Podestplatz am »Ring« für Gerd Körber
Der Hitze am vergangenen Wochenende bei den Truckrennen auf dem Nürburgring (überall in Deutschland regnete es in Strömen) trotzte Ex-Europameister Gerd Körber mit seinem Boliden.
Der Nürburgring wurde stellenweise zu einem teuren Schrottplatz. Die Schäden an den Trucks haben einen siebenstelligen Euro-Betrag erreicht. »Ich glaube, dass bei einigen sämtliche Sicherungen im Kopf durchgebrannt sind. Was manche zusammengefahren haben, hat wenig mit Rennsport zu tun. Und wir Truck-Racer sind sicherlich nicht zimperlich«, schimpfte Gerd Körber, der selbst von einem Crash nicht verschont blieb.
Nach den guten Ergebnissen in Spielberg war Gerd Körbers Team im freien Training erneut in den »Top Ten« vertreten. Im Zeittraining für die Rennen am Samstag stellte Körber seinen Iveco auf den achten Platz. »Mehr ging nicht, die MAN und Buggyra haben momentan einen besseren Drehmoment als wir. Wir können aber mithalten, das ist wichtig«, so Körbers Einschätzung. Am Start zum ersten Rennen kamen alle fast ungeschoren um die erste Kurve. Die beiden Iveco vom Schwabentruck-Team mittendrin. Körber hatte eine gute Ausgangsbasis, als das Rennen am Ende der ersten Runde durch die »rote Flagge« abgebrochen wurde. Rene Reinert war mit Benedek Major kollidiert und drehte sich. In den stehenden Truck knallte Cees Zandbergen.
Nach einer Unterbrechung wurde das Rennen neu gestartet. David Vrsecky (Tschechien), Markus Bösiger (Schweiz), Gerd Körber und Steffi Halm (Ammerbuch) bildeten ein Quartett, das bis ins Ziel hielt. Trotz der verschiedenen Positionskämpfe gab es wenige Verschiebungen. Körber wurde am Ende Siebter.
Im zweiten Rennen des Tages teilte sich das baden-württembergische Duo Steffi Halm und Gerd Körber die erste Startreihe. Der Start war gut, doch ausgangs der Mercedes-Arena kam Körber zu weit nach außen. Markus Bösiger nahm die Einladung an und übernahm den zweiten Platz. An der Spitze entbrannte ein heftiger Kampf zwischen Halm, Bösiger, Körber, Vrsecky, Jochen Hahn (Altensteig) und Norbert Kiss (Ungarn). Eingangs einer Kurve verlor Vrsecky die Geduld und drehte Körber um. Aber der Tscheche kam nicht weit, auch er drehte sich. Beide fielen ans Ende des Feldes zurück. Körber fuhr jetzt ohne Rücksicht auf Verluste und quetschte alles aus seinem Boliden heraus. Trotz vollen Einsatzes reichte es am Ende nur zu Platz 14.
Das erste Rennen am Sonntag verlief fast »friedlich«. Gerd Körber startete als Neunter und wurde im Ziel auf dieser Position abgewunken. Im abschließenden Rennen wurde es dann nochmals heiß: Bereits in der ersten Kurve schoben sich Vrsecky, Bösiger und Reinert von der Strecke. Vor Gerd Körber fuhr das Trio mit Hahn, Kiss und Major. Dabei ging man nicht zimperlich miteinander um.
Der Helmlinger hatte einen Abstand zu dieser »Kampfgruppe«, was sich wenig später als gut erwies. Die drei MAN-Fahrer übertrieben den Kampf um die Positionen. Hahn musste mit stehenden Vorderrädern in den »Notausgang« und Major folgte nach, lediglich Kiss bekam die Kurve rechtzeitig. Körber war der lachende Nutznießer und wurde kampflos Vierter. Diesen Platz hielt er locker bis ins Ziel.
Diese gute Platzierung reichte am Ende für den Sieg in der Privatfahrer-Wertung. Damit konnten Gerd Körber und das gesamte Schwabentruck-Team einen Podestplatz feiern.