Interview SC Freiburg

Nils Petersen hat in Freiburg »ein Stück Heimat gefunden«

Daniela Frahm
Lesezeit 4 Minuten
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02. Juli 2015

Fühlt sich wohl beim SC Freiburg: Nils Petersen. ©AKE

Seine Rückkehr wird beim SC Freiburg als Königstransfer gefeiert: Stürmer Nils Petersen wurde für geschätzte drei Millionen Euro Ablösesumme vom SV Werder Bremen verpflichtet. Nach eigenen Angaben hat er bis 2019 unterschrieben. Der Sport-Club hatte den Stürmer in der Rückrunde von Bremen ausgeliehen. Die festgeschriebene Kaufoption verfiel wegen des Abstiegs. Obwohl er Angebote aus der 1. Liga hatte, entschied sich der 26-Jährige für Zweitligist Freiburg. Unsere Mitarbeiterin Daniela Frahm hat mit ihm über die Gründe gesprochen.

Nils Petersen, Sie haben wahrscheinlich gehört, wie groß der Jubel der Fans war, als Sportdirektor Jochen Saier in der Halbzeitpause des Testspiels gegen den FFC ihr Verpflichtung bekanntgegeben hat.
Nils Petersen: Ich habe das von Freunden gehört, die inzwischen auch schon vom SC infiziert sind. Das hat mir imponiert und es hat mir auch gezeigt, dass die Entscheidung richtig war. Das ist natürlich mit einem gewissen Druck und Verantwortung verbunden, aber die hatte ich auch schon, als ich im Winter hergekommen bin. Ich freue mich auf die Menschen, die mir diese Dankbarkeit zeigen und diese Wärme ausstrahlen.

Trainer Christian Streich sagte, Sie hätten mit Ihrer Entscheidung den schwierigen Weg gewählt.
Petersen: Wenn man meine Einsatzzeiten und Tore im letzten halben Jahr sieht, ist es ganz normal, dass die Erwartung da ist, dass ich wieder regelmäßig Tore schieße. Diese Erwartung habe ich auch selber an mich. Ich bin nicht nach Freiburg und in die 2. Liga gewechselt, weil ich satt bin, sondern weil ich die Rolle einnehmen möchte, ein wichtiger und erfahrener Spieler zu sein. Ich möchte junge Spieler begleiten, trotzdem selber erfolgreich sein und irgendwann aufsteigen – was ich noch nie geschafft habe. Das sind alles wichtige Faktoren. Dazu gehört auch, dass ich zum Trainerteam einen guten Draht habe. Nach dem Abstieg war meine Zeit hier eigentlich vorbei und ich habe Tränen vergossen bei der Verabschiedung.

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Wie kam es zur Kehrtwende und zur Rückkehr zum Sport-Club?
Petersen: Ein Telefonat mit dem Trainer hat noch mal viel verändert. Ich habe die Zeit Revue passieren lassen. Kein Verein hat sich so um mich bemüht wie Freiburg. Das hat mir extrem imponiert.
Ihr Berater hat zwischendurch verlauten lassen, dass nur die 1. Liga in Frage käme. Wie schwer war der Schritt in die 2. Liga?
Petersen: Nach dem Abstieg hatte ich erst mal darum gebeten, meine Ruhe zu bekommen, weil es zu verdauen galt. Die 2. Liga ist der einzige Nachteil in Freiburg für den Moment. Aber ich habe langfristig unterschrieben und das kann auch schnell wieder in eine andere Richtung gehen. Der Verein, die Mannschaft und die Stadt haben dafür gesprochen, hier weiterzumachen. Das Wichtigste ist, dass man gerne zur Arbeit geht, und das ist hier der Fall. Deswegen habe ich diesen Weg gewählt. Und ich hoffe dabei helfen zu können, wieder erfolgreich zu sein.

Sie haben in der Rückrunde neun Tore geschossen. Die Erwartungen der Fans sind hoch und in der Mannschaft wird Ihre Rolle eine andere sein als in der vergangenen Saison.
Petersen: Ich bin kein Großmaul und möchte auch niemandem vorschreiben, wie man Fußball spielt. Es geht um kleine Dinge, bei denen ich helfen kann. Heute ist man mit 26 schon alt. Ich sehe mich trotzdem noch als jungen Spieler, der noch lernen will, kann und muss. Es gab einen Umbruch, es sind viele Leistungsträger weg, aber das ist auch wieder eine spannende Aufgabe. Freiburg hat schon oft bewiesen, dass sie gute und entwicklungsfähige Spieler her ziehen können und die haben auch begriffen, dass es hier ein gutes Umfeld gibt, um sich weiterzuentwickeln. Da bin ich gerne dabei und hoffe, dass ich auch ein Stück weit eine Heimat gefunden habe. Das letzte halbe Jahr hat mir sehr viel Spaß gemacht, bis auf diesen einen Moment im Mai.

Wie lange haben Sie gebraucht, um diesen Moment zu verarbeiten?
Petersen: Mit dem Trainingsstart bin ich jetzt gedanklich schon wieder mit der neuen Mannschaft zusammen und beschäftige mich auch mit der 2. Liga. Aber der Abstieg war schon sehr emotional. Als ich hierhergekommen bin, stand ich nicht einmal auf einem Abstiegsplatz und dann am 34. zum ersten Mal. Was da alles reingespielt hat, war schon schwer zu verdauen. Aber ich habe irgendwann aufgehört Gründe zu suchen und Spiele zu analysieren, in denen wir Punkte verschenkt haben. Das hätte mich nur runtergezogen. Ich hoffe, dass Freiburg so eine Situation nicht mehr erleben muss – und ich auch nicht.

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