TV Willstätt mit starker Leistung
Mit einer starken Leistung gewann Handball-BW-Oberligist TV Willstätt am Sonntag das Heimspiel gegen den als Tabellendritten angereisten Ex-Drittligisten SG H2Ku Herrenberg hochverdient mit 34:26 (14:10). Die Gäste waren mit dem Ergebnis noch gut bedient.
»Das war die beste Saisonleistung.« Frank Dickerhof, seit 18 Jahren Hallensprecher beim TV Willstätt und erstmals wieder mit einem TVW-Schal aus Bundesligazeiten um den Hals, brachte die 60 Spielminuten in der Pressekonferenz mit wenigen Worten auf den Punkt. Die Schützlinge von Trainer Dragan Markovic spielten über weite Strecken fast eine Klasse besser als der Drittliga-Absteiger und deuteten dabei ihre Möglichkeiten an. Acht Tore Unterschied waren noch schmeichelhaft für die Sieben von Gästetrainer Nico Kiener. Denn vor allem Christian Skusa klebte das Pech an den Händen: Zwei Pfosten- bzw. Lattenknaller zwischen der 39. und 44. Minute und dazu noch eine weitere freie Chance verhinderten schon zu diesem Zeitpunkt die vorzeitige Entscheidung.
»Ich gratuliere Willstätt zum hochverdienten Sieg. Sie waren in allen Belangen besser. Wir hatten personelle Probleme und überhaupt keine Alternativen. Wir waren auf allen Positionen deutlich unterlegen«, resümierte Herrenbergs Coach Nico Kiener.
Den Grundstein für den deutlichen Heimsieg legten die Hausherren in der ersten Viertelstunde. Zunächst parierte Keeper Milan Djuricin zwei Strafwürfe und wehrte vier weitere Schüsse glänzend ab. Dann kam Gunther Zölle zwischen die Pfosten, meisterte ebenfalls einen Siebenmeter und hielt zweimal spektakulär. Die Willstätter hatten in der Abwehr ordentlich Beton angerührt. Nur fünf Gegentreffer nach einer Viertelstunde (7:5) waren dafür Zeugnis.
Schon die 14:10-Pausenführung war verdient und in Durchgang zwei hielten die Hausherren die Konzentration hoch. Nach 37 Minuten dann erstmals ein Sechs-Tore-Vorsprung (22:16) – beim 27:21 (48.) durch einen gewaltigen Rückraumwurf von David Knezovic war die Partie eigentlich schon entschieden. Denn in der Folge fanden die Herrenberger kaum noch ein Mittel, die starke Willstätter Deckung zu knacken.
Auf der Gegenseite nützte auch eine Manndeckung gegen den elffachen Torschützen Kristian Eskericic nichts, weil David Knezovic sowohl über Rechtsaußen als auch über die Mitte mit gewaltigen Würfen abschloss. So auch beim 32:24 (55.), dem Christian Skusa vom Kreis den 33. Treffer Willstätter folgen ließ. In der Schlussphase durften dann auch noch der dritte Keeper, Kotaro Ito, sowie Youngster Alexander Hoyer Spielpraxis sammeln.
»Wir haben heute ein sehr gutes Spiel gezeigt. Die gesamte Mannschaft hat überzeugt – vor allem unsere Torhüter haben hervorragend gehalten. Auch letzte Woche in Söflingen haben wir gut gespielt, aber viele Chancen nicht verwertet und dann verloren. Heute waren wir etwas konzentrierter und sind zu diesem erfreulichen Ergebnis gekommen«, konstatierte Willstätts Trainer Dragan Markovic.
Allerdings sah der Ex-Bundesligaspieler bei seinem Team noch Luft nach oben. »Wir können noch besser sein, wenn wir noch disziplinierter auftreten.«
Und Markovic ließ dann Gästetrainer Nico Kiener und sein Team nicht mit leeren Händen nach Hause fahren. »Ihr bekommt eine Kiste Bier mit auf die Heimfahrt.« Grund für das Präsent: Im Vorrundenspiel hatten die Willstätter die falschen Trikots im Gepäck und durften mit den Ausweichtrikots der Herrenberger auflaufen.
Willstätt – SG Herrenberg 34:26 (14:10)
Willstätt: Zölle (ab 26.-30./ab 39.-54.), Djuricin (1.25./31.-38.), Ito (ab 55.); Gross 1, Dodig 5, Halmagyi 1, Eskericic 11/5, Skusa 5, Schlampp 2, Knezovic 4/1, Kusal 4, Hoyer, Jankowski.
Herrenberg: Barthold, Marques; Gerstlauer 1, Marquardt 1, Seeger, Fischer 7/2, Bahmann, Scheurle 4, Schneck 1, Zürn 2, Kussmann, Maas 9.
Schiedsrichter: Felix Gorenflo/Frank Mangold (beide TuS Gutach) – Zuschauer: 310. Rote Karte: Schneck (47./dritte Zeitstrafe).