Salz spuckt dem SV Oberachern kräftig in die Suppe
In der Fußball-Oberliga verlor der SV Oberachern bei Tabellenführer 1. CfR Pforzheim mit 2:4 und löste bei Trainer Thomas Lebrerer Kopfschütteln aus.
Dominik Salz war im wahrsten Sinne das Salz in der Suppe beim Oberliga-Tabellenführer Pforzheim. Der 28-jährige Vollblutstürmer, der vor allem dann immer trifft, wenn es gegen den SV Oberachern geht, war der Mann des Tages im altehrwürdigen Holzhofstadion, dem nach dem begonnenen Neubau bald die Abrissbirne auf den Leib rücken wird.
Zwei Tore zum 4:2-Sieg erzielte der Ex-Grunbacher selbst, an den anderen beiden war er beteiligt, allerdings unter gütiger Mithilfe der Oberacherner Defensive. Kein Wunder, dass SVO-Coach Thomas Leberer nur noch mit dem Kopf schütteln konnte: »Es gibt Tage, wo die Spieler einfach nicht auf den Trainer hören. Das war heute jugendmäßig und gehört nicht in die Oberliga, vor allem was die Ansprüche einiger Akteure bei uns betrifft.«
Kollege Teo Rus sprach von einem verdienten Sieg seiner Mannschaft, übte sich aber auch in Bescheidenheit: »Insgesamt haben wir ordentlich gespielt, mehr aber auch nicht.«
Sein Team hatte zwar die erste gute Gelegenheit der Partie, als SVO-Keeper Logan Kleffer gerade noch vor Marc Mägerle klären konnte (4.), doch dann waren es die Achertäler, die immer besser in die Partie fanden, sich durch unerklärliche individuelle Fehler aber immer wieder selbst in Schwierigkeiten brachten. Das war wohl auch der brütenden Hitze geschuldet. Doch damit hatte auch Pforzheim zu kämpfen, das nach 23 Minuten durch Dominik Salz zur 1:0-Führung kam, als kaum einer der 220 Zuschauer damit rechnen konnte.
Nach einer halben Stunde bewahrte Kleffer sein Team gegen den nach klasse Zuspiel von Salz völlig freistehenden Joao Tardelli vor einem weiteren Treffer. Dann hatte Felix Armbruster, sonst die Zuverlässigkeit in Person, einen Blackout. Nach einer zu kurzen Rückgabe ließ sich Salz nicht zweimal bitten und vollstreckte eiskalt zum 2:0 (31.). Fabian Herrmann konnte zwar drei Minuten vor der Halbzeit mit seinem vierten Saison-
treffer auf 1:2 verkürzen, wobei Pforzheims Keeper Manuel Salz eine etwas unglückliche Figur machte, doch Sekunden vor dem Pausenpfiff donnerte sein Bruder Dominik den Ball an die Unterkante der Latte – und Oguzhan Tasli hatte keine Mühe, zum 3:1 abzustauben. 7:1 lautete bis dahin das Eckenverhältnis zu Gunsten des SVO, bei dem einige Akteure weit unter Normalform blieben, doch der Ertrag hielt sich in überschaubaren Grenzen.
Gerade fünf Minuten waren in Durchgang zwei gespielt, da verpasste Joao Tardelli, neben Dominik Salz der überragende Spieler, dem SVO mit dem 4:1 den Gnadenstoß. Es hätte noch schlimmer kommen können, doch der Pforzheimer Goalgetter setzte fünf Minuten später das Leder freistehend über den Oberacherner Kasten.
Pforzheim schaltete nun gleich zwei Gänge zurück, dennoch spricht es für die Moral der Leberer-Truppe, die sich nicht völlig hängen ließ und mit dem 2:4-Anschlusstreffer durch den eingewechselten Gregor Dörflinger belohnt wurde. Pforzheims Schwaiger traf in Minute 83 noch den Pfosten. Dann war Schluss und Pforzheims Vorstandsvorsitzender Markus Geiser strahlte mit der Sonne um die Wette: »Was beide Mannschaften bei diesen Temperaturen gezeigt haben war geiler Fußball. Es hat richtig Spaß gemacht.«
1. CfR Pforzheim – Oberachern 4:2 (2:1)
Pforzheim: M. Salz, Schiek (63. Schwaiger), Rutz (80. Durmus), Tardelli, D. Salz (90.+3 Tommasi), Gudzevic, Mägerle, Schramm, Tasli (74. Saglam), Reisg, Ceylan.
Oberachern: Kleffer, Gülsoy (63. Kopf), Armbruster, Huber (54. Dörflinger), Sattelberger (54. Fritz), Walica, Herrmann, Braun, Gallus, Sert (65. Decherf), Schwenk.
Schiedsrichter: Ehing (Engen) – Zuschauer: 220.
Tore: 1:0 Salz (23.), 2:0 Salz (31.), 2:1 Herrmann (42.), 3:1 Tasli (45.), 4:1 Tardelli (50.), 4:2 Dörflinger (77.).