Stark: Kehler FV knackt Ulmer Heimserie
Von wegen auswärtsschwache Grenzstädter: Ausgerechnet beim heimstarken SSV Ulm 1846 gelang den Oberliga-Fußballern des Kehler FV am Samstag mit 3:0 (1:0) eine eindrucksvolle Wiedergutmachung für die beiden jüngsten Heimniederlagen.
Ulm. 50 Oberliga-Heimspiele nacheinander hat der SSV Ulm 1846 zuhause nicht mehr verloren, dann kam der Kehler FV und beendete die beeindruckende Serie der Schwaben im Donaustadion mit einem 3:0 (1:0)-Erfolg. Nach zwei Heimniederlagen hintereinander hat die Mannschaft von Trainer Helmut Kröll diese Betriebspanne wieder wettgemacht und beim bislang besten Heimteam der Liga mit dem zweiten Auswärtssieg der laufenden Runde drei wichtige Punkte gewonnen. »Das war eine blitzsaubere Leistung, der Sieg geht voll in Ordnung«, sagte der KFV-Coach.
Eine Vollsperrung der Autobahn hatte die Anfahrt zu diesem Auswärtsspiel zu einem Kampf gegen die Uhr gemacht. Für die Gäste waren aber die Tücken der Umleitung wesentlich nervenaufreibender als das folgende Fußballspiel, das trotz verspätetem Eintreffen der Grenzstädter pünktlich angepfiffen wurde. Die Grün-Weißen schienen eher ermuntert als verunsichert und legten vor 800 Zuschauern forsch los. Fabian Herrmann (9.) kam aussichtsreich an den Ball, doch sein Schuss aus zwölf Meter war zu schwach. Auf der Gegenseite bescherte Torhüter Dominic Bleich (13.) mit einem missglückten Abspiel den Platzherren die einzige Möglichkeit der ersten Hälfte, die sie allerdings nicht nutzen konnten.
Kehls Trainer Kröll hatte sein Team auf drei Positionen gegenüber der Vorwoche verändert. Der verletzte Rico Maier sowie die zuletzt grippekranken Frank Berger und Benjamin Göhringer kehrten in die Startelf zurück. Während Maier und Kapitän Berger auf der rechten Seite der Viererabwehrkette sicher agierten, sorgte Göhringer auf der rechten Außenbahn für viel Schwung. Als der Ulmer Torhüter einen Schuss Göhringers nur abklatschen konnte, vollstreckte der stark aufspielende Franzose Aymar N’Gueni Bong (28.) aus kurzer Distanz reaktionsschnell zur verdienten Führung.
Ballsicher und kombinationsfreudig agierten die Grün-Weißen auch nach der Pause – der zweite Treffer durch Herrmann (53.) nach einem herrlichen Zuspiel von N’Gueni Bong war die logische Konsequenz. »Wir sind diszipliniert und engagiert aufgetreten, haben Ulm zu Fehlern gezwungen und im richtigen Moment die Tore gemacht«, lobte Trainer Kröll sein Team. Dass die Gäste erst in der Schlussphase das 3:0 – erneut nach schöner Vorarbeit von N’Gueni Bong – durch Kevin Sax (90.) erzielten, war nur der nachsichtigen Chancenverwertung zuzuschreiben.
Während Aron Zimmerer wegen Magen-Darm-Problemen schon zur Pause ausgewechselt werden musste, quälte sich Stürmer Herrmann mit einer Zerrung die letzten zehn Minuten bis zum Schlusspfiff über den Platz, da das Wechselkontingent bereits ausgeschöpft war. »Herrmann wird vermutlich länger ausfallen«, sah Coach Kröll dann doch noch einen bitteren Wermutstropfen an einem ansonsten gelungenen Nachmittag.
SSV Ulm 1846 – Kehler FV 0:3 (0:1)
Ulm: Betz - Ludmann, Kücük, Sturm, Hegen - Bachl-Staudinger, Coban (77. Strobel) -Laubmeier (57. Werner), Braig, Peruzzi - Özkaya (57. Heidecker).
Kehl: Bleich - Maier, Berger (77. Seewald), Laifer, Sert (74. Gerard) - Armbruster, Zimmerer (46. Weingart) - Göhringer, N’Gueni Bong, Sax - Herrmann.
Schiedsrichter: Baitinger (Böblingen) – Zuschauer: 800.
Tore: 0:1 N’Gueni Bong (28.), 0:2 Herrmann (53.), 0:3 Sax (90.).