Mehr Konkurrenz für mehr Klasse
Konkurrenz belebt das Geschäft: Durch acht Neuzugänge wurde die Qualität im Kader des Karlsruher SC gesteigert, damit der Traditionsclub nach Platz fünf im Aufstiegsjahr auch in der zweiten Saison in Folge in der 2. Fußball-Bundesliga eine gute Figur macht.
Drei Torhüter und 24 Feldspieler stehen Markus Kauczinski zur Verfügung – und alle sind fit. Der Cheftrainer des Fußball-Zweitligisten Karlsruher SC hat vor dem ersten Punktspiel der neuen Saison – am Sonntag (15.30 Uhr) im Wildparkstadion gegen den FC »Eisern« Union Berlin – personell die Qual der Wahl und vermutet: »Es wird harte Entscheidungen geben.«
Nicht nur hinsichtlich der Startaufstellung. Sondern auch, was die Zugehörigkeit zum 18-köpfigen Aufgebot anbelangt. Bleiben alle KSCler einsatzbereit, müssen ein Torhüter und acht Feldspieler aussortiert werden. »Aber das wollten wir so«, sagt Markus Kauczinski. Dass zum Beispiel vier Mann (Daniel Gordon, Manuel Gulde, Jan Mauersberger, Martin Stoll) um zwei Plätze in der Innenverteidigung kämpfen, oder drei Stürmer (Koen van der Biezen, Rouwen Hennings, Ilian Micanski) darum, wer als einzige Spitze aufläuft. Soll heißen: Der Konkurrenzkampf sollte verschärft werden.
Durch acht Neuzugänge – darunter zwei aus dem eigenen Talentschuppen – wurde die Qualität des Kaders erhöht. Jede Position ist doppelt und gut besetzt. Erstes »Opfer« war – noch vor dem Trainingsauftakt – Jimmy Marton, der an den Drittligisten Unterhaching ausgeliehen wurde. Kurz darauf wurde Silvano Varnhagen dem Oberligisten KSC II zugeordnet. Dennis Mast schließlich durfte das Trainingslager im Zillertal vorzeitig verlassen, um sich – ebenfalls auf Leihbasis – für die bevorstehende Spielzeit einen Verein zu suchen. Arminia Bielefeld hat gestern die Ausleihe perfekt gemacht.
Keine oder kaum Sorgen um ihren Stammplatz müssen sich nur wenige Spieler machen. Kapitän und Schlussmann Dirk Orlishausen etwa, oder Innenverteidiger Jan Mauersberger. Auch die Mittelfeldspieler Manuel Torres (rechts) und Reinhold Yabo (zentral) können als »gesetzt« betrachtet werden. Den »Platzhirschen« Dennis Kempe (hinten links) und Philipp Klingmann (hinten rechts) aber sitzen schon die Neuverpflichtungen Philipp Max (Schalke) und »Heimkehrer« Sascha Traut (Aalen) im Nacken. Dominic Peitz hat durch Jonas Meffert (Leverkusen) Konkurrenz bekommen, Selcuk Alibaz durch Enrico Valentini (Aalen). Und »Hiroki Yamada verstärkt uns sofort«, hat Markus Kauczinski verkündet, als die Verpflichtung des zweimaligen japanischen Nationalspielers in trockenen Tüchern war. Bisher hat er den schnellen und technisch versierten Offensivallrounder als Linksaußen eingesetzt.
Bei der Generalprobe am vergangenen Sonntag gegen Hertha BSC (0:1) blieb Yamada allerdings blass. Aber auch Manuel Torres und Koen van der Biezen hatten keinen guten Tag. Deshalb darf man gespannt sein, wie die Startaufstellung gegen Union Berlin aussieht. Markus Kauczinski hält die Spannung hoch: »Das ist auch immer eine Frage der Form, der Verfassung.« Die letzten Trainingstage werden entscheiden. Und der KSC-Coach stachelt seine Jungs noch einmal an: »Das, was wir gegen Hertha gezeigt haben, wird nicht reichen. Um gegen Union Berlin bestehen zu können, müssen wir uns steigern.«