Höhere Dividende für PWO-Aktionäre
Der Automobilzulieferer Progress-Werk Oberkirch strebt für 2020 einen Umsatz von über 500 Millionen Euro an. Anlass für diesen Optimismus ist die Entwicklung im Geschäftsjahr 2015 und der Start ins Jahr 2016. Die Geschäfte laufen glänzend.
Frohe Kunde für die Aktionäre der PWO. Die Hauptversammlung stimmte gestern in der Offenburger Reithalle einer Dividendenerhöhung von 1,45 auf 1,55 Euro zu. Der Automobilzulieferer aus Oberkirch kann somit mit einer Dividendenrendite von 4,3 Prozent aufwarten (bezogen auf den Jahresschlusskurs).
Die als kritisch geltenden Kleinaktionärsvereinigungen zogen vor diesem Ergebnis den Hut. Damit können alle zufrieden sein, sagte Harald Klein von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Und die Schutzgemeinschaft Deutscher Kleinaktionäre hat PWO in ihrer neuesten Mitgliederzeitschrift zur »Qualitätsaktie« erklärt. Finanzvorstand Bernd Bartmann quittierte die Lobeshymnen mit einem lapidaren »Kaufen.« Volker Simon, Sprecher des Vorstands, hält die PWO-Aktie übrigens für unterbewertet. »Der Kursverlauf der PWO-Aktie war enttäuschend«, sagte er mit Blick auf 2015. »PWO ist bestens aufgestellt, und wir hoffen, dass sich das auch bald in einem angemessenen Aktienkurs widerspiegelt.«
Grund für diese positiven Aussichten des Unternehmens ist natürlich ein sehr gutes Ergebnis im Geschäftsjahr 2015. Vorstandssprecher Simon legt vor den Aktionären die Zahlen vor. 2015 konnte das Unternehmen mit mehr als 600 Millionen Euro das höchste Neukundengeschäft der Unternehmensgeschichte akquirieren. Die Umsatzerlöse stiegen auf über 400 Millionen Euro. Letztlich führte das zu einem operativen Ergebnis von 21 Millonen Euro – was einem Plus von 39 Prozent entspricht.
Die Aussichten für das Jahr 2016 sind nach Simons Aussage weiter hervorragend. Bereits im ersten Quartal konnten Aufträge von 200 Millionen Euro an Land gezogen werden. »Das ist doppelt so viel wie im vergleichbaren Vorjahrszeitraum. Für Deutschland erwartet PWO eine rückläufige Entwicklung des Umsatzes. Der Automarkt in Deutschland sei schwierig, da sich die Autoneuzulassungen relativ stabil bei sechs Prozent hielten. Die Auslandsstandorte in Tschechien, Kanada, Mexiko und China sollen für Wachstum sorgen. Wobei der deutsche Standort Oberkirch unerlässlich sei, um die Auslandsstandorte überhaupt aufrechtzuerhalten. Bis zum Jahr 2020 geht der Vorstandssprecher von Erlösen von über 500 Millionen Euro aus.
Klar, dass bei solchen Ergebnissen Vorstand und Aufsichtsrat von den Aktionären zum Schluss der Hauptversammlung entlastet wurden. Im Vorstand und auch im Aufsichtsrat wurden Änderungen bekannt gegeben. Nach 27 Jahren als Aufsichtsratsvorsitzender gab Dieter Maier sein Amt an den ehemaligen PWO-Chef Karl M. Schmidhuber ab. Vorstand Wilfried Blümel schied ebenso aus. Er wechselt nach 12 Jahren bei der PWO in ein mittelständisches Unternehmen als Geschäftsführer. Sein Nachfolger wird Johannes Obrecht, der bisher die Entwicklungsabteilung von PWO geleitet hatte.