Handball

TuS Schutterwald: Immer einen Schritt zu spät dran

Michaela Quarti
Lesezeit 4 Minuten
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04. Oktober 2015

Brüderlicher Jubel: Peter Sutter (l.) und Gerry Sutter im Trikot des TuS Altenheim. ©www.handball-server.de

Es bleibt dabei: Zu Hause kann der TuS Schutterwald gegen den TuS Altenheim nicht mehr gewinnen. Kein Sieg aus den letzten vier Heimspielen gegen den Nachbar ist die Bilanz – das 27:31 (15:17) vom Freitag vor 550 Zuschauern war so klar wie es das Ergebnis aussagt. »Bitter, ärgerlich, total verdient«, resümierte Schutterwald-Coach Simon Herrmann.

Es ist eine alte Handballer-Weisheit: In der Abwehr werden die Spiele gewonnen. Insofern stand der TuS Schutterwald am Freitag auf verlorenem Posten. Die »Roten Teufel« wurden gegen den TuS Altenheim ihrem Namen jedenfalls nicht gerecht. »Das war Kinderhandball«, regte sich Trainer Simon Herrmann auf, und auch Kollege Timo Heuberger musste zugeben: »Schutterwalds Abwehr war viel zu brav, agierte ohne Körperkontakt.« Die Konsequenz: Erst in der 28. (!) Spielminute bekam ein Schutterwälder Torwart den ersten Ball zu halten. Sowohl David Bindner als auch Raphael Herrmann wurden von ihren Vorderleuten sträflich allein gelassen. »Ich bin für fairen Handball, aber irgendwann muss man auch mal an den Gegner rangehen. Leider waren wir immer einen Schritt zu spät«, kritisierte Simon Herrmann.
Dreimal war der TuS Schutterwald mit durchwachsenen Leistungen zuvor siegreich gewesen, ein viertes Mal ging es schief. »Ich hatte eine Leistungssteigerung gefordert, die ist nicht gekommen. Deshalb haben wir verloren«, sagte Herrmann knapp.
Eine Leistungssteigerung war auch beim TuS Altenheim nach der Heimniederlage gegen die SG Köndringen/Teningen II gefordert worden, dafür trainierten erste Mannschaft und A-Jugend unter der Woche gemeinsam. Zudem rückten Peter Sutter und Marvin Schilling ins Aufgebot. So war der TuS Altenheim – wie immer in Schutterwald – von Beginn an hochmotiviert und mit einem Selbstvertrauen ausgestattet, das selbst Timo Heuberger nach den bisherigen Auftritten nicht erwartet hatte.
Da aber auch die Gäste-Abwehr zunächst viel zuließ, kam ein flottes Spiel mit rascher Torfolge (6:6/6. Minute) zustande. Altenheim entwickelte mit den beiden starken wie stets gefährlichen Gerry Sutter und Frederik Simak einen Tordrang, der die Einheimischen wohl etwas überraschte. »Wir haben diesmal nicht quer gespielt, sondern den Weg zum Tor gesucht«, freute sich Timo Heuberger. So zogen die Gäste auf 10:7 (14.) und 13:10 (19.) davon.
Der TuS Schutterwald war damit in einer Situation, die nicht gut ausgehen konnte. »Wir mussten immer reagieren. Doch im Handball darf man nicht reagieren, da muss man agieren«, ärgerte sich Herrmann. Da hinten immer wieder Tore kassiert wurden, war der Angriff mehr und mehr unter Zugzwang. Fehler waren auch da die Folge. Zudem kam der TuS Schutterwald nicht dazu, sein gefürchtetes Gegenstoßspiel aufzuziehen. Angesichts der nicht vorhandenen Defensivarbeit war der 15:17-Pausenrückstand aus Schutterwälder Sicht aber so schlecht nicht mal.
In der zweiten Hälfte ging dann aber auch im Angriff bei den Gastgebern nicht mehr viel, Altenheim dagegen mit 21:16 in Führung (37.). Aber die Gäste ließen sich anstecken, hatten Fehlpässe und Fehlwürfe, sodass die Schutterwälder beim 23:24 (49.), auch dank der Treffsicherheit von Florian Herzog von Rechtsaßen, wieder auf ein Tor rangekommen waren. Doch dann häuften sich bei Schutterwald in erschreckender Weise die Fehlpässe, Altenheim zog auf 29:24 (56.) davon. »Es ist ärgerlich, wenn man trotz dieser schlechten Abwehrleistung dann im Angriff doch noch die Möglichkeiten hat und sie so vergibt«, klagte Simon Herrmann. Letztlich kamen die Gäste zu einem hochverdienten 31:27-Erfolg, der den Schutterwälder Timo Heuberger an seiner Heimstätte zufrieden stellte. »Auch die Art und Weise, wie sich die Mannschaft präsentiert hat, stimmte. Die Leistung darf man auch nicht nur auf die Abwehr reduzieren, wir haben auch die Chancen im Angriff erzwungen.«
Restlos bedient war dagegen Simon Herrmann vom Auftritt seiner Schützlinge. »Die Halle war voll. Da muss ich rauskommen und brennen, aber nicht so eine Leistung zeigen«, sagte er und konnte immer noch nicht begreifen, was sich zuvor abgespielt hatte. »Ich muss das noch mal auf Video sehen.« Dann gilt es die richtigen Schlüsse zu ziehen, denn am Freitag geht es zum TV Oberkirch.
Auf den TuS Altenheim warten derweil zwei Heimspiele gegen den TuS Oberhausen (Samstag) und danach gegen den HC Hedos Elgersweier.

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Schutterwald – Altenheim 27:31 (15:17)
Schutterwald: Bindner, Herrmann (15.-30.); Heuberger 1, Schindler 3, Bachmann 5, Silberer 3, F. Herzog 5, Pilsitz 2, F. Huck 3, Wöhrle 1, Körkel 3/1, Gieringer 1, Scavelli.
Altenheim: Bauer (n.e.) und Grangé; Reuter, G. Sutter 7, Simak 9/3, Fels, Schilling 1, O. Valha 1, Lefevre 1, F. Maier 4, P. Sutter 1, Weidtmann 2, Fischer 5.

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