Nach gutem Start strauchelt der EHC Freiburg
Nach verheißungsvollem Start ist Aufsteiger EHC Freiburg in der DEL2 Richtung Tabellenende durchgereicht worden. Dennoch ist die Eishockey-Begeisterung an der Dreisam ungebrochen. Und es gibt Grund zur Hoffnung.
Mit einem SechsPunkte-Wochenende ist Aufsteiger EHC Freiburg in die Saison der DEL 2 gestartet. Danach konnten die »Wölfe« zumeist gut mithalten, aber die Punkte gingen oft glücklich an die Gegner. In einem denkwürdigen Spiel gegen den amtierenden Meister Bietigheim-Bissingen schlugen dann die Wölfe mit einem überraschenden 7:3 in der Franz-Siegel-Halle zu. Die Landung nach diesem Höhenflug fiel aber hart aus. Denn seither verlor Freiburg acht Spiele in Folge und stürzte auf den vorletzten Platz ab.
Die Ursachen für diese Niederlagenserie sind vielschichtig. Zum einen der Ausfall von Chris Billich, der am Kreuzband operiert werden muss und den Rest der Saison fehlen wird. Der Topscorer der Wölfe, Niko Linsenmaier, wurde bei einer Gewalttat im Rahmen eines Messebesuches schwer verletzt und fehlt wegen eines Schädelbasisbruchs auf unbestimmte Zeit. Den Freiburger Center erreichten unzählige Genesungswünsche der »Wölfe«-Fans, aber auch Anhänger aus ganz Eishockey Deutschland wünschen Linsenmaier gute Besserung.
Zudem muss Freiburgs Allrounder Dennis Meyer wegen einer Muskelfaserverletzung vier bis sechs Wochen pausieren. Die personelle Situation ist also für längere Zeit sehr angespannt. Zum anderen sind die Probleme mit den Kontingentspielern unübersehbar. Den bisherigen Verpflichtungen des EHC Freiburg ist der Durchbruch in der DEL 2 nicht oder noch nicht gelungen. Milos Vavrusa hat mittlerweile einen deutschen Pass, aber Vladimir Kames belastet das Kontingent weiter. Wann Kames einen deutschen Pass erhält ist unklar. Der Finne Iivo Hokkanen hat Freiburg bereits wieder verlassen, da seine Leistung nicht den Anforderungen des Clubs entsprach.
Mit Jonathan Boutin wurde ein Mann mit sehr guten Referenzen auf der Torwartposition verpflichtet. Der Franko-Kanadier hat sich auch in den bisherigen Spielen als großer Rückhalt erwiesen. Zurzeit befindet sich der tschechische Flügelstürmer Ondrej Svanhal (26) im Probetraining. Im Sturm ist in jedem Fall noch ein starker Kontingentspieler vonnöten. Verpflichtungen von Spielern mit deutschem Pass sind eher unwahrscheinlich, da derzeit praktisch keine für den EHC bezahlbaren Spieler verfügbar sind.
Die Punktspielpause wegen des Deutschland-Cups nutzten Trainer Leos Sulak und sein Team, um an den Schwächen wie Chancenverwertung und Überzahlspiel zu arbeiten. Der Leistungsabstand zu vielen Teams der zweiten Liga ist nicht groß. Es fehlen Erfahrung und ein gewisses Maß an Cleverness, um Punkte gegen den Abstieg zu sammeln. Ein großes Plus, auf das die »Wölfe« setzen, sind ihre Fans. Die kommen trotz Niederlagen. Und zum letzten Auswärtsspiel in Bietigheim reisten fast 300 Anhänger mit und feierten ihr Team trotz der 0:3-Niederlage.
Für die »Wölfe« gilt es nun zu punkten. Das Ziel Klassenerhalt ist möglich aber nur mit einer Leistungssteigerung erreichbar. Die Lernphase muss bald enden. Teams wie Weißwasser, Crimmitschau oder Kaufbeuren sind nicht stärker besetzt als Freiburg, verfügen aber über Spieler, die den Unterschied machen und somit auch für wichtige Punkte sorgen.