Eishockey

Aus der Titeltraum: Haie und Adler scheitern in DEL

dpa
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22. März 2017
Cheftrainer Cory Clouston und die Spieler der Kölner Haie hadern mit dern Niederlage gegen die Grizzlys Wolfsburg.

Cheftrainer Cory Clouston und die Spieler der Kölner Haie hadern mit dern Niederlage gegen die Grizzlys Wolfsburg. ©dpa -  Caroline Seidel

Interner Ärger statt Titelträume, tiefer Frust statt Meisterjubel: Für die Kölner Haie und die Adler Mannheim ist die Eishockey-Saison wieder einmal früh beendet.

Statt von Freitag an um den Einzug ins Finale der deutschen Meisterschaft zu spielen, müssen beide Topclubs nach dem spannendsten Viertelfinale der DEL-Geschichte das bittere Aus verdauen. Vor allem bei Adler-Coach Sean Simpson lagen die Nerven blank: «Eine dumme Frage von dir, und ich schlag dich k.o., dann liegst du hier am Boden», motzte der 56-Jährige einen SWR-Journalisten nach dem 1:2 nach Verlängerung gegen Berlin an.

In Köln haderten Top-Verteidiger Christian Ehrhoff und Nationalstürmer Philip Gogulla dagegen mit dem Wirrwarr um die Suspendierung von Patrick Hager. «Im ganzen Theater um Patrick Hager ist grundsätzlich nicht immer die Wahrheit gesprochen worden», sagte Gogulla nach dem 0:1 gegen die Grizzlys Wolfsburg und forderte: «Ich hoffe, das wird sich in nächster Zukunft oder in den nächsten Tagen klären. Damit sich die verantwortlichen Leute auch Gedanken darüber machen, wie es weitergeht.» Namen nannte der Angreifer nicht, gemeint haben dürfte er Geschäftsführer Peter Schönberger. Der Club wollte aber auch am Mittwoch nicht offiziell Stellung beziehen.

Nach dem vierten Viertelfinal-Spiel war der zuletzt formschwache Hager, der 2018 nach München wechseln soll, suspendiert worden. Genaue Gründe gaben die Haie nicht bekannt. «Wir wissen auch nicht zu 100 Prozent, was jetzt ausschlaggebend für die Entscheidung war», sagte Ehrhoff. «Sicher hat uns Patrick als Spieler gefehlt.» 

Ohne Hager gewann der achtmalige Meister die Spiele fünf und sechs, scheiterte im abschließenden Duell gegen Wolfsburg aber auch an seiner Offensivschwäche. Gerade Ehrhoff stand für die Ambitionen der Haie. Der frühere NHL-Star hatte sich für einen Wechsel nach Köln entschieden, um dort den ersten Titel seit 15 Jahren zu feiern.

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Mannheim hatte neben München in dieser Saison gar als Topfavorit auf den Titel gegolten. Ein Aus gegen den Rekordchampion Eisbären Berlin war nicht erwartet worden. Doch bei den Berlinern erinnerte in den Playoffs nicht mehr viel an die schwachen Auftritte in der Vorrunde. «Wir stehen jetzt mit leeren Händen da. Wir fühlen uns wie ausgespuckt», sagte Adler-Geschäftsführer Daniel Hopp.

Coach Simpson, der sich nach seinem verbalen Aussetzer schnell wieder fing, wird sich vor allem daran messen lassen müssen, wie es im zweiten Jahr unter ihm läuft. Nach dem gescheiterten Experiment mit dem relativ unerfahrenen Trainer Greg Ireland hatte der siebenfache Meister im vergangenen Sommer einen Umbruch vorgenommen. «Wir nehmen uns jetzt ein paar Tage Zeit, das alles zu verdauen, und werden alles analysieren. Mein Kopf ist jetzt aber erst einmal leer», sagte Manager Teal Fowler.

Nationalspieler wie Gogulla und Ehrhoff oder Mannheims Torhüter Dennis Endras und Stürmer Matthias Plachta haben nun mehr Zeit für die WM-Vorbereitung als ihnen lieb ist. Bundestrainer Marco Sturm dürfte sich darüber freuen, dass die Halbfinals am Freitag mit den Serien zwischen Titelverteidiger EHC München und Berlin sowie den Nürnberg Ice Tigers und den Grizzlys Wolfsburg beginnen. Mit seinen Kandidaten aus Mannheim und Köln kann er so von Beginn an planen. Los geht es am 3. April. «Die WM wird natürlich eine schöne Sache sein, es ist jetzt gerade schwer, daran zu denken», sagte Ehrhoff.

 

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