Rassiges Verbandsliga-Duell endet 1:1
Weil. Wenn es gegen den SV Linx geht, läuft der SV Weil stets zu Höchstform auf. Die Zuschauer im Nonnenholz sahen ein Verbandsligaspiel auf höchstem Niveau. Das 1:1-Unentscheiden war gerecht. So richtig freuen konnten sich am Ende beide Teams nicht. Linx fiel durch das Remis auf Rang drei zurück, der SV Weil wartet immer noch auf den ersten Heimsieg des Jahres.
Gegen die erstmals wieder in Bestbesetzung angetretenen Weiler ging Linx früh in Führung. Nach Fehlpass von Yannik Weber setzte sich Eimen Kelbi links durch, und dessen Flachpass verwertete Nico Westermann (8.) eiskalt zur Linxer Führung. Vier Minuten später bediente Mohamed Savane mit einem Traumpass Nico Westermann, aber diesmal war Weils Keeper Sven Rodehau einen Tick schneller.
Der Ausgleich (20.) resultierte aus einer Fehlentscheidung des ansonsten souveränen Schiedsrichters. Eine Balleroberung von Geoffrey Feist ergab Freistoß für Weil, und da köpfte Fayira Keita ungehindert ein. Jetzt legte der Gastgeber jeglichen Respekt ab, es entwickelte sich ein rassiges Spiel. Zunächst rettete »Momo« Savane gegen Weils Flügelflitzer Ridje Sprich, im Gegenzug verpasste Mark Rubio die Linxer Führung um Haaresbreite. Das alles war aber nur die Andeutung dessen, was nach dem Seitenwechsel geboten wurde.
Zunächst schaffte es Mark Rubio nicht, den Ball aus fünf Metern einzulochen, dann wäre eine Torkamera nötig gewesen, denn bei Rubios Abstauber schien es, als bekäme Weils Keeper den Ball hinter der Torlinie zu fassen. Kein Tor entschied der Linienrichter. Dann war Weil wieder am Zug, und nun verhinderte SVL-Torhüter Jeremy Bahloul gegen Ridje Sprich und Fayira Keita den Rückstand. Die Höhepunkte aber kamen erst noch. Nach starkem Dribbling von Eimen Kelbi glänzte Weils Keeper mit einer Parade. Machtlos war er, als Jonathan Claus vom Sechzehner aus mit einem Volleyschuss am Torpfosten scheiterte. Im direkten Gegenzug war es Jeremy Bahloul, der mit einem Reflex gegen Kassem Saad die Weiler Führung verhinderte. Wieder Szenenwechsel. Fünf Minuten vor Spielende traf auch Eimen Kelbi den rechten Torpfosten, nun schien beinahe jeder Angriff die Entscheidung zu bringen. In der Schlussminute war Weil dem Sieg näher. Gegen den völlig freistehenden Fabio Bibbo hielt Bahloul im Linxer Tor den einen Punkt fest, als er gegen Bibbo die Nerven behielt und mit einer erneuten Rettungstat die Weiler fast zur Verzweiflung trieb.
»Das war ein Topspiel beider Mannschaften. Wir wollten unbedingt gewinnen, haben mit offenem Visier gespielt, hätten aber nach der Führung das 2:0 machen müssen«, trauerte SVL-Coach Harald Heck den vielen vergebenen Chancen nach. Dieter Heidt
SV Weil – SV Linx 1:1 (1:1)
Weil: Rodehau – Götz (58. Bürgin), Kluge, Schmidt, Elsasser – Weber (63. Emmeerich), Ophoven – Keita, Kassem Saad (85. Perrone), Sprich – Bibbo.
Linx: Bahloul – Kientz, Truisi, Joly, Feist (93. Mouakit) – Savane (77. Türk), Clauss – Westermann (58. Filareti), Venturini, Kelbi – Rubio
Schiedsrichter: Pace (Engen) – Zuschauer: 235
Tore: 0:1 Westermann (8.), 1:1 Keita (20.)