Fußball

Orschweier siegt in dramatischem Finale

Fritz Bierer
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22. April 2014

Grenzenloser Jubel bei den Spielern des SC Orschweier nach dem Sieg im Elfmeterschießen gegen Bodersweier. ©Ulrich Marx

Der SC Orschweier hat den Fußball-Rothaus-Cup 2014 (Bezirkspokal) gewonnen. In einem dramatischen Finale gewann der Süd-A-Kreisligist gestern in Goldscheuer mit 7:6 (2:2/0:0) nach Elfmeterschießen gegen den A-Liga-Nord-Konkurrenten FV Bodersweier.

Kehl-Goldscheuer. Das Bezirkspokal-Finale war an Spannung und Dramatik kaum zu überbieten. Die über 1700 Zuschauer erlebten einen höchst unterhaltsamen Nachmittag, bei dem am Ende das glücklichere Team den Cup in den Händen hielt. »Das kann man kaum noch übertreffen. Schlimmer geht’s nimmer«, schnaufte ein überglücklicher Orschweierer Spielertrainer Andreas Paschke nach dem Elfmeterschießen kräftig durch. Für ihn war es bereits der zweite Pokalsieg nach 2007 (damals als Spieler mit dem FV Dinglingen). Nach dem Aufstieg vor einem Jahr in die Kreisliga A ist es der größte Erfolg der Vereinsgeschichte. »Nach dem frühen 0:1-Rückstand hat meine Mannschaft einen wahnsinnigen Charakter gezeigt und richtig gut gefightet. Keine Frage, der FV Bodersweier war spielerisch besser, aber wir haben nie aufgegeben und mit Herz gespielt«, zollte er seinen Schützlingen ein Lob.
Auf Seiten des FV Bodersweier haderte man mit der Chancenverwertung. Denn über weite Strecken war der Spitzenreiter der Kreisliga A Nord feldüberlegen und hatte die Mehrzahl an Möglichkeiten. Nach der Roten Karte im Ligaspiel am Donnerstag beim TuS Windschläg hatte FVB-Spielertrainer Christian Faulhaber für den gesperrten Keeper ­Tobias Meyer den 42-jährigen Routinier Christoph von Behm zwischen die Pfosten beordert. Doch in der 36. Minute beim 2:1-Führungstreffer der Orschweierer prallte dieser mit Torschütze Ilja Stürz zusammen, musste minutenlang behandelt werden und schleppte sich dann vom Feld. Er wurde vom 19-jährigen Yannick Bilz ersetzt, der seine Sache ganz gut machte.
Der Auftakt war aus Sicht des FV Bodersweier furios: ­Steve Blessing wurde mustergültig bedient, überlief die SCO-Abwehr und ließ aus kurzer Distanz Keeper Pascal Sedlick keine Abwehrmöglichkeit. Nur fünf Minuten später dann fast das 2:0, als Blessing bei einem Eckball in Marvin Walkenbach einen kopfballstarken Kollegen fand, doch auf der Torlinie wehrte Danny Durst den wuchtigen Kopfball mit der Brust ab. Erst in der 17. Minute das erste Ausrufezeichen von Orschweier, als ein Freistoß von Danny Durst das Torgebälk erschütterte.
Stürz trifft doppelt
Desolate Abwehrarbeit und eine Schwäche von Keeper von Behm wurde vom Süd-Ligisten gnadenlos ausgenutzt, als Ilija Stürz mit einem Kopfball aus sechs Metern der Ausgleich gelang (24.). Auf der anderen Seite scheiterte Marc Wehrle freistehend am stark reagierenden Keeper Pascal Sedlick (30.). Besser machte es Ilja Stürz bei seinem zweiten Treffer in der 36. Minute, bei dem sich Bodersweiers Keeper dann verletzte. Kurz vor der Pause nochmals drei dicke Chancen für Bodersweier: Zuerst scheiterte Matthias König am SCO-Keeper (40.), dann wehrte Sedlick einen Rauscher-Kopfball ab (44.), und in der Nachspielzeit rutschte König im Fünf-Meter-Raum an einer Steurer-Flanke vorbei.
In Durchgang zwei bauten die Kehler Teilörtler gewaltig Druck auf: Steve Blessing nutzte seine Freiheiten auf der halblinken Position, trickste zwei Abwehrspieler aus und umkurvte auch Keeper Sedlick – das war der 2:2-Ausgleich (51.). Die große Chance, Bodersweier in Führung zu bringen, verpasste Marc Wehrle in der 63. Minute, als er mit einem Foul­elfmeter an Torhüter Sedlick scheiterte. Vorausgegangen war ein Foul von Jeffrey Mootz an Tim Steurer.
In der Verlängerung fehlten dann die spielerischen Elemente, dafür war Kampf angesagt. SCO-Torhüter Sedlick bewahrte sein Team in der 96. Minute mit einer glänzenden Fußabwehr bei einem Blessing-Schuss vor dem Rückstand, und in der 114. Minute hatte Bodersweier Glück, als Vincent Mootz mit einem 22-m-Kracher nur die Torlatte traf.  
Dramatik dann auch im Elfmeterschießen: Die Orschweierer wähnten sich nach zwei vergebenen Elfmetern des FVB (Hemmler und Rauscher patzten) beim 5:3 schon im »siebten Himmel« – dann wehrte Yannick Bilz die Schüsse von Danny Durst und Jeffrey Mootz ab, plötzlich war wieder der Gleichstand hergestellt. Dann parierte Sedlick gegen Steurer, und Vincent Mutz traf zum 7:6 – das war dann gleichzeitig der Startschuss für die große Siegerparty auf dem Rasen des Goldscheuerer Sportplatzes.
»Die Enttäuschung ist groß. Das ist schon ein Knick. Wir sind jetzt am Boden, aber wir müssen schnell wieder aufstehen und weitermachen. Wir haben ja noch die Chance, die Saison mit der Meisterschaft und dem Aufstieg zu krönen«, wirkte FVB-Spielertrainer Christian Faulhaber trotz Niederlage ziemlich gefasst.

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SC Orschweier – FV Bodersweier 7:6 nach Elfmeterschießen (2:2/2:1)
Orschweier: Sedlick, Kulick, Maier (96. Aigner), J. Mootz, Mutz, K. Mootz, Kapisiz, Paschke, Stürz (68. Zuleta), Sehrer, Durst.
Bodersweier: Von Behm (40. Bilz), Steurer, Dornick (58. Baumert), Walkenbach (120. Faulhaber), Bingal, Scheer, Rauscher, Blessing, Wehrle, Jlbug (100. Rathke), Hemmler.
Tore: 0:1 (5.) Blessing, 1:1 (24.) Stürz, 2:1 (36.) Stürz, 2:2 (51.) Blessing; verwandelte Elfmeter: Paschke, Zuleta, K. Mootz, Schaub und Mutz (Orschweier); Baumert, Berrissou, Blessing, Faulhaber (Bodersweier).
Schiedsrichter: Tim Walter (Ottenheim); Zuschauer: 1722

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