Verbotene Liebe – Next Generation

Braucht es wirklich eine Neuauflage?

Theresa Schäfer
Lesezeit 3 Minuten
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19. November 2020
Das waren noch Zeiten, als Clarissa von Anstetten (Isa Jank, links) ihre Tochter Julia gängelte.

Das waren noch Zeiten, als Clarissa von Anstetten (Isa Jank, links) ihre Tochter Julia gängelte. ©Foto: Imago/Sommer

Zu einer Jugend in den 1990er Jahren gehörte „Verbotene Liebe“ einfach dazu. Braucht es jetzt wirklich ein Reboot? Jein, findet unsere Redakteurin Theresa Schäfer.

Stuttgart - Wer in den 1990ern jung war, der kam nicht an ihnen vorbei: An Jan und Julia, an Clarissa von Anstetten und den Brandners. Vor allem, wenn man, so wie ich, in einer Straße wohnte, in der noch kein Kabel verlegt war. „Verbotene Liebe“ war das „next best thing“ zu „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ oder „Unter uns“, den Seriengiganten aus dem Privatfernsehen, von denen ich höchstens in den großen Pausen hörte.

Und wer brauchte eigentlich Jo Gerner, wenn er Clarissa von Anstetten (Isa Jank) haben konnte? Clarissa, die auf einem Schloss wohnte, ein Modeimperium führte und elegant den Ohrring abstreifte, bevor sie zum Telefonhörer griff, um eine neue Intrige einzufädeln. Heiko Richter? Ich himmelte Jan Brandner (Andreas Brucker) an – nur dass das bei mir im Gegensatz zu Julia (Valerie Niehaus) legal war. Die engelsgleiche Julia, mit der Jan in der ersten Folge am Flughafen so schicksalhaft zusammenstieß, war nämlich seine Zwillingsschwester. Und damit begann ein Spiel der Irrungen und Wirrungen zwischen Hochadel und Reihenhausfamilie, das es auf sage und schreibe 4664 Folgen brachte, bevor die ARD „Verbotene Liebe“ 2015 den Serientod sterben ließ.

Irgendwie tröstlich, dass „Verbotene Liebe“ immer da war

Zugegeben: Ich war nicht für alle der 4664 Episoden dabei. Während „Verbotene Liebe“ mich durch die Mittel- und Oberstufe begleitete und auch noch vor sich hin flimmerte, als ich schon längst studierte, kam mir irgendwann das echte Leben dazwischen. Schließlich erkannte ich außer Charlie Schneider (Gabriele Metzger, mit dabei von Tag eins bis zum bitteren Ende) kaum jemanden mehr, wenn ich einschaltete und irgendwie hatte ich auch verpasst, wer da jetzt mit wem und warum...

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Auch wenn ich irgendwann abschaltete, war es tröstlich, dass „Verbotene Liebe“ trotzdem da war – auch wenn ich nicht vor dem Fernseher saß. Als die ARD 2015 den Stecker zog, zuckte ich kurz auf. Schade, Mensch! War ne schöne Zeit – so long...

Pakt mit meinem 15-jährigen Ich

Dann kam das Jahr 2020 – und irgendwann in diesem seltsamen Corona-Sommer erfuhr ich, dass RTL einen „Verbotene Liebe“-Reboot plante. Ausgerechnet RTL, wo doch eingefleischte Fans der Serie wissen, dass es dieser Sender war, der die Serienidee einst ablehnte. Was für ein Treppenwitz der Fernsehgeschichte! Ich machte einen Pakt mit meinem 15-jährigen Ich: „Verbotene Liebe – Next Generation“ – ohne mich. Und wenn schon, dass Isa Jank als Clarissa und Wolfram Grandezka als Ansgar von Lahnstein wieder mitspielen würden.

Diese Woche landete nun eine Mail in meinem Postfach: Pressevertreter konnten sich die erste Episode des zehnteiligen Serie schon vorab anschauen. Mein Finger hing schon über dem Löschknopf... Schließlich schaute ich doch rein. Die erste Szene beginnt mit Clarissa – am Strand. Schwarzhaarig und pagenköpfig wie eh und je. Keinen Tag gealtert! Ich hatte sie vermisst. Vielleicht schau’ ich die Tage doch mal wieder rein. Wie heißt es so schön? „Forbidden love, goes straight to your heart...“

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