Swiss kehrt Euro-Airport den Rücken
Basel/Mulhouse/Frankfurt. Die strategische Neuausrichtung innerhalb des Lufthansa-Konzerns (die Mittelbadische Presse berichtete) verändert auch das Flugangebot am Euro-Airport Basel-Mulhouse (EAP). Die Lufthansa-Tochter Swiss fliegt ab Sommer das Dreiländereck nicht mehr an. Ihren Platz übernimmt bereits ab Januar die neue Billigfluglinie des Frankfurter Konzerns, Eurowings. Zwei bis vier Airbus A320 mit insgesamt 600 Plätzen werden dafür auf dem binationalen Flughafen stationiert.
Easyjet Paroli bieten
Europas größte Fluggesellschaft will mit Eurowings dem britischen Billigflieger Easyjet Paroli bieten, der den Flugverkehr am EAP beherrscht. Swiss hatte in Basel-Mulhouse im Jahr 2013 einen Passagieranteil zwischen vier und fünf Prozent, Easyjet lag bei 54 Prozent. Mit knapp 5,9 Millionen Fluggästen hatte der Euro-Airport 2013 einen neuen Passagierrekord aufgestellt.
Insgesamt 50 Flugziele
Die Entscheidung der Lufthansa sei richtig und wichtig, räumt Flughafenchef Jürg Rämi ein. Auch wenn er es vom Gefühl her bedauere, dass er den Namen »Swiss« nicht mehr auf den Anzeigetafeln sehen werde. Rämi rechnet damit, dass Eurowings sein Billigflugangebot auf dem Euro-Airport mittelfristig ausbauen und effizientere und leisere Flugzeuge einsetzen wird.
Easyjet reagierte gelassen auf die Lufthansa-Ankündigung. »Wir werden die Entwicklung selbstverständlich aufmerksam mitverfolgen, parallel dazu aber unsere Wachstumsstrategie am Euro-Airport wie geplant weiterführen. Wir bleiben Basel treu«, sagte Thomas Haagensen, Chef von Easyjet Nordeuropa, der »Basler Zeitung«. Am Dienstag hatte Easyjet angekündigt, dass die Fluggesellschaft ab dem Winterflugplan ab November von Basel aus die zwei neuen Ziele Lanzarote und London Luton anfliegen werde. Der britische Billigflieger wird dann ab dem Euro-Airport insgesamt 50 Flugziele anbieten.
Swiss soll die Flugaktivitäten künftig auf Zürich und Genf konzentrieren, wo die Fluggesellschaft im vergangenen Jahr ihre eigene Low-Cost-Strategie startete, hatte Lufthansa-Chef Carsten Spohr am Mittwoch in Frankfurt erläutert.