OFV fordert die Leberer-Elf heraus
In der Fußball-Verbandsliga haben der SV Linx und SV Oberachern morgen Hausaufgaben zu erledigen. Im Oberacherner Waldseestadion steigt das Ortenau-Derby gegen den Offenburger FV und im Hans-Weber-Stadion in Linx gibt der Tabellenvorletzte SV Waldkirch seine Visitenkarte ab. Die Linxer haben auf dem Papier die leichtere Aufgabe vor der Brust und hoffen auf einen Ausrutscher des SVO gegen den »Altmeister«. Dann könnte man – ein Heimsieg vorausgesetzt – die Tabellenführung übernehmen.
Oberachern – Offenburger FV
Samstag, 16 Uhr
Das hat sich nicht nur Oberacherns Coach Thomas Leberer ganz anders vorgestellt, denn nach einer dürftigen Vorstellung kassierte seine Elf eine verdiente 1:3 Niederlage beim FC Bötzingen. »Es war für mich nicht unbedingt nachvollziehbar, wie man sich so verkaufen kann. Wir fanden keine Einstellung zu dem schwer bespielbaren Platz und auch nicht gegenüber dem aufopferungsvoll kämpfenden Gegner.«
Jetzt gastiert der Offenburger FV zum mit Spannung erwarteten Ortenau-Derby im Waldseestadion. Nach zuletzt drei unnötigen Niederlagen rangiert die Elf von der Offenburger Badstraße auf dem zehnten Rang, was beileibe nicht dem Leistungsvermögen entspricht, das weiß auch Thomas Leberer ganz genau: »Der OFV hat eine richtig gute Mannschaft. Dass man in Waldkirch auf dem Kunstrasen verlieren kann, steht außer Frage. Der OFV macht momentan keine einfache Phase durch, da einige Leistungsträger verletzt oder angeschlagen sind.«
Fünf SVO-Heimspiele – fünf Siege, also eine makellose Heimbilanz. Doch jetzt geht es gegen einen Gegner, gegen den man außer im Pokalwettbewerb noch nie gewinnen konnte. Viermal stand man sich bislang in der Verbandsliga gegenüber. Zweimal siegte der OFV mit 2:0 und zweimal trennte man sich torlos. Der erste Oberacherner Treffer gegen den OFV wäre also längst überfällig. »In der Vergangenheit hatten wir immer eine andere Ausgangssituation. Der OFV war stets klarer Favorit. Jetzt ist es ein Spiel auf Augenhöhe, was den Derbycharakter und die Spannung noch erhöht. Ich erwarte, dass meine Mannschaft endlich mal wieder bedingungslos kämpft und nicht immer meint, dass alles spielerisch gelöst werden muss«, sagt Thomas Leberer, der dabei auch auf die momentane Heimstärke seines Teams baut.
Zuletzt fehlten mit Christoph Köninger (U18), Gregor Dörflinger und Trainer-Sohn Nicola Leberer (beide U19) drei Akteure aus dem Kader, die zum Lehrgang der südbadischen Auswahl abzustellen waren. Alle drei stehen am Samstag wieder zur Verfügung, ebenso wie Issiaka Savane, der seine Rotsperre abgesessen hat. Ansonsten stehen Leberer bis auf Markus Lurz alle Mann zur Verfügung.rm
Linx – Waldkirch
Samstag, 15.30 Uhr
Schafft der SV Linx am 12. Spieltag den Sprung an die Tabellenspitze, nachdem man bereits dreimal diese Chance verpasst hat? Die Chancen dazu stehen bei nur zwei Punkten Rückstand gut. Voraussetzung ist aber, dass der SV Oberachern das Heimspiel gegen den Offenburger FV nicht gewinnt und der SV Linx seine zweite Heimpartie in Folge gegen den Vorletzten SV Waldkirch gewinnt. Ein Heimsieg ist in jedem Falle gefordert, denn die Heimpleite am letzten Spieltag gegen Aufsteiger SC Offenburg hat nicht nur dem Trainer weh getan, auch das Publikum war mächtig enttäuscht über den Auftritt des SVL-Teams. Zwar war bei einem Latten- und Pfostenschuss auch Pech im Spiel, aber die Leistung der ganzen Mannschaft hat nicht gestimmt.
Trainer Harald Heck muss in der Abwehr umbauen. Pascal Kientz kann nicht regelmäßig trainieren, entsprechend wechselhaft ist die Leistung. Geoffrey Feist sah nach einem persönlichen Disput mit SCO-Stürmer Narek Sermanopukian die Rote Karte. Im »Angebot« hat der Linxer Coach Mohamed Savane, Gabriel Eyebe oder Dominic Truisi. Dass eine Abwehr mal patzt kommt vor, dass der bislang erfolgreichste Angriff der Liga (29) aber schon zweimal zu Hause das Tor nicht trifft, verwundert schon etwas.
Am morgigen Samstag kommt der SV Waldkirch nach Linx und das ist wie eine kleine Wundertüte. Bis zum letzten Spieltag lagen die Elztäler auf dem letzten Tabellenplatz, dann platzte der Knoten und der Offenburger FV wurde 6:2 geschlagen, ein Warnzeichen für Linx.
Reichlich Gerüchte um den wegen vermutlichen Zahlungen an Spieler aus schwarzen Konten zurückgetretenen Abteilungsleiters ließen die Waldkircher abstürzen. Hinzu kommt, dass Trainer Alex Fischinger Leistungsträger wie Torhüter Lukas Lind, Gildas Asongwe oder Routinier Benjamin Pfahler wegen Verletzung fehlten. Der SV Linx tut gut daran, den Gast aus dem Elztal nicht nach dem momentanen Tabellenplatz zu beurteilen und sich auf seine wirkliche Stärke zu besinnen. he