30 neue Jobs: Maschinenbauer Huber investiert Millionen
Der Temperiertechnikspezialist Huber mit Sitz in Offenburg braucht mehr Platz. »Es ist eng geworden bei uns«, sagt Vorstandschef Daniel Huber. Nun soll die Produktionsfläche verdoppelt werden.
Beim Maschinenbauer Huber stehen die Zeichen auf Wachstum. Noch in diesem Jahr sollen die Bauarbeiten für eine Erweiterung in Offenburg-Elgersweier erfolgen. Das kündigt Vorstandschef Daniel Huber im Gespräch mit der Mittelbadischen Presse an. Der Ausbau ist Teil eines ambitionierten Wachstumsplans.
Bereits im vergangenen Jahr hatte der Hersteller von Temperiertechnik seinen Umsatz um mehr als zehn Prozent auf 42,5 Millionen Euro gesteigert. »Es ist eng geworden bei uns«, sagt Daniel Huber während eines Rundgangs durch die Produktion. Offenburg-Elgersweier ist nach wie vor die einzige Produktion des Unternehmens, das mittlerweile auch Niederlassungen in sechs weiteren Ländern hat.
Das 1968 von Peter Huber gegründete Unternehmen kommt vom Kältemaschinenbau, der sich auch noch im offiziellen Firmennamen findet. Doch eigentlich geht es bei den von Huber hergestellten Maschinen ums Temperieren, schaffen sie doch Werte von 125 Grad Celsius unter Null bis zu 425 Grad plus. Huber-Technik hebe sich von den Wettbewerbern dabei zum einen durch die absolute Präzision der Ergebnisse, zum anderen durch die Umweltverträglichkeit ab, verspricht der Vorstandsvorsitzende.
Kein Auslandswerk
Und das macht das Unternehmen erfolgreich. Allein in diesem Jahr hat Huber am Standort Offenburg 30 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen. Mittlerweile sind hier 300 Mitarbeiter beschäftigt, darunter etwa 35 Auszubildende. Etwa 30 weitere Mitarbeiter arbeiten in den USA, Indien, der Schweiz, Brasilien und Großbritannien. Zudem gibt es einen Vertriebspartner in China.
In Kürze soll dort aber eine eigene Niederlassung entstehen. Eine Produktion im Ausland sei nicht geplant, versichert Huber.
In Offenburg wurde bereits ein neuer Firmenparkplatz angelegt. Die alten Parkflächen müssen bald zu Gunsten einer neuen Fabrikhalle weichen. »Wir verdoppeln die Fläche in der Produktion«, verrät Huber. Neben weiteren 4000 Quadratmetern für die Fertigung soll auch die Verwaltung von aktuell 600 auf dann 2000 Quadratmeter wachsen. Daniel Huber rechnet mit einer Investition von acht bis zehn Millionen Euro.
50-jähriges Bestehen
Erst vor wenigen Wochen hatte Huber die Übernahme einer Firma aus Nordrhein-Westfalen bekannt gegeben. Der Kältemaschinenbauer Van der Heijden erlöst mit seinen 27 Mitarbeitern einen Umsatz von etwa vier Millionen Euro. Durch die Übernahme, aber auch dank des in diesem Jahr angestrebten Wachstums werde der Umsatz schon 2017 erstmals die 50-Millionen-Schwelle durchbrechen, ist sich Huber sicher.
Kommendes Jahr feiert Peter Huber Kältemaschinenbau sein 50-jähriges Bestehen. Firmengründer Peter Huber ist mittlerweile 75 Jahre alt und hat sich aus dem Tagesgeschäft zurückgezogen. Er ist jedoch Vorsitzender des Aufsichtsrates, denn seit dem vergangenen Jahr ist Huber eine Aktiengesellschaft. Ein Börsengang sei aber nicht geplant. Hintergrund sei vielmehr, dass man so mehr Transparenz erreiche, wenn die Gründerfamilie irgendwann nicht mehr das Sagen habe, begründet Daniel Huber. Aktuell aber wird der Vorstand komplett von den vier Kindern des Gründers belegt.
Brüder und Schwestern
Daniel Huber ist als Vorstandschef für Strategie und Vertrieb verantwortlich, sein Bruder Joachim leitet die Technik. Ihre Schwestern Beatrice Geiler und Bärbel Huber verantworten die Finanzen und das Exportgeschäft. Huber erlöst aktuell etwa 70 Prozent seines Umsatzes im Ausland. Wichtige Märkte sind die Schweiz und die USA, China und Indien.
Huber Kältemaschinen kommen in der industriellen Produktions- und Prozesstechnik zum Einsatz, wenn Substanzen präzise temperiert werden müssen. Die Kunden stammen unter anderem aus der Chemie- und Pharmaindustrie, der Bio- und Halbleitertechnik.