Meister VC Printus Offenburg macht Lust auf mehr
Meister VC Printus Offenburg steht auch nach der Doppelschicht am Wochenende verlustpunktfrei an der Spitze der 2. Volleyball-Bundesliga. Die Mannschaft von Trainerin Tanja Scheuer, aus der Pia Leweling und Hanna Frei herausragten, war sowohl beim 3:0 (25:19, 25:23, 25:17) gegen Grimma als auch beim 3:1 (25:15, 25:20, 23:25, 25:13) gegen Dresden überlegen.
Die Mischung im neuformierten Kader des VC Printus Offenburg, bei dem mit Katrin Kreuzer, Svenja Engelhardt und Franziska Fried immerhin drei wichtige Säulen fehlten, scheint zu passen. Diesen Eindruck vermittelte die Meistermannschaft von Trainerin Tanja Scheuer bei ihrer Heimpremiere jedenfalls den insgesamt rund 530 Zuschauern, die am Messe-Wochenende den Weg in die Nord-West-Halle gefunden hatten.
Serie von Leweling
»Es war schwierig, den Rhythmus zu finden, aber wir wussten, was wir können«, blickte Scheuer auf die zähe Anfangsphase am Samstag gegen Grimma um die ehemalige VCO-Spielerin Lisa Erdtmann zurück. Denn bis zum 8:14 in Satz eins agierte der VCO wenig meisterlich gegen einen Gast, der mit den Offenburgerinnen in Block und Abwehr auf Augenhöhe agierte.
Doch dann nahmen die Neuzugänge Molly Karagyaurov und Pia Leweling das Heft in die Hand. Dank Variantenreichtum im Angriff und einer elf Punkte andauernden Aufschlagserie von Leweling war der Satz gedreht und der VCO in der Spur. »Der Aufschlag gehört zu meinen Stärken«, so U19-Nationalspielerin Leweling, die von Nationalmannschaftskollegin Merle Weidt, einst beim VCO groß geworden, auf der Tribüne als Zuschauerin überrascht wurde. »Das hat mich riesig gefreut. Ohnehin war die Stimmung klasse, wir wurden vom Publikum getragen«, war die angehende Psychologie-Studentin an der Uni Freiburg, die gegen Dresden zur wertvollsten VCO-Spielerin gewählt wurde, überglücklich.
Kein Wunder, denn Leweling hat sich in den wenigen Wochen in der Ortenau bereits als feste Größe im Konstrukt von Trainerin Tanja Scheuer erwiesen. Nach ihrer Aufschlagserie kam der VCO gegen Grimma ins Rollen, gewann die Sätze mit 25:19, 25:23 und 25:17. »Wir haben einfach ein starkes Team und sind mit diesem breiten Kader enorm flexibel« freute sich Tanja Scheuer, neben der ohnehin starken Mitte mit der am Samstag zur wertvollsten Spielerin gewählten Tanya Paulin und Sophie Schellenberger nun auch im Außenangriff, Aufschlag und in der Abwehr mit Leweling und Karagyaurov deutlich an Qualität gewonnen zu haben.
Sonderlob für Frei
So konnte Scheuer am Sonntag gegen das Nachwuchsteam VC Olympia Dresden, das mit einer Zuspielerin des Jahrgangs 2002 in die Ortenau gereist war, nach den mit 25:15 und 25:20 deutlich gewonnenen ersten beiden Sätzen einiges ausprobieren. »Wir können so früh in der Saison nicht konstant auf höchstem Niveau spielen, Schwächephasen sind normal«, erklärte die Trainerin den 23:25-Satzverlust und ergänzte: »Den Satz nehme ich auf meine Kappe, ich hätte früher wechseln müssen.«
Denn hier zeigte sich, dass vor allem in der Mitte Paulin und Schellenberger von den Neuzugängen Sarah McKinny und Salomé Dikongué (noch) nicht eins zu eins ersetzt werden können. »Dennoch wollte ich der Mannschaft in dieser Formation die Chance geben, den Satz umzubiegen«, erklärte Scheuer, die phasenweise auch Routinier Lisa Solleder auf der Diagonalposition einsetzte. Doch am Ende stand auch dank Libera Hanna Frei, die nach ihren bärenstarken Auftritten am Wochenende ein Sonderlob von ihrer Trainerin bekam, ein ungefährdeter 25:13-Satzgewinn zum 3:1-Erfolg.
»Wir stehen verlustpunktfrei an der Spitze, das ist ein tolles Gefühl«, so Scheuer, die mit Blick aufs kommende Wochenende, an dem der VCO in einer weiteren Doppelschicht am Samstag in der Liga beim MTV Stuttgart II und am Sonntag in der DVV-Pokal-Qualifikation erneut gegen den VV Grimma – allerdings auswärts – ran muss, den Zuschauern ein Versprechen gab: »Wir holen uns das Pokal-Achtelfinale erneut nach Offenburg.«
Für den VCO spielten
Sarah McKinny, Tanya Paulin, Sophie Schellenberger, Pia Leweling, Sophia Bähr, Lisa Solleder, Richarda Zorn, Molly Karagyaurov, Salomé Dikongué und Hanna Frei.