Thomas Dold: Feinschliff in Gengenbacher Reben
Er kann es nach wie vor: Nach über zwei Jahren hat Thomas Dold wieder bei einem Treppenlauf teilgenommen – in London auf den 182 Meter hohen Tower42. Der Gengenbacher belegte nach 4:13 Minuten den zweiten Platz hinter Piotr Lobodzinski (3:59). »Der Oberschenkel brennt, und das Herz hämmert in meiner Brust«, so Dold im Ziel hoch oben im Londoner Himmel mit Blick auf die Tower Bridge.
Und auch wenn der 32-jährige Kinzigtäler seinen Körper bis an die Belastungsgrenze den Treppenschacht hochgescheucht hat, so blitzt aus den etwas glasigen Augen auch ein Funken Zufriedenheit heraus. 942 Stufen galt es über 42 Stockwerke zu überwinden. Und jeder, der schon mal spät dran war und in den fünften Stock rennen musste, kann erahnen, welch langen Atem man für 42 Etagen benötigt.
Ungestörtes Training
Auf diese Tortur vorbereitet hatte sich Dold auch in den heimischen Weinbergen. Zwischen den Reben zieht sich in Gengenbach eine schmale, ungleichmäßige Treppe. »Immer wenn die Stoppuhr auf der letzten Stufe noch unter zwei Minuten anzeigt, war es ein guter Lauf«, erklärt Dold. Der Vorteil der Wintermonate: Dold war alleine auf den Stufen und konnte im für Wanderer absurd wirkenden Tempo von vier Stufen pro Sekunde fast unbemerkt trainieren. Bei zwei Besuchen im links drehenden Treppenhaus des Maintowers in Frankfurt holte sich der A-Lizenztrainer den Feinschliff für die Londoner Treppe.
Ob Dold 2017 noch an weiteren Treppenläufen teilnehmen wird? »Das habe ich noch nicht entschieden. Im Weinberg zu rennen macht mir richtig Freude.« Somit steht zumindest fest, dass Thomas Dold auch weiterhin in den Gengenbacher Reben zu finden sein wird. Und bis es dort reife Trauben gibt, kann er noch viele Monate ohne jegliche Ablenkung seine Stufen immer wieder hoch und runter laufen.