Buenos Aires

Argentinischer Fußball ruht nach Grondona-Tod

dpa
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31. Juli 2014
Argentinischer Fußball ruht nach Grondona-Tod

Argentinischer Fußball ruht nach Grondona-Tod ©dpa

Auf den neuen Chef an der Spitze des argentinischen Fußballverbandes wartet direkt eine große Aufgabe. Nach dem Tod des allmächtigen und langjährigen AFA-Präsidenten Julio Grondona steht die Besetzung des Trainerpostens beim Fußball-Vizeweltmeister weiter aus.

Hinzu kommen aus dem Nachbarland Uruguay bereits erste Sorgen um die geplante gemeinsame Bewerbung für die WM 2030. «War's das?», fragte bereits die uruguayische Sportzeitung «Ovación».

In Argentinien haben die Menschen derzeit wegen der schweren wirtschaftlichen Krise ohnehin andere Sorgen. Und beim Verband überwiegt die Trauer, nachdem Grondona am 30. Juli im Alter von 82 Jahren an einem Herzleiden gestorben war. Er soll am Freitag auf dem Cementerio de Avellaneda in Buenos Aires beigesetzt werden. Medienberichten zufolge unterbrach Mannschaftskapitän Lionel Messi seinen Urlaub und wollte zur Trauerfeier reisen.

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Die AFA veröffentlichte auf ihrer Homepage auch eine Nachricht, dass Papst Franziskus für Grondona und dessen Familie bete. Das argentinische Oberhaupt der katholischen Kirche hatte den Verbandschef und die Mannschaft 2013 empfangen.
«Er ist nicht zu ersetzen», sagte Vizepräsident Luis Segura über Grondona, der den Posten 35 Jahre lang ausgeübt hatte: «Ich habe einen Freund verloren.» Segura, Präsident der Argentinos Juniors, wird nun auch den Verband zunächst anführen. Die turnusmäßige Wahl des AFA-Präsidiums steht im kommenden Jahr an. Bis zum 4. August hat der Verband wegen der Trauer um den umstrittenen und von Skandalen nicht verschonten Grondona sämtliche Aktivitäten eingestellt. Doch gilt es danach, die beiden wichtigsten Ämter der Asociación del Fútbol Argentino zu besetzen. Ein Nein für die Nachfolge von Grondona an der Verbandsspitze gab es bereits vom 86er-Weltmeistertrainer Carlos Bilardo.

Gleichwohl dürfte der Generalmanager der argentinischen Nationalmannschaften aber bei der noch viel dringlicheren Frage nach dem neuen Auswahltrainer ein gehöriges Wörtchen mitreden dürfen. Bei einer seiner letzten öffentlichen Stellungnahmen hatte Grondona das Ende der Amtszeit von Alejandro Sabella noch bestätigt. Eine Pressekonferenz, die der Coach am Mittwoch geben wollte, wurde nach der Todesnachricht abgesagt. Sabella war der insgesamt elfte Trainer der «Albiceleste» während Grondonas dreieinhalb Jahrzehnte als Chef der AFA. In seiner Ära, die am 6. April 1979 begann, wurde Argentinien 1986 Weltmeister, vier Jahre später in Italien und jüngst in Brasilien WM-Zweiter. Seit 1988 war Grondona auch Mitglied des FIFA-Exekutivkomitees. Er war zudem Senior-Vizepräsident und Vorsitzender der Finanzkommission.

Den Tod seines langjährigen Funktionärskollegen nahm auch FIFA-Chef Joseph Blatter mit großer Trauer auf: «Das ist in persönlicher Hinsicht ein schwerer Schlag, denn es handelt sich um einen lebenslangen Freund. Darüber hinaus ist es ein enormer Verlust für die FIFA als Institution, da er einer ihrer bedeutendsten Persönlichkeiten war.»

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