Meisterschaftsgebühr für die Reiter erheben.
Bis zum Herbst soll in jedem Fall eine Entscheidung fallen, wo die baden-württembergischen Titelkämpfe vom 10. bis 12. Juli 2015 stattfinden.
Auch für den Reiterverein Schutterwald ist das wichtig. Denn falls es keine Titelkämpfe in der Ortenau-Gemeinde geben sollte, brauchen Osswald, Maile und Kühne einen Termin für ein nationales Turnier, das dann mehr Geld als die BWM in die Vereinskasse spülen soll. »Einen Plan B gibt es aber nicht«, versicherte Alexandra Kühne.

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