TuS Altenheim bestraft die Fehler des Gegners
Ein Derby der besseren Art sahen rund 200 Zuschauer am Freitag in der Herbert-Adam-Halle. Am Ende siegte der TuS Altenheim im Verfolger-Duell der Handball-Südbadenliga gegen den TuS Schutterwald mit 29:26 (13:12).
Altenheim seit vier Begegnungen sieglos, Schutterwald mit drei Siegen in Folge – das war die Ausgangsposition. Es war klar, zumindest eine Serie musste zu Ende gehen. Am Ende waren es beide. »Wir haben uns im Laufe des Spiels Sicherheit geholt. Das war für unseren Sieg entscheidend«, freute sich Altenheim-Trainer Timo Heuberger. Kollege Simon Herrmann war enttäuscht: »Wir hatten uns vorgenommen, dieses Spiel zu gewinnen. Dass es dann so läuft, hätten wir uns nicht vorstellen können.«
Zumal Schutterwald gut ins Spiel gekommen war, 2:0 und 3:1 führte. »Wir hatten in der Abwehr keinen Zugriff und haben vorne unglücklich agiert«, sah Timo Heuberger bei seinem Team zu Beginn noch eine große Verunsicherung. Doch dann wurde von den Schweizer Schiedsrichtern Farnood Riazi/Markus Winkelmann (TuS Steißlingen) zweimal Stürmerfoul gegen Schutterwald gepfiffen – bei beiden Entscheidungen standen sie mit ihrer Einschätzung ziemlich alleine in der Herbert-Adam-Sporthalle. Altenheim war zurück im Spiel und ging 6:4 in Führung (13.). Schutterwald war für ein paar Minuten völlig von der Rolle, geriet mit 5:9 in Rückstand (18.), weil die Gastgeber die Fehler des Gegners gnadenlos ausnutzten. In der Abwehr fehlte bei Schutterwald die Abstimmung, vorne wurde unplatziert geschossen und teilweise unüberlegt agiert. Immerhin hatte sich die Mannschaft zur Pause auf 12:13 rangekämpft.
Moritz Pilsitz und Fabian Schindler, beide am Freitag mit Wurfgranaten ausgestattet, brachten die Gäste nach der Pause sogar mit 14:13 in Front, wenig später der überragende Michael Herzog mit 15:14. Doch dann war bei Altenheim Jan Meinlschmidt, dem die ersten vier Tore der Gastgeber in Folge gelangen, nicht unter Kontrolle zu bekommen. »Jan war das Paradebeispiel dafür, wie bei uns die Sicherheit zurückgekommen ist«, freute sich Heuberger. Schutterwald konnte nur noch reagieren. Erschwerend kam hinzu, dass mit Rene Wöhrle der einzige Kreisläufer (Fabian Huck war wegen einer Wadenverletzung erst gar nicht im Kader) schon nach 19 Minuten mit zwei Zeitstrafen belastet war und in der 43. Minute dann auch vom Feld musste. Beim 20:16 lag Altenheim erstmals mit vier Toren Differenz in Front. Der TuS Schutterwald kam noch mal auf 20:22 (49.) heran, brach dann aber wieder in sich zusammen. Die Folge: Altenheim zog binnen kurzer Zeit auf 27:21 (53.) davon. Linkshänder Moritz Strosack gelangen schöne Tore, David Teufel rackerte in der Abwehr, Philipp Grangé war Endstation im Tor. Es lief bei Altenheim.
»Etwas zu viel Risiko«
In den letzten Minuten standen beim Gastgeber dann sehr viele A-Jugendliche auf dem Parkett, »da gingen wir dann etwas zu viel Risiko in der ersten und zweiten Phase«, monierte Timo Heuberger nach der Partie. So konnten die Gäste noch auf 24:27 (58.) verkürzen, ehe bei einer 29:26-Führung für Altenheim der Schlusspfiff erfolgte.
Geärgert hat sich Simon Herrmann anschließend weniger über die Niederlage. »Es war klar, dass wir wieder mal verlieren würden.« Das Wie hat ihn erzürnt. »Nicht notwendig«, kommentierte er den Verlust von zwei Punkten und sah vor allem »viele individuelle Fehler und keine Gruppenabsprache« als Grund. »Und die Schiedsrichter waren heute sicherlich nicht von Vorteil für uns.« Eine Meinung, die er mit seinem Kollegen teilte. »In der ersten Hälfte waren Entscheidungen dabei, die uns sicher auch geholfen haben«, gab Timo Heuberger zu, wusste aber auch: »Letzte Woche in Ottenheim waren wir nicht zufrieden. So gleicht sich das wieder aus.« Alles in allem, so Heuberger weiter, hätten letztlich »Kleinigkeiten dieses Derby entschieden«.
Während der TuS Altenheim nun am Freitag das nächste Heim-Derby gegen den HC Hedos Elgersweier bestreitet, erwartet Schutterwald am Samstag den TB Kenzingen.
Altenheim – Schutterwald 29:26 (13:12)
Altenheim: Grangé, Schäfer (ein 7-m); Sutter 4/3, L. Kugler 2, Denz 2, Strosack 6, Fels 2, Teufel, Meinlschmidt 9, Rudolf 3, Valha, P. Kugler, Gieringer, Weidtmann 1.
Schutterwald: Herrmann, Heuberger (23.-53.); Wöhrle, Schindler 6, Bachmann 1, F. Herzog 2, M. Herzog 10/6, Gieringer 1, Pilsitz 5, Seigel 1, Zink.
Disqualifikation: Wöhrle (43./dritte Zeitstrafe)