Pierre Venturini bringt den SV Linx auf Kurs
Der SV Linx hat gegen den Kehler FV auch das Rückrundenspiel der Fußball-Verbandsliga für sich entschieden. Beim 2:0-Erfolg im Kehler Rheinstadion gingen beiden Treffern zwei Standardsituationen voraus.
Zum Hanauerland-Derby fanden sich am Samstag 560 Zuschauer im Rheinstadion ein, die ein kampfbetontes und hartes, aber nie unfaires Spiel mit einem verdienten Sieger zu sehen bekamen. Der SV Linx stand von Beginn an gut in der Defensive, hatte mehr Spielanteile, doch die erste Chance hatte der Kehler FV. Nach einem langen Pass aus dem linken Mittelfeld auf den halbrechts Richtung SVL-Tor laufenden Kevin Sax verfehlte dieser mit seinem Schuss von der Strafraumgrenze nur knapp das Tor (6.). Zwei Minuten später lenkte Kehls Torwart Florian Streif einen Schuss von Marc Rubio nach Vorlage von Jean-Gabriel Dussot mit einem Reflex noch zur Ecke.
Nach einer Viertelstunde fand Kehl besser in die Begegnung, geriet dann durch eine Standardsituation in Rückstand. Linx erhielt nach einem Foul 35 Meter vor dem Kehler Tor auf halblinker Seite einen Freistoß. Rückkehrer Pierre Venturini legte sich den Ball zurecht und überlistete den zu weit rechts postierten Florian Streif mit einem Schuss, der in halber Höhe neben dem Pfosten zum 1:0 einschlug (20.). Ein wohl vermeidbarer Treffer, den der Kehler FV nach einer kurzen Phase der Besinnung schnell wegsteckte. Meller Aziz verfehlte kurz danach aus 20 Meter nur knapp das Tor.
Die größte Kehler Chance entwickelte sich nach einem Sololauf von Benjamin Göhringer auf der rechten Seite. An der Torauslinie zog er den Ball Richtung Tor. Abgefälscht durch einen Linxer Abwehrspieler, trudelte das Leder vor den einschussbereiten David Assenmacher und Meller Aziz an der Torlinie entlang in Aus. Kehl zeigte im Angriff immer wieder gefällige Kombinationen, doch der ehemalige KFV-Torwart Daniel Künstle musste selten eingreifen. So auch nach einem öffnenden Pass von Arthur Charlety von rechts auf den links durchstartenden David Assenmacher, der Meller Aziz anspielte, dieser bediente Maximilian Sepp, doch dessen Schuss aus 18 Meter ging wieder nur knapp am Pfosten vorbei. Die klaren Chancen hatte Linx, und Florian Streif verhinderte kurz vor dem Halbzeitpfiff mit einer weiteren Glanzparade bei einem Schuss des freigespielten Christian Seger einen höheren Rückstand.
In der zweiten Halbzeit entwickelten sich zuerst nur wenige Strafraumszenen. Florian Streif hatte nach einem Linxer Konter keine Mühe, den Kopfball von Marc Rubio nach Flanke von Geoffrey Feist zu halten (61.). Dann verfehlte Kevin Sax nach Doppelpass mit Benjamin Göhringer aus der Drehung nur knapp das Linxer Tor. Fast im Gegenzug sorgte Alexander Merkel per Kopf nach Ecke von Geoffrey Feist für das 2:0 (76.). Kehl hatte noch zwei Möglichkeiten, das Ergebnis zu korrigieren, doch Felix Weingart sprang der Ball frei vor dem Tor unglücklich ans Schienbein (81.). Drei Minuten später wurde Arthur Charlety beim Kopfball im Strafraum in der Luft umgestoßen. Der Elfmeter-Pfiff von Schiedsrichter Marvin Maier blieb aber aus.
Kehler FV - SV Linx 0:2 (0:1)
Kehl: Streif; Charlety, Laifer, Bouziane, Halsinger (46. Rhourdaoui), Raabe (72. Aras), Sepp, Göhringer, Aziz (77. Rios), Assenmacher (61. Weingart), Sax.
Linx: Künstle; Feist, Kopf, Seger (77. Bayer), Rubio, Sermanoukian (52. Maisano), Dussot (85. Semen), Schmider (10. Marbach), Merkel, Kopf, Venturini.
Schiedsrichter: Maier (Windschläg) – Z: 560
Tore: 0:1 Venturini (20.), 0:2 Merkel (76.).
Trainer-Stimmen
Alexander Hassenstein (Kehler FV): »Es gibt nichts darüber zu diskutieren, dass der Linxer Sieg verdient ist. Andererseits haben wir einen Torwart, damit er was hält. Er hat bei zwei Chancen gut reagiert, dafür aber aus 35 Meter einen Ball passieren lassen. Wir hatten durch Benjamin Göhringer und Kevin Sax ebenfalls zwei Großchancen. Den Elfmeter am Schluss hätte es geben müssen.«
Sascha Reiß (SV Linx): "Der Freistoß zum 1:0 hat uns für den Rest des Spiels sicher viel geholfen. Aber wir waren in der ersten Halbzeit einen Tick besser und haben uns zwei große Chancen herausgespielt. Defensiv haben wir sehr wenig zugelassen und standen heute tiefer, um mehr auf Ballbesitz zu spielen. Wir wollten zu Null spielen, und das hat die Mannschaft überragend umgesetzt."