SWEG erwartet wieder Gewinn
Der Anbieter von Öffentlichem Personennahverkehr, die SWEG in Lahr, steht vor großen Investitionsprojekten. Bedingung: Das Unternehmen muss eine der Ausschreibungen des Landes Baden-Württemberg gewinnen.
Die Kosten für die Revisionsarbeiten an ihren Schienenfahrzeugen haben die Südwestdeutsche Verkehrs-Aktiengesellschaft (SWEG) in die roten Zahlen geführt. Wie das Unternehmen mit Hauptsitz in Lahr gestern mitteilte, musste es im Geschäftsjahr 2014 einen Jahresverlust von rund 1,9 Millionen Euro verkraften. Das Ergebnis fiel jedoch besser aus als ursprünglich gedacht. Ein Jahr zuvor hatte der SWEG-Vorstand noch mit einem Fehlbetrag von bis zu drei Millionen Euro gerechnet.
Die hohen Aufwendungen für außerplanmäßige Reparaturen an den Schienenfahrzeugen haben das Unternehmen mit insgesamt fünf Millionen Euro belastet. Deswegen war der Anbieter von öffentlichem Personennahverkehr (ÖPNV)
bereits ein Jahr zuvor nahe an die Verlustlinie geraten. Der Gewinn für das Geschäftsjahr 2013 lag damals bei knapp 400 000 Euro. Für 2015 werde jedoch wieder ein »angemessener Gewinn« angestrebt.
Hohe Investitionen wird das Unternehmen wohl auch in Zukunft tätigen müssen. Nach dem Gewinn der Ausschreibung der Ortenau-S-Bahn im vergangenen Jahr beteiligt sich der Verkehrsanbieter aktuell an drei weiteren Ausschreibungen, die das Land Baden-Württemberg derzeit europaweit durchführt. Hier stünden mehrere Millionen Leistungskilometer zur Vergabe an.
Erhielte die SWEG allein bei einem der Projekte den Zuschlag, würde das Investitionen in Höhe von 200 bis 250 Millionen Euro nach sich ziehen. »Wir sind für die Zukunft optimistisch und zuversichtlich«, sagte SWEG-Vorstandssprecher Johannes Müller, der für die Gesellschaft von notwendigen Veränderungen ausgeht, um die zu erwartenden Zukunftsaufgaben wettbewerbsmäßig umsetzen zu können.
Unabhängig von solchen Großinvestitionen steckt das Unternehmen jährlich rund 14 Millionen Euro in die Gesellschaft, allein sechs Millionen davon fließen in Fahrzeug-Neubeschaffungen. Immer mehr muss sich die SWEG auch mit dem Ausbau der Bahn-Infrastruktur befassen. Im Münstertal wurden vor zwei Jahren 14 Millionen Euro in die Elektrifizierung der Strecke gesteckt. Und auch bei der Breisgau-S-Bahn (konkret bei der Kaiserstuhlbahn) steht der Bau von Oberleitungen an.
Mit ihren Bussen und Bahnen an zwölf Standorten und jährlich rund 61 Millionen beförderten Fahrgästen gehört die SWEG zu den großen Nahverkehrsunternehmen in Baden-Württemberg. Alleiniger Aktionär der Gesellschaft ist das Land Baden-Württemberg. Die Unternehmensgruppe beschäftigt derzeit mehr als 820 Mitarbeiter.