Novartis investiert 100 Millionen Euro im Elsass
Der Schweizer Pharmariese Novartis will in den kommenden vier Jahren rund 100 Millionen Euro in seinen südelsässichen Standort Huningue an der Grenze zu Basel investieren. Damit will der Konzern die Kapazität seiner Medikamentenproduktion erhöhen und zum Ende des Jahrzehnts rund 100 neue Arbeitsplätze schaffen, wie Novartis mitteilte. Am Standort Huningue sind derzeit 430 Mitarbeiter beschäftigt.
Das südelsässiche Novartis-Werk ist der Biotechnologie-Hauptstandort des Konzerns. Es ist auch eines der weltweit größten Produktionsstätten zur Herstellung von monoklonalen, aus Zellkulturen von Säugetieren gewonnenen Antikörpern. Weltweit gebe es nur zehn bis 15 Standorte, die sogenannte Biomedikamente produzieren, wie Dirk Böhm. Werksleiter von Huningue, erklärte. Der Standort Huningue stellt mehrere Medikamente her. Unter anderem werden dort Präparate zur Behandlung von Asthma und einer Hautkrankheit produziert.
»Die Investition hat zum Ziel, die Produktionskapazität des Standorts um 70 Prozent zu steigern und die Herstellung von zwei Medikamenten parallel zu ermöglichen«, wird Novartis-Generaldirektor Philippe Barrois in der Mitteilung des Unternehmens zitiert. Unter anderem ist eine zweite Reinraumtechnik-Linie und ein Bioreaktor für Zellkulturen geplant.
In Frankreich beschäftigt Novartis, die 1996 aus der Fusion der Basler Pharmakonzerne Sandoz und Ciba-Geigy hervorging, rund 5000 Menschen. Novartis France erwirtschaftete 2014 einen Netto-Umsatz in Höhe von 1,9 Milliarden Euro. Weltweit arbeiten 119 000 Menschen für den Konzern, der 2015 einen Nettoumsatz von 49,5 Milliarden US-Dollar (umgerechnet rund 43,5 Milliarden Euro) erwirtschaftete.
Novartis nahm den Standort Huningue 2005 in Betrieb, dessen Medikamentenproduktion zu 80 Prozent ins Ausland exportiert wird. Den Grundstein für das Werk hatte bereits 1991 der damalige Ciba-Konzernchef Alex Krauer gelegt. Ciba war mit der geplanten, damals völlig revolutionär neuen Industrie-Produktion von Biotech-Medikamenten von Basel ins nahe Elsass ausgewichen. Die Schweizer hatten sich zuvor in einem Referendum dagegen ausgesprochen, gentechnisch veränderte Organismen für die Herstellung von Medikamenten zu erlauben.